Katzenspielzeug: Maus schlägt Laserpointer

spielangelDie Jagd nach dem roten Punkt des Laserpointer macht vielleicht dem Menschen Spaß, aber Miezen frustriert dieses falsche Katzenspielzeug. Stubentiger stehen voll auf die Maus – vor allem, wenn die Stoffmaus an der Spielangel herumgewirbelt wird.

Der Laserpointer kann den Augen schaden

Menschen greifen gern zum Laserpointer und amüsieren sich, wenn die Katze dem roten Punkt am Boden oder an der Wand hinterher flitzen. Nun sagen vielleicht einige Laserpointer-Fans: Die Katze jagt den Punkt, also ist es ein Jagdspiel. Fast richtig, aber eines wird vergessen: Zur erfolgreichen Jagd gehört auch das Erwischen der Beute. Den Punkt aber kann sich die Katze niemals tatsächlich unter die Kralle reißen. Und das ist nicht der einizige Riesen-Minuspunkt für das Laser-Katzenspielzeug, das kein gutes Katzenspielzeug ist – auch weil der Laserpointer zur Gefahr für die Augen werden kann, wenn er durch Unachtsamkeit oder im Eifer des Gefechts direkt in die Augen trifft.

Die Jagd nach der Maus ist Überlebenstraining

Ganz anders bei der Fellmaus. Ob die nun durchs Zimmer geworfen, über den Boden geschubst oder an der Spielangel herum gewirbelt wird – diese Beute kann die Katze tatsächlich erwischen und sie ist absolut ungefährlich. Das ist also das richtige Katzenspielzeug und ein echt befriedigendes Jagdspiel, das der Katze auch bestätigt: Alles richtig gemacht, Du bist ein geschickter Jäger. Spielen ist für Katzen nämlich auch das Üben von Fertigkeiten. Der Jagdtrieb ist den Katzen angeboren und wird instinktiv immer wieder geschult. Wer aus der Übung kommt und keine Beute macht, muss verhungern. So ist das in der Natur – und dieses Wissen schlummert tief in den Katzen, obwohl sie täglich Futter bekommen. Das bedeutet: Es ist ein dringendes Bedürfnis der Katzen ihre Jagdfertigkeiten zu schulen und der Erfolg sagt ihnen, ob sie die Übung mit Bravour bestanden haben. Der Erfolg ist die Beute.

Der Laserpointer frustriert Katzen

Nun dürfte klar sein: Die Maus ist das bessere Katzenspielzeug als der Laserpointer, denn die Spielmaus kriegt die Katze tatsächlich zu fassen, den Laserpointer-Punkt aber nicht. Und weil das so ist, reagiert die Katze frustriert und verbissen: Sie jagt den Punkt bis zum Geht-nicht-mehr – immer in der Hoffnung, das die Jagdübung endlich gelingt und sie das überlebenwichtige Jagen beherrscht. Sie findet auch nicht heraus, wie sie es geschickter anstellen kann, damit sie endlich den roten Laserpointer-Punkt erbeuten kann. Bei der Maus an der Spielangel kann sie hingegen zur Bestätigung kommen: Sie merkt schnell, ob sie am Tempo, an der Richtung, an der Strategie oder an der Geschicklichkeit feilen muss. Hat sie die Maus erwischt, dann sagt ihr das: Prüfung bestanden, ich habe den richtigen Dreh raus.

Die Maus an der Spielangel sorgt für Spannung

Deshalb bitte ich im Namen der Katzen: Vergessen Sie den Laserpointer und greifen Sie zur Spielangel, an der eine Stoffmaus oder ein Federspiel hängt. Damit machen Sie Ihrer Katze eine Freude und auch Sie sind gefordert, denn zu einfach wollen Sie es Ihrer Katze ja auch nicht machen. Also müssen Sie überlegen, wie Sie mit Zick-Zack-Kurs, Richtungswechsel, verändertem Tempo oder unterschiedlichen Höhen die Jagd erschweren und zu einem spannenden Ereignis für Zwei- und Vierbeiner machen können. Viel Spaß dabei! Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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