Hitzewelle: Pfotentricks und Pfotenpflege

OLYMPUS DIGITAL CAMERASommer, Sonne, Affenhitze: Das Quecksilber steigt und steigt und die 40 Grad-Marke soll sogar geknackt werden. Doch das bedeutet auch: Unter den Pfoten der Hunde wird es heiß. Sehr heiß. Kimba und ich haben ein paar Pfotentricks und Tipps für die Pfotenpflege.

Beim Spaziergang Pfoten clever schonen

Es macht Sinn, dass man bei einer Hitzewelle nur in den kühleren Morgen- und Abendstunden Gassi geht. Das schont den Kreislauf und die Pfoten. Der Asphalt ist nicht mehr so heiß wie zu den Hitze-Spitzezeiten. Doch nicht nur mit der richtigen Tageszeit für Spaziergänge können Pfoten clever geschont werden: Tiere weichen instinktiv auf beispielsweise den Rasen aus, wenn es unter den Pfoten zu heiß wird. An der Leine können sie diesem schlauen Instinkt aber nur eingeschränkt folgen. Das heißt: Ich wähle Wege mit Grünstreifen am Rand und lasse Kimba auf der Seite neben mir gehen, von der er den Grünstreifen problemlos und schnell erreichen kann. Auf ein akurates Bei Fuß-Gehen verzichte ich den Pfoten zuliebe – besondere Situationen erfordern eben besondere Maßnahmen. Achtung: Haben Sie ein Auge auf den Straßenasphalt selbst, denn der schmilzt oft bei einer Hitzewelle unter den Füßen weg – und damit auch unter den Hundepfoten. Das Resultat ist heißer, klebriger Teer an den Pfoten, Krallen, Ballen, Zwischenräumen und am Fell. Weichen Sie aufgeweichtem Asphalt aus oder tragen Sie den Hund an solchen Stellen.

Nichts wie weg vom Asphalt

Hunde haben praktischerweise eine robuste, strapazierfähige Hornhaut an den Pfotenballen. Aber auch die ist nicht gegen jede Hitze gewappnet. Wegen der Hornhaut an den Pfotenballen hinkt der Vergleich zum Hitzeempfinden mit unserer bloßen Handfläche oder den Fußsohlen. Aber dennoch dürfte dieses Hitzefühlen zeigen: Selbst mit Hornhaut kann der heiße Asphalt mehr als unangenehm werden. Deshalb muss ich Kimba aber keine Schuhe kaufen, zumal er die ohnehin nicht mag und damit nur lächerlich-komisch wie ein Storch herum spaziert. Ich meide einfach Asphalt und nehme den kürzesten Weg zu naturbelassenen Wegen, die sich nicht so stark aufheizen. Und weil ich Egoist bin, führt mich mein Gassi geh-Weg im Sommer bevorzugt in den schattigen Wald.

Ein Pfotenbad für zwischendrin

Wie schön, dass auf dem Weg in den Wald auch ein kleiner Weiher vorhanden ist. Gut, ich könnte auch einen anderen Weg nehmen, aber dann würden wir an diesem kostenlosen Pfotenbad nicht vorbei kommen. Kimba ist kein Wasser-Fan, aber im Sommer watet er gerne durch das seichte Wasser am Rand – Hauptsache der Bauch wird nicht nass. Naja, so ist er halt… Aber den Pfoten und dem Kreislauf tut das Wassertreten bestimmt gut und es kann sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rückweg eingelegt werden (übrigens auch für erhitzte Menschenfüße geeignet). Natürlich wird zwischendrin auch an Pausen im Schatten gedacht: An der Wasserflasche schlabbern und Pfoten ausruhen – das ist sogar für den Dauerläufer Kimba eine Wohltat.

Kühlende Erste Hilfe für unterwegs

Gott sei Dak haben wir das Handtuch in der Tasche noch nie gebraucht, aber es ist beim Sommer-Spaziergang ebenso wie die Wasserflasche immer dabei. Die Wasserflasche hat Kimba schon über manche Durststrecke hinweg gehofen, aber im Notfall kann ich mit dem Wasser auch das Handtuch nass machen und als kühlende Auflage nutzen. Ob Kühlung für den erhitzten Hundekörper oder kühler Umschlag an heiß gelaufenen Pfoten – wir sind für alle Fälle gerüstet.

Verwöhnprogramm für die Pfoten

Haben Sie schon mal eine Pediküre genossen? Das ist gar nicht übel. Und was mir gefällt, könnte auch Kimba gefallen. Zumindest scheint es so: Ein pflegender Pfotenbalsam hält die Ballen weich und geschmeidig, beugt Rissen vor und glättet Mankos. Bitte darauf achten, dass keine Chemie im Balsam steckt, denn es ist nicht auszuschließen, dass die vorwitzige Hundezunge mal eine Balsam-Kostprobe nehmen will. Beim Eincremen kann auch gleich eine Krallenkontrolle vorgenommen werden. Ist eine Kralle zu lang, wird sie mit der Krallenzange gekürzt, damit sie gar nicht erst pieken kann oder der Hund mit der Kralle irgendwo hängen bleibt und sich eine Wunde zufügt. Bei der Hunde-Pediküre sehe ich auch in die Zwischenräume der Krallen und Ballen: Dreck und Verklebungen werden beseitigt und gereinigt.

Und nach der Pediküre? Meine Güte, irgendwann muss auch mal Schluss sein mit dem Verwöhnprogramm. Soll Kimba doch selbst tun, wonach ihm ist – und das ist in der Regel ein zufriedenes Gähnen, Strecken und Dösen. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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