Kaum naht der Frühling, lauert auf Hund, Katze & Co. die Zeckengefahr. Die ersten Plagegeister haben schon zugebissen und es werden nicht die letzten sein. Korrekterweise muss gesagt werden: Zecken beißen nicht, sondern reissen die Haut auf und versenken dann bombenfest ihren Stechrüssel. Vorbeugung ist wichtig, denn Zecken können zum Beispiel die Infektionskrankheiten Borreliose und Babesiose sowie FSME bei Katzen verursachen.
Griffbereit für alle Felle: Die Zeckenzange
Doch was tun, wenn eine Zecke das Haustier plagt? Natürlich sollte der Plagegeist schnell entfernt werden. Ob mit Zeckenkarte, Zeckenlasso, Zeckenhaken oder Zeckenzange – es kommt darauf an, womit der Mensch besser zurecht kommt. Ich bevorzuge die Zeckenzange, die supereinfach funktioniert: Oben draufgedrückt, öffnet sich unten die Greifzange und man kann die Zecke nah an der Haut fassen und mit ein paar Umdrehungen komplett herauslösen. Das ist wichtig, denn Zecken sollten mit Kopf entfernt werden, denn am Kopf sitzen die Mundwerkzeuge inklusive Rüssel. Tipp: Zeckenzangen aus Plastik sind preiswert, robust und leicht zu säubern.
Tabus bei der Zeckenentfernung
Tabu bei der Entfernung von Zecken sind Öl oder Spucke. Abenteuerliche und unsinnige Tipps sind auch Klebstoff, Nagellack und Aceton. All das nutzt nichts und reizt die Zecke: Je mehr sie gereizt wird, umso heftiger wehrt sie sich und setzt Bakterien und Viren frei – und die landen direkt in Ihrem Haustier.
Prophylaxe: Finger weg von Knoblauch!
Immer wieder wird Knoblauch zur Zeckenabwehr empfohlen. Doch Achtung: Knoblauch kann sehr gefährlich werden, denn eine giftige Substanz – wie sie übrigens auch in ebenso unverträglichen Zwiebeln enthalten ist – zerstören das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen. Die Folgen können Blutarmut und Vergiftungssymptome sein. Zwar hängt die Schädlichkeit von der Menge ab, die das Tier zu sich nimmt (z.B. bei einem 20 Kilo schweren Hund sind 100 Gramm gefährlich), aber das ist kein Richtmaß für jedes Tier. Es gibt sehr emfpindliche Tiere und dann kann schon viel weniger Knoblauch großen Schaden anrichten. Vorsichtshalber sollte deshalb die Devise lauten: Finger weg von Knoblauch.
Bio-Abwehr ohne Giftgefahr
Auch ohne Knoblauch ist Bio-Abwehr möglich. Gut finde ich das cdVet Abwehrkonzentrat, das es praktischerweise in unterschiedlichen Darreichungsformen für Hunde, Katzen, Nager und Pferde gibt. Es enthält Teebaum-, Jojoba-, Lavendel- und Geraniumöl. In den ersten drei Anwendungswochen wird täglich 1 Tropfen zwischen die Schultern und an den Schwanzansatz aufgebracht; danach genügt es, wenn man das Konzentrat ein bis zwei mal pro Woche aufträgt. Die häufigen Anwendungen können allerdings lästig sein. Das Konzentrat wehrt übrigens nicht nur Zecken ab, sondern auch andere Parasiten, wie etwa Flöhe.
Natürlicher Schutz als Halsband
Für Hund und Katze geeignet ist das Bio Schutz-Halsband (z.B. Canina Petvital) enthält Kokosöl, Glyzerin und Geraniol. Versprochen wird ein etwa dreimonatiger Schutz vor Parasiten. Aber das Halsband hat auch Nachteile: Katzen können bei Klettertouren und Streifzügen mit dem Halsband z.B. an einem Ast oder im Gebüsch hängenbleiben und sich strangulieren. Und vor allem bei Hunden: Wird das Halsband beim Schwimmen nass, wird der Wirkstoff sozusagen rausgewaschen. Noch ein Nachteil: Während ein Bio-Konzentrat an verschiedenen Körperpartien aufgetragen werden kann, befindet sich das Halsband – wie der Name sagt – nur am Hals und prompt saß der Zeck‘ auf dem Po von Kimba fest.
Die chemische Alternative
Viele Tierbesitzer schrecken vor Chemie zurück. Doch ich habe mit Kimba nicht nur die Biowaffen, sondern auch die chemische Alternative getestet. Das chemische Schutzhalsband erzielte ein ähnliches Ergebnis wie das Bio-Modell. Sehr zufrieden war ich jedoch mit dem Frontline Spot on, das nicht nur für erwachsene Hunde (verschiedene Varianten für kleine bis große Hunde), sondern auch in weiteren Zusammensetzungen für Welpen und für Katzen erhältlich ist. Das Spot on wird monatlich einmal zwischen den Schultern und am Schwanzansatz aufgetragen. Ergebnis: Es schlug keine Zecke mehr zu und Nebenwirkungen blieben aus. Beim chemischen Spot on entfielen zudem die häufigen Anwendungen, wie sie beim Bio-Konzentrat nötig sind. Wichtiger Hinweis für Katzenbesitzer: Hüten Sie sich vor dem Wirkstoff Permethrin, der für Katzen Gift ist und sogar zum Tod führen kann. Text/Foto: Marion Friedl
interessanter Artikel. Dankeschön! LG Arme