Wer eine Wohnung oder ein Haus sucht, hat es schon schwer etwas Erschwingliches zu finden. Wer dann noch mit Hund sucht, ist insbesondere bei Mietobjekten der Verzweiflung nah: Katze ja, Hund nein. Nur kleiner Hund. Keine Haustierhaltung. Irgendwann geht das so auf die Nerven, dass man sagt: Nie wieder umziehen. Es muss also ein Zuhause her, das Mensch und Hund langfristig glücklich macht. Doch worauf achten, bei der Wohnungssuche mit Hund?
Es kommt auch auf die Umgebung an
Wer eine Wohnung besichtigt, sollte sich nicht nur für den Besichtigungstermin Zeit nehmen. Es kommt bei der Wohnungssuche mit Hund auch auf die Umgebung an. Ist ein Park für die Gassi-Runden in der Nähe oder gibt es gar einen Wald, Felder oder Wasser in Wohnnähe? Das ist ein wichtiges Kriterium, denn wer erst mit dem Auto zu einem Gassi-Revier fahren muss, verliert schnell die Lust an Spaziergängen mit dem Hund.
Die Nachbarschaft muss passen
Auch ein Blick auf die Nachbarschaft kann nicht schaden: Ist es sehr ruhig und gibt es wenig Hunde? Oder gibt es im Mehrfamilienhaus, in dem die Wohnung ist, gar keine Hunde? Dann Vorsicht: Es könnte Ärger mit der Nachbarschaft geben, wenn der Hund mal bellt oder ausgerechnet am Busch vor dem Hauseingang das Beinchen hebt. Aber auch das Gegenteil kann zum Problem werden, wenn z.B. ein Spielplatz oder eine Kneipe in direkter Nachbarschaft ist: Dann wird womöglich oft gebellt. Also: Augen auf bei der Wohnungssuche mit Hund oder auch mal bei den Nachbarn klingeln und fragen, ob Ihr Hund willkommen wäre.
Eigener Garten schlägt Gemeinschaftsgarten
Ideal für einen Hund ist eine Wohnung bzw. ein Haus mit Garten. Ein Gemeinschaftsgarten mit anderen Bewohnern ist nicht optimal, denn bei der Besichtigung wissen Sie nicht, ob Ihr Hund willkommen ist und was passiert, wenn er beim Grillen bettelt, mal einen schicken Blumentopf anpinkelt oder einen Haufen ins Gemeinschaftsgrün setzt.
Platz und Schatten im Gartenparadies
Trotz Gassi-Runden liegen Hunde gerne mal im Schatten und dösen, nehmen ein Sonnenbad oder wollen auf dem Rasen spielen. Es sollte im Garten also genug Platz für den Outdoor-Spaß (Ball werfen, Frisbee, Plantschbecken oder ähnliches) geben und auch die Möglichkeit bestehen, Schattenplätze einzurichten (z.B. mit einem Sonnensegel oder einer Markise. Muss dafür die Wand angebohrt werden, dann ist das Einverständnis des Vermieters nötig.
Bei der Wohnungssuche mit Hund auf einen Zaun achten
Ganz wichtig bei der Wohnungssuche mit Hund: Das Gartenparadies muss eingezäunt sein. Das ist nicht nur für die Sicherheit des Hundes wichtig. Er soll auch nicht ausbüxen und die Nachbarn besuchen. Außerdem ist nicht jeder Hundebesuch im eigenen Garten willkommen. Man will ja auch mal seine Ruhe haben, obwohl man Hunde mag. Apropos Ruhe: Es muss nicht mucksmäuschenstill sein, aber es sollte auch nicht zu viel Verkehrslärm etc. geben.
Pflegeleichte Bodenbeläge sind top
Bei der Wohnungssuche mit Hund sollte man Wert auf unempfindliche, pflegeleichte Böden legen (z.B. Fliesen). Krallenkratzer im Laminat oder im teuren Parkett kommen bei Vermietern nicht gut an und gehen bei Wohneigentum schnell ins Geld. Teppichböden brauchen wegen der Hundehaare und der auch mal dreckigen Pfoten viel Pflege. Der Austausch von Bodenbelägen ist teurer und aufwändiger als mal einen neuen Teppich zu kaufen.
Türen und Fenster checken
Super ist es, wenn das Zuhause eine Terrassentür hat: Die kann man im Sommer offen lassen, damit der Hund jederzeit in den Garten und wieder ins Haus gehen kann. Gerade bei älteren Häusern ist die Terrassentür nicht immer Standard. Fenster sollten in Obergeschossen unbedenklich geöffnet werden können. Schließlich soll der Hund nicht einen voreiligen und verhängnisvollen Sprung aus dem Fenster machen, wenn er z.B. draußen einen anderen Hund oder eine Katze sieht. Man kann kritische Fenster notfalls mit einem Gitter absichern, aber damit muss der Vermieter einverstanden sein. Auch ein Balkon muss natürlich hundesicher sein.
Platz für Ruhe und Habseligkeiten
Das Heim sollte so groß sein, dass man sich mal aus dem Weg gehen kann. Jeder Hund braucht auch einen Rückzugsort, wenn er z.B. in Ruhe schlafen und nicht mit dem Zweibeiner fernsehen will oder wenn er genug von Besuchertrubel hat. Auch für alles andere muss Platz sein: Spielsachen, Decke oder Döskissen, Hundebett, Näpfe – ein Hund hat eben auch Habseligkeiten, die ihm wichtig sind. Nicht vergessen: Sie brauchen auch Platz für den Futtervorrat.
Treppen müssen zum Hund passen
Auch die Treppen müssen zum Hund passen: Zu steile Treppen und zu schmale Stufen werden oft verweigert. Bei glatten Treppen könnte der Hund ausrutschen und sich eine Pfote verstauchen. Kleine Hunde können durch offene Treppen rutschen und abstürzen. Ältere Hunde haben oft Probleme beim Treppensteigen. Ideal ist natürlich ein ebenerdiges Zuhause, denn das passt zu jedem Hundealter und zu jeder Fitness. Aber auch bequeme, breite Holzstufen ohne Öffnungen sind geeignet. Wenn Sie die Treppe mit Teppichfliesen absichern wollen oder eine Hundetür anbringen wollen, damit der Vierbeiner z.B. nicht ins Kinderzimmer gelangen kann, dann brauchen Sie wieder das Einverständnis des Vermieters.
Auch das Bad muss hundetauglich sein
Auch der Blick ins Bad ist bei der Wohnungssuche mit Hund wichtig: Es kann passieren, dass der Hund auch mal baden muss. Dann ist es wichtig, dass entweder eine Badewanne vorhanden ist oder dass er problemlos in einer ausreichend großen Dusche gepflegt werden kann, ohne dass gleichzeitig eine Überschwemmung angerichtet wird.
Die Heizung muss was leisten
Wichtig für Mensch und Hund: Die Heizung muss funktionieren und leistungsfähig sein. Vor allem bei alten Häusern gibt es noch Etagenheizungen, die spärlich Wärme spenden und das nicht in jedem Raum. Wer aber will schon im Winter oder bei einer Krankheit frieren? Weder Mensch noch Hund. Wohlige Wärme ist auch dann im Winter nicht gegeben, wenn das Gebäude oder Teile davon nicht gedämmt sind. Bei Häusern mit vielen Baujahren auf dem Buckel, ist das Risiko groß, dass man so einen Kältetempel erwischt: Besonders kalt wird es dann im Dachgeschoss.
Bodenkälte ist ein Gesundheitsrisiko
Übrigens: Ohne Keller wird es in einer Erdgeschoßwohnung oder im Erdgeschoß eines Hauses oft empfindlich kalt unter den Füßen bzw. unter dem Hundebauch. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich mit Isomatten unter den Liegeplätzen des Vierbeiners behelfen, aber Hunde liegen nicht nur auf einem Fleck. Bodenkälte aber kann zu Krankheiten (z.B. Blasen-, Nierenentzündung, Erkältung etc.) führen und auch Hunde mit beispielsweise Rheuma plagen. Text/Foto: Marion Friedl