Überforderung, Drill, Ungerechtigkeit, Tadel, Angst, Erschöpfung, Krankheit, Alter, Anstrengung, Hitze, Aufregung, Trubel – es gibt die verschiedensten Auslöser für Stress beim Hund. Und Stress kann man sehen: Insgesamt macht der Hund dann einen erschöpften Eindruck, der Blick ist müde, die Ohren nicht mehr so aufmerksam. Zudem hechelt er viel und speichelt vermehrt. Auch das Tempo des Hundes verringert sich z.B. beim Laufen. Die Konzentration lässt zu wünschen übrig und teilweise wird der Gehorsam bockig verweigert. Weiteres untrügliches Anzeichen für Stress ist die Falte, die am Ende der Lefzen (Mundwinkel) auftritt.
Stress von vorneherein vermeiden
Am besten ist es, wenn der Stress gar nicht erst auftritt. Ich rate deshalb dazu:
- Hundeschule, Sport und Spiel nicht zu lang auszudehnen und immer wieder Pausen einlegen.
- Kein Drill in der Hundeerziehung und den Hund nicht überfordern.
- Der Hundeschullehrplan muss zu den Talenten und Möglichkeiten des Tieres passen.
- Bei Spaziergängen Wege mit Schatten wählen.
- Bei Autofahrten alle zwei Stunden eine Pause einlegen, damit der Hund frische Luft tanken, das Beinchen heben und Wasser trinken kann.
- Der Hund muss im Auto und an anderen Orten (z.B. im Hof) vor Hitze und Sonne geschützt werden.
- Beschäftigungen/Aktivitäten müssen alters-, rasse- und gesundheitsgerecht sein.
- Auf Erkrankungen/Behinderungen und fortgeschrittenes Alter muss ebenso Rücksicht genommen werden wie auf Ängste.
Schnelle Hilfe bei Stressanzeichen
Sollte der Hund dennoch mal mit Stress zu kämpfen haben, gebe ich folgende Tipps zur schnellen Abhilfe:
- Pause machen bzw. Aktivität sofort beenden.
- Frisches Wasser verabreichen (bei Ausflügen/Spaziergängen immer eine Wasserflasche dabei haben!).
- Ruhigen, schattigen Platz mit Frischluft aufsuchen.
- Bei Hitze gegebenenfalls Pfoten und Kopf mit feuchtem Tuch kühlen.
- Das Tempo drosseln.
- Keine neuen Aufgaben und kein weiteres Training/Spiel/Sport bei Überforderung und Erschöpfung.
- Bei Trubel durch viele Besucher: Dem Hund Rückzugsmöglichkeiten (z.B. separates Zimmer) anbieten.
Generell sollte ein gestresster Hund nicht unbeaufsichtigt sein, denn es könnten zum Beispiel Probleme auftreten, wie etwa Kreislaufprobleme oder verstärkte Angst. Tipp: Vielleicht interessiert Sie ja auch mein Beitrag über die Hunde-Notfallapotheke. Text/Foto: Marion Friedl