Jeder Winter hat mal ein Ende – und was ist dann mit den gefiederten Freunden? Auch im Frühjahr brauchen Wildvögel Unterstützung. Dazu zählen Futter und Nistmöglichkeiten.
Energie für Zugvögel
Zugvögel, die aus den Winterquartieren zurückkehren, brauchen eine abwechslungs- und energiereiche Ernährung. Sie müssen ihre Energiereserven auffüllen und es steht die Balz- und Brutsaison bevor. „Hierfür eignen sich Meisenknödel, Fettfutter, klein gehackte Nüsse, getrocknete Rosinen, Beeren und Insekten besonders. Aber auch Apfelstücke werden gerne gefressen“, erklärt Dr. Martin Singheiser, Geschäftsführer des Bundesverbands für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA).
Wie viel und wie oft füttern?
Man sollte lieber weniger, aber regelmäßig füttern. „Vögel verlassen sich auf kontinuierliche Futterstellen“, so Singheiser. Weil häufig mehrere Vögel an einer Futterstelle sind, ist auch die Hygiene wichtig. Futterspender oder Futtersilos und Knödelhalter eignen sich gut, da sie weniger stark verschmutzt werden können und an mehreren voneinander getrennter Futterplätze eingesetzt werden können. Futterreste und Kot unter den Futterplätzen sollten regelmäßig entfernt werden. Angeboten werden sollte auch eine Wasserstelle in der Nähe der Futterplätze.
Geeignete Futterarten
Dr. Singheiser weist darauf hin, dass einige Vogelkundler empfehlen, zur Brutzeit auf Fettfutter, gehackte Nüsse und Sonnenblumenkerne zu verzichten, da diese von den Jungvögeln nicht gut verdaut werden und sogar zum Tod führen können. Es gebe aber auch die Meinung, dass dies nur bei kranken und geschwächten Jungvögeln vorkommt. Gar keine Fütterung könne jedoch dazu führen, dass generell weniger Jungvögel erwachsen werden.
Martin Singheiser rät zu einem Kompromiss: „Weiches Fettfutter, auch in Form von Meisenknödeln, und den Anteil an Nüssen, Erdnussbruch und Sonnenblumenkernen reduzieren. Später in den wärmeren Monaten kann man den Anteil an Sämereien, getrockneten Beeren und vor allem Insekten erhöhen.“ Laut Singheiser spricht nichts gegen eine Ganzjahresfütterung.
Ein sicheres Nest ist wichtig
Schon Ende Februar beginnen einige Vogelarten mit der Balz. Nistkästen sollte man in Südostausrichtung anbringen, bevor die Vögel mit der Balz und Brut beginnen. Wichtig ist laut Singheiser ein freier Anflug für die Vögel ohne Hindernisse und ein zwei bis drei Meter hoher Standort, der von Katzen nicht erreicht werden kann. Auch ein Katzenschutz kann sinnvoll sein. Der Nistkasten sollte nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt sein, damit Jungvögel nicht überhitzen.
Der Durchmesser des Einflugloches entscheidet, wer einzieht: So bevorzugen z.B. Blaumeisen kleinere Durchmesser als Kohlmeisen. Zudem muss man Nistkästen nach der Brutsaison reinigen können, indem das Dach oder die Vorderseite geöffnet werden können. Der Fachhandel bietet laut Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) ein breites Sortiment an Nisthilfen für verschiedene Vogelarten an. Text/Foto: Marion Friedl