Die Katzenfans lassen keinen Zweifel daran: Die Katze ist viel schlauer als der Hund. Und sie bekommen prompt Contra, denn Hundeliebhaber schwören auf den Grips des besten Freundes und Partners. Doch wer ist denn nun schlauer? Katze oder Hund? Machen wir doch mal den Test: Mögen die Wettkampf-Spiele beginnen.
Wer kann vor einem Erdbeben oder einer anderen Naturkatstrophe warnen?
Na, dieser Wettkampf geht ja gut los: Punkt für Hund, Punkt für Katze – denn als Warnanlage mit sensiblen Sinnen funktionieren beide prima.
Wer schafft die besten Kletterkunststücke?
Hoppla, jetzt geht aber die Katze in Führung, denn auf Bäume, Dächer, Regale, Kletterwände und Kratzbäume klettern, ist eindeutig ihre Spezialität.
Wer kann Menschen z.B. aus dem Wasser oder beim Lawinenunglück retten?
Bei dieser Aufgabe holt der Hund wieder auf: Das kann nur er. Und schon liegen Hund und Katze wieder gleichauf.
Sind Intelligenzspiele eher etwas für den Hund oder für die Katze?
Unentschieden: Punkt für beide, denn sowohl Hunde als auch Katzen können knifflige Aufgaben lösen und ans Ziel kommen. Deshalb gibt es auch Strategiespiele für die Katze und ebenso Intelligenzspiele für Hunde, die den Grips übrigens prima fördern können.
Wer lernt Gehorsamsübungen besser?
Sitz, Platz, Bleib, Komm, Aus – all das können beide lernen. Aber Bei Fuß gehen ist eher etwas für Hunde. Die Katze kann es aber mit besonders akrobatischen Sprüngen auf Kommando wieder ausbügeln. Jeder auf seine Weise schafft das Kommando Voraus: Der Hund läuft schnurstracks los, er springt auch mal über ein Mäuerchen oder einen Bach. Die Katze kann den Voraus-Kurs in gleicher Weise beibehalten, aber selbst ein Baum im Weg kann sie nicht stoppen. Deshalb: Punkt für beide.
Kunststücke einstudieren – mit wem klappt das?
Auch hier gibt es für jeden einen Punkt: Reifensprung, Balance-Akt, Slalom, ein Tänzchen mit dem Menschen und, und, und – für beide kein Problem.
Bei wem tickt die innere Uhr am besten?
Schon wieder Punkt für jeden: Ob Heimkehr des Menschen oder Fütterungszeit – auf die innere Uhr können sich beide verlassen. Außer der Mensch dreht an der Uhr und stellt auf Sommer- oder Winterzeit um, aber da geraten dann ebenfalls bei beiden die inneren Uhren aus dem Takt.
Wer ist der bessere Blinden- oder Behindertenhelfer?
Jetzt hat der Hund die Nase vorn: Er führt so gut wie keiner den blinden oder behinderten Menschen durch den Alltag, kann Dinge aufheben und apportieren, sich bei Gefahr in den Weg stellen, kommt an Fußgängerampeln zurecht, zieht Socken aus und so weiter.
Wer ist der geduldigere Jäger?
Die Katze startet ihre Aufholjagd und holt einen Punkt: Klar, der Hund ist ein toller Jäger, aber seine Qualitäten liegen ganz eindeutig nicht beim geduldigen Ausharren vor dem Mauseloch. Da zeigt die Katze viel mehr Ausdauer, Ruhe und Geduld.
Doch wer ist denn nun insgesamt der bessere Jäger?
Das läuft wieder auf Punkte für beide hinaus. Der Hund holt die größeren Beutetiere und ist ein Meister im Hetzen und Verfolgen. Im Rudel kreist er auch strategisch ein und setzt auf Teamwork. Aber: Die Katze kann sich lautloser anpirschen, sie wartet geduldiger und erwischt sogar Vögel und angelt Fische geschickt aus dem Wasser. Und warum gibt es eine Jagdangel für Hunde und auch Spielangeln für Katzen? Weil beide dieses Jagdspielzeug lieben und gleichermaßen gut damit zurecht kommen. Fazit: In dieser Disziplin geht keiner leer aus.
Ist Sport etwas für Hunde oder Katzen?
Auch hier herrscht Punktegleichstand: Agility für den Hund ist eine rasante Angelegenheit, die nicht nur den Körper sondern auch den Geist fordert. Das gleiche gilt für Cat Agility in Kombination von z.B. Tunnel, Kletterwand, Kratzbaum, Podest etc.. Die Übungen unterscheiden sich zwar mitunter, aber sportlich sind sie gleichermaßen.
Wer kann Karriere als Therapeut auf vier Pfoten machen?
Beide – also wieder Punkt für Hund und Katze. Beide kümmern sich mit ihrem ganz eigenen Charme und ihren eigenen Fähigkeiten um sozial auffällige oder kranke Menschen. Und beide können positiv auf das Befinden der Menschen einwirken, sie aus der Einsamkeit und Verschlossenheit holen, den Beschützerinstinkt wecken, tröstlichen Beistand leisten, Nähe und Zuwendung schenken und wieder ein Glücksgefühl ins Leben bringen.
Tolle Siegerehrung: Hund und Katze sind gleich schlau!
Das war ein spannender Wettkampf mit zwei starken Gegnern. Die gute Nachricht: Es gibt keinen Verlierer. Stattdessen herrscht Gleichstand: Zehn Punkte für die Katze und zehn Punkte für den Hund. Der Test zeigt auch: Wer in einer Disziplin brillierte, musste in einer anderen Federn lassen. Aber er konnte den Rückstand durch andere Fähigkeiten wieder aufholen. Und vielfach lagen beide gleichauf. Unterschiedliche Sinnesleistungen, verschiedene Jagdmethoden, Unterschiede in der Anatomie und bei den körperlichen Leistungen haben für einen Wettbewerb mit wechselnden Aufholjagden gesorgt. Danke Hund und Katze, das war eine Meisterleistung von Euch beiden und sie hat Spaß gemacht. Text: Marion Friedl / Foto: Gerald Förtsch