Wenn Katzen frieren, kann der Mensch helfen

Copyright: Marion Friedl

Vor allem in Süddeutschland und Österreich ist es Winter geworden. Katzen müssen sich vielerorts durch Schneemassen kämpfen und dabei kriegen sie nicht nur kalte Pfoten. Klar, eine Katze trägt Fell und dank Thermoregulierung ist sie für kalte und warme Temperaturen gut gerüstet. Dennoch: Auch Katzen frieren. Das gilt nicht nur für Freigänger, sondern auch für Stubenhocker.

Die Tricks der Katze gegen Kälte

Wenn Katzen frieren, dann versuchen sie zu allererst, ihren Körper selber aufzuwärmen. Sie bekommen im wahrsten Sinne des Wortes ein dickes Fell, weil sie die Haarpracht tüchtig aufplustern. Damit möglichst wenig Körperfläche von der Kälte betroffen ist, machen sich Katzen klein und die kauernde Katze kneift sogar die  Augen zusammen, um sie vor kaltem Wind und Schnee zu schützen.

Pfotenpflege schützt vor Kälteschäden

Freigänger sind einiges gewöhnt, aber auch sie sind nicht begeistert von Winterkälte, steifer Brise, Nässe, Schneefall und Eis unter den Pfoten, die im Winter Pflege brauchen, weil Salz, Splitt, Eis und Schneereste piesaken: Haarschnitt an den Pfoten, lauwarmes Wasser gegen Salzreste, Pinzetten gegen Steinchen und ein pflegender Spray können rissige, raue Pfoten verhindern. Geschmeidige Pfoten ohne spröde oder gar wunde Stellen stecken auch die Kälte beser weg.

Manche Katzen frieren besonders leicht

Besonders leicht frieren Katzenbabys, Senioren und kranke, geschwächte Tiere. Auch Wohnungskatzen reagieren empfindlich auf Kälte, wenn beispielsweise die Heizung lange Zeit ausfällt, gelüftet wird, es durch Ritzen kalt in die gute Stube pfeift oder wenn der Fußboden zu kalt ist. Auch wenn Stubenhocker einen kalten Transport (z.B. zum Tierarzt) aushalten müssen, fangen sie leicht zu frieren an.

Nasses Fell kann lebensgefährlich sein

Im Winter werden sogar begeisterte Freigänger ein wenig häuslicher. Verständlich, dass es am warmen Kamin, auf der kuscheligen Decke, im mollig-warmen Bettchen oder auf Frauchens Schoß gemütlicher ist als draußen. Wenn es dann auch noch schneit oder regnet, wird die Katze obendrein nass. Das finden Katzen nicht lustig und auch nicht angenehm. Katzen frieren im Winter mit nassem Fell schneller und können sich eine Erkältung oder gar eine lebensgefährliche Unterkühlung einfangen.

Das kann der Mensch im Winter für seine Katze tun

Wie gut, dass Katzen Personal haben. Im Winter brauchen Sie den Menschen auch mehr als in den warmen Jahreszeiten. Und das kann der Mensch für seine Katze tun:

  • Damit der Freigang Spaß macht, schaden Unterstände gegen Nässe nicht (z.B. Vordach, Gartenhaus, Mauervorsprung).
  • Outdoor kann auch ein Katzenhaus angeboten werden, damit Mieze vor kaltem Wind, Schneefall, Regen und Kälte geschützt ist.
  • Gegen die Kälte helfen in der Hütte mit windabweisender Schwingtüre eine Isoliermatte, ein Kissen und eine Decke. Achtung: Bodenheizungen können Haut-, Fellprobleme und Wunden verursachen.
  • Wer draußen herum stromert, will irgendwann heim zum Aufwärmen. Deshalb ist es wichtig, dass der Freigänger dank Katzenklappe stets ins Haus kann.
  • Wer nass heim kommt, sollte sanft mit einem Handtuch trocken gerubbelt werden. Gerubbelt werden darf auch ohne Nässe, denn das ist fast wie eine Massage, bei der die Reibung Wärme erzeugt.
  • Während reine Wohnungskatzen keinen erhöhten Energiebedarf haben, sollten eifrige Freigänger mit energiereicherem Futter unterstützt werden. Sie benötigen die Energie, um genug Körperwärme zu produzieren.
  • Auch indoor muss auf warme Plätze für die Katze geachtet werden. Allerdings sollten die nicht direkt bei der Heizung sein, die sehr trockene Luft verbreitet und dadurch Haut und Fell schädigen kann. Auch die große Nähe zu einem Kamin oder der Liegeplatz auf einer Fußbodenheizung ist nicht das Richtige. Doch auf der Couch, in einer Kratzbaum-Höhle oder im Katzenbett kann gut und gerne gekuschelt werden.
  • In der Wohnung sollte Zugluft durch z.B. gekippte Fenster vermieden werden. Undichte Ritzen gehören abgedichtet. Fürs Lüften empfiehlt sich das Fenster mehrfach am Tag für ein paar Minuten zu öffnen.
  • Vorbeugend für Tage mit ausgefallener Heizung sollte für die Katze eine wärmende Fleece-Decke und eine winterwarme Kuschelhöhle bereit stehen.
  • Bodenkälte kann mit Thermodecken oder Isoliermatte unter dem Liegekissen abgemildert werden.
  • Auch wenn Katzen angeblich bis zu minus 20 Grad aushalten – an besonders kalten Tagen sollte die Katze auf Freigang verzichten oder nur kurz den gesicherten Balkon besuchen.

Eine Kuschelrunde hilft immer

So dürfte es ein schöner und sicherer Winter werden. Und noch eines kann helfen, wenn Katzen frieren: Einfach eine Kuschelrunde einlegen und sich gegenseitig wärmen. So macht Winter doch Spaß, oder? Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

No comments yet Categories: Katzen Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*