Eigentlich ist der Hund ein munterer, quirliger Geselle, aber: Der Hund verweigert die Treppe und will nicht mal eine Stufe erobern. Dafür gibt es Gründe und es gibt Lösungsmöglichkeiten. Die Gründe sind unterschiedlich: Mal sind die Stufen zu glatt, dann wieder scheint die Treppe zu mächtig und zu groß zu sein oder der Hund traut sich nicht, weil die Stufen hinten offen sind und er hindurchrutschen könnte. Vielleicht hat er schon ein schlechtes Erlebnis gehabt: Das kann ein Durchrutschen sein, aber auch ein Steckenbleiben im Stufenabstand oder ein ausrutschen und stolpern auf der Treppe. Es kommt auch vor, dass ein Hund bislang keine Treppen steigen durfte, doch nach dem Umzug dürfte er, nur tut er es nicht, weil er ja das Gegenteil gelernt hat.
Achtung: Nicht zuletzt kann es auch gesundheitliche Gründe haben, dass ein Hund keine Treppen steigen will. Deshalb immer den Tierarzt aufsuchen und klären lassen, ob z.B. am Bewegungsapparat, ein Problem besteht. Übrigens: Welpen und Junghunde im Wachstum sollten kein Treppen steigen, weil dies dem Bewegungsapparat schadet! Auch für erwachsene Hunde mit langem Kreuz ist das Treppensteigen strapaziös bis schädlich; ganz besonders gilt das für kleine, kurzbeinige Hunde, die Treppen hüpfend bewältigen müssen.
Machen Sie die Treppe attraktiv und sicher
Hat der Tierarzt aber keinen gesundheitlichen Einwand, dann liegt es an Ihnen, Bello die Treppe attraktiv zu machen: Teppichfliesen mit groberer Oberfläche beseitigen die Glättegefahr, geben den Pfoten Halt und sorgen optisch für Unterbrechungen, damit die Trppe nicht so mächtig aussieht. Das Verschließen der Stufenrückseiten (z.B. Spanplatten oder bei geraden Treppen ein hoher Schrank hinter der Treppe) verhindert das Durchrutschen mit Absturzgefahr. Gleiches kann mit Blenden an den Vorderseiten der Stufen erreicht werden, die zudem vor dem Steckenbleiben zwischen zwei Stufen schützen. Ähnelt die Treppe eher einer steilen Leiter mit schmalen bzw. versetzten Stufen, sollte diese Treppe für den Hund tabu sein, denn die ist wirklich zu gefährlich und müsste ausgetauscht werden.
Eine Leckerli-Spur führt ans Ziel
Wenn die Treppe optimiert wurde oder ohnehin optimal war, dann helfen kleine Tricks: Legen Sie eine Leckerli-Spur bis zum Treppenende. Auf jede Stufe/Teppichfliese ein Leckerli legen, damit sich der Hund Stufe für Stufe an den Futterbrocken oben im Ziel heranfuttern kann. Retour geht es in gleich-leckerer Manier. Diese Übung funktioniert auch mit Spielzeugen anstelle von Leckerlis: Auf jeder Stufe liegt ein Spielzeug, das sich der Hund holen darf. Hier wird natürlich die Treppe nicht in einem fortlaufenden Gang bewältigt, sondern der Hund wird sich das erste Spielzeug holen und an einen Platz seiner Wahl tragen, dann folgt Spielzeug Nummer Zwei, Drei usw. Generell: Auch wenn Bello erst mal zögernd nur eine Pfote auf die erste Stufe setzt: Er wird sofort gelobt und natürlich freuen Sie sich bei jeder Stufe erneut über seine Tapferkeit.
Ein Hund als mutiger Dolmetscher
Alternative zu den beiden Übungen: Laden Sie einen Hundegast ein, der gerne treppauf, treppab läuft und ein mutiger Dolmetscher sein kann. Hunde schauen sich den Mut gerne von einem Artgenossen ab oder lassen sich auf hündisch eher zum Treppenabenteuer überreden, vor allem, wenn Sie sich oben aufhalten und Ihr Hund auch gerne nachsehen will, was Sie und der andere Hund da oben so machen. Generell wichtig: Ziehen, zerren, schieben und zwingen Sie den Hund zu nichts. Er muss seine Entscheidung freiwillig treffen und sich seine Tapferkeitsmedaille – also die Belohnung – mit seinem eigenem Willen erarbeiten. Text: Marion Friedl / Foto: Gerald Förtsch
So seit ein paar Wochen will mein Labrador Rüde 4,5 Jahre die Treppe zur Wohnungstür nicht mehr laufen, mitlerweile läuft er keine Treppe mehr hoch, runter ist kein Problem. Wir haben es versucht jede Stufe zu klicken aber er geht nur mit den Vorderläufen fadt bis nach oben 4 Stufen und wenn ich sage weiter oder ich lobe das geht er zurück und sitzt unten und jault. Auch leckerchen auf jede Stufe hat nicht geklappt, mit spuelzeug auch nicht auch nicht mit Geschirr und ich laufe neben her auch nicht mit sein bester Kumpel geht hoch er sitzt inten und schreit als ob man ihn folter. Auch einfach in die wohnung gehen und warten er sitzt und jault. Laut Tierarzt und Physiotherapie ist er körperlich fit und hätte keine Schmerzen. Da es aber nur schlimmer wurde hab ich ihn einfach Schmerzmittel gegeben aber auch das hilf nicht. Da er ja nicht im Hausflur wohnen kann bin ich gezwungen ihn einfach die treppe hochziehen aber das ist nicht der sinn der sache weil so wird rs nur schlimmer. Bitte um Rat lg Jasmin
Hallo! Paulchen hat sich auch die steilen Stufen nicht rauf und runter getraut. Ich habe Leckerlis auf jede Stufe gelegt, nichts gesagt oder getan und bin unter bzw. über der letzten Stufe gesessen – und das hat ewig gedauert. Irgendwann hat er die ersten Schritte gewagt. Ich habe wieder nichts gesagt und nicht gelobt. Ich habe gewartet, bis er oben war. Schätze mal, dass ich über zwei Stunden wortlos da saß. Retour dauerte es nicht mehr ganz so lang, aber ich hatte immer noch genug Zeit zum lesen… Prüfe bitte auch, ob es an der Treppe an sich liegt, z.B. rutschige Stufen (Teppichfliesen können helfen), offene Stufen (Pappkarton als Sichtschutz ankleben) oder weiße Stufen (das kann irritieren, wie eine weiße Badewanne, bei der Hunde glauben, dass unter ihren Pfoten nichts sein wird. Ein Farbtupfer mit der Teppichfliese kann da helfen). Pepino kam mit der Treppe schneller zurecht, allerdings nutzte er einen unbeobachteten Augenblick für seine „Mutprobe“ und dann war er so stolz, dass er kläffte und als ich nachsah stand er stolz wie Oskar oben an der Treppe und sprintete runter zu mir. Klar, dass es dafür eine Belohnung gab. Liebe Grüße, Marion.