Welpen sind ja so süß und im Frühjahr geht die Welpensaison wieder los. Wenn sie auf die Welt kommen, dann haben sie schon Höchstleistung erbracht. Während der Trächtigkeit strampeln sich die Welpen quasi ab, um sich prächtig zu entwickeln.
Der Embryo will nur eins: Wachsen
Kaum ist der Deckakt vorbei, wuseln die Spermien hin zu den Eizellen. Es folgt die Befruchtung. Nach etwa acht Tagen entwickelt sich ein Embryo. Und für den lautet nun das Motto: Wachsen, wachsen, wachsen. Aber nach zwei Wochen Trächtigkeit ist der Embryo immer noch ziemlich winzig. Er misst gerade mal 1 Millimeter. Nun ja, alles Gute braucht eben Zeit. Zeit, in der es der Hundemama morgens übel wird, weil sich die Hormone umstellen. Ab dem 16. Tag der Trächtigkeit passiert dann schon mehr beim Embryo: Die Organe bilden sich, er bekommt einen Kopf und eine Körperstatur, die Wirbelsäule und das Nervensstem entwickeln sich.
Hörst Du meinen ersten Herzschlag?
Zwischen dem 19. und 28. Tag nistet sich der Embryo in die Gebärmutter ein und die Plazenta bildet sich. Und dann – aber hallo! Der Embryo macht mit einem Herzschlag auf sich aufmerksam. Jetzt gibt er so richtig Gas, denn ohne Magen, Rücken, Pfoten, Zähne, Augen, Nase, Ohren und weitere wichtige Ausstattungen geht gar nichts.
Ohne Krallen und Fell geht nichts
Ist das geschafft, müssen noch die Extras her: Von Tag 29 bis Tag 34 kommen Zehen, Krallen und Tasthaare an der Schnauze dazu. Jetzt macht der Hundezwerg auch ein Geheimnis mehr aus seinem Geschlecht. Vom 35. bis 41. Tag bekommt das Hundebaby endlich ein Fell und es wächst mal wieder. Immerhin ist er jetzt schon gut 6 Zentimeter groß.
Hecheln im Hotel Mama
Diese Größe reicht, damit man den Nachwuchs ertasten kann. Aber langsam wird es eng und richtig warm im Hotel Mama. Da hilft ab dem 42. Tag nur noch das Hecheln im Mutterleib. Nun sollte sich die Hundemutter schon mal mit der Wurfkiste anfreunden. Ihr Bauch wird größer, das Gesäuge dicker und die Hündin hat so richtig Hunger. Ein spezielles Futter für trächtige Tiere liefert ihr Energie und Kraft. Und in ihr geht das Wachstum voran, denn zwischen dem 50. und 55. Tag will jeder Welpe mindestens 12 Zentimeter groß sein.
Die Eroberung der Welt kann noch warten
Alle Organe sind ab dem 56. bis 59. Tag der Trächtigkeit komplett fertig, aber warum sollte man jetzt schon das Licht der Welt erblicken? In Mamas Bauch ist es gemütlich und sicher. Meist haben die Kleinen erst am 63. Tag Lust, die Welt zu erobern. Ist es ein kleiner Wurf, kann die Trächtigkeit sogar fünf Tage länger dauern.
Kurz vor der Geburt machen die Kleinen Druck
Die Geburt kündigt sich mit Unruhe, einer geschwollenen Milchleiste und Haarausfall am Gesäuge an. Drinnen drücken die Kleinen auf die Blase und deshalb muss die werdende Mutter öfter pinkeln. Außerdem frisst die Mutter nur noch Häppchen. Jetzt sucht sie eine Höhle bzw. die Wurfkiste, die gerne mit Decken etwas bequemer gemacht werden darf.
Hallo Welt: Welpenparty an der Milchbar
Etwa einen Tag vor der Geburt sinkt die Körpertemperatur der Hündin auf unter 37 Grad, sie frisst nicht mehr und dann setzen die Wehen ein. Den Schmerz will die scharrende Hündin weghecheln. Dann geht das Fruchtwasser ab und los geht es: Nach und nach rutschen die Welpen durch den Geburtskanal raus ins Leben und werden von der Hundemama begrüßt. Sie zerbeißt die Fruchtblase und der Welpe wird geleckt und massiert.
Je nach Wurfgröße dauert eine Geburt bis zu fünf Stunden. Sicherheitshalber sollte man die Hündin abtasten, ob womöglich ein Welpe die Geburt verpennt hat. Sind alle Hundebabys da und die Mutter wohlauf, startet die erste Welpenparty an der Milchbar. Und danach? Danach wird erst mal geschlafen. Text: Marion Friedl / Foto: Jackie Lou DL Pixabay