Vogelfütterung richtig gemacht

Copyright: Marion Friedl

Auch der heißeste Sommer und der mildeste Herbst gehen irgendwann zu Ende und dann wird es Zeit für die Winterfütterung der Vögel. Doch ist die Vogelfütterung wirklich nötig? Kann man angesichts des Artensterbens unter die Flügel greifen? Wie füttert man richtig und was schadet den gefiederten Freunden? Antworten gibt der Bund Naturschutz in München.

Bedrohlicher Usutu-Virus

Immerhin: In München hat der Usutu-Virus bei den Amseln „keine Bestandsgefährdung verursacht“, berichtet Christian Hierneis, Vorsitzender des Bund Naturschutz in München. Aber nicht überall ist München und der Virus breitet sich in Deutschland aus. Und wer es schwer hat, freut sich über kleine Hilfen, wie etwa die Vogelfütterung.

Seltene Arten lassen sich kaum blicken

Seltene und bedrohte Arten lassen sich laut BUND wenig oder gar nicht an der Futterstelle blicken. Immerhin profitieren wenigstens 10 % aller heimischen Vogelarten von der Fütterung, darunter die Kohlmeise und die Amsel. Das ist doch auch etwas und auch für sie ist die Vogelfütterung da.

Naturnahe Gärten gegen das Artensterben

Das Artensterben liegt auch am Rückgang der geeigneten Lebensräume. Eine echte Hilfe ist das naturnahe Gärtnern. In solchen Gärten gibt es Insekten und Larven, die wiederum von Vögeln gefressen werden. Beim naturnahen Gärtnern werden im Herbst einige Stauden, Gräser und Disteln nicht beseitigt. Die Samenstände von Blumen und Gräsern sowie Beeren an Wein oder Efeu sind ebenfalls Nahrung für die Vögel. Hecken bieten Schutz. Übrigens: Wer ökologische Lebensmittel kauft, der trägt zum Vogelschutz bei, weil im ökologischen Landbau Pestizide tabu sind.

Geschützte und saubere Futterstelle

Der BUND befürwortete eine Vogelfütterung bei dauerhaft geschlossener Schneedecke und Temperaturen unter minus 5 Grad. Die Futterstelle sollte vor der Witterung geschützt und sauber sein, um Infektionen vorzubeugen. Altes und verschmutztes Futter muss entsorgt und auf den Boden gefallenes Futter entfernt werden.

Jagd und Mobbing am Futterhaus

Vorteilhaft sind mehrere kleine Futterstellen, damit bei der Vogelfütterung auch schwächere Tiere eine Chance haben und nicht von Konkurrenten vertrieben werden. Super, wenn auch mehrere Halterungen für Meisenknödel vorhanden sind, wie etwa eine Futterpalme. Mobbing am Futterhaus – pfui, aber auch! Und dann lauert da noch eine Gefahr: Die hat vier Pfoten und ist ein exzellenter Jäger. Katzen sollten möglichst keine Versteckmöglichkeiten bekommen, damit die Vögel in Ruhe und so sicher wie möglich futtern können.  Tipp: Durchsichtige Futterhäuschen machen tolle Vogelbeobachtungen möglich.

Ein Futter-Mix bietet für alle etwas

Als Futter empfiehlt der BUND München Sonnenblumenkerne, Hirse, Getreidekörner, Fett-Kleie-Gemische und Rosinen. Weil Rotkehlchen und Amseln Weichfutter bevorzugen, sollen auf einer geeigneten Unterlage Haferflocken und Äpfel ausgelegt werden. Im Fachhandel gibt es zudem spezielles Vogelfutter.

Brot und Speisereste sind tabu

Es gibt aber auch Dinge, die den Piepmätzen nicht gut tun. Brot und Speisereste sind wegen der enthaltenen Gewürze und dem Salz nichts für die Vogelfütterung. Wasser ist nicht unbedingt nötig, aber wenn es angeboten wird, dann an erhöhten Standorten in kleinen Schalen, die täglich gesäubert werden. Text/Foto: Marion Friedl

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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