Viele Störche überwintern in Deutschland
Copyright: Marion Friedl

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Wen wundert es bei diesen milden Wintertemperaturen, dass sich immer mehr Störche die Flugreise in den warmen, sonnigen Süden sparen. Aber Irrtum: Wer nun gleich Angst vor dem Klimawandel bekommt, kann sich entspannt zurücklehnen, denn die in Deutschland überwinternden Störche weisen laut Landesbund für Vogelschutz nicht auf eine Klimaerwärmung hin. Vielmehr ist ein Zuchtprogramm schuld an der Reiseunlust der Störche. Also sind sie auch keine Wetterpropheten, die uns verraten, ob der Winter heuer vielleicht ganz ausfällt.

Über 200 Weißstörche bleiben in Bayern daheim

Störche überwintern vor allem in Süddeutschland zu Hause und suchen sich kein südliches Winterdomizil. Allein in Bayern weiß der LBV von über 200 Störchen, die im Winter nicht wegfliegen. Seit längerem bekannt ist dies von Weißstörchen im Altmühltal und im Mindeltal, doch heuer sind weitere reisemüde Störche dazu gekommen. Laut der LBV-Storchenexpertin Oda Wieding gibt es in fast allen bayerischen Regierungsbezirken gefiederte Winterfans. So wurden Weißstörche beispielsweise in Gaimersheim (Oberbayern), Biburg (Niederbayern), Kallmünz (Oberpfalz), Altdrossenfeld (Oberfranken), Ornbau (Mittelfranken) und Lauben (Schwaben) gesichtet.

Flugunlust liegt nicht am Klimawandel

Gerade in Süddeutschland liegt die Wintertreue der Störche nicht am Klimawandel, sondern vielmehr an ehemaligen Zuchtstationen in der Schweiz, dem Elsass und in Baden-Württemberg. „Viele Vögel wurden aktv am Wegzug gehindert und nun breiten sich diese freigelassenen Zuchtstörche immer weiter aus“, erklärt Oda Wieding. Der Mensch hat das natürliche Verhalten der Zugvögel also beeinflusst und nicht der Klimawandel.

Störche im Winter nicht füttern

Sorgen um den Adebar muss man sich im Winter aber keine machen. Feuchtwiesen mit Gräben sind wie ein gedeckter Tisch und der Storch pickt sich Mäuse, Würmer und kleine Fische heraus. Die langbeinigen Vögel kommen auch mal eine Woche ohne Futter aus . Auch wenn bei uns Störche überwintern, brauchen sie keine menschliche HIlfe in Sachen Ernäöhrung. Der LBV bittet darum, die Weißstörche nicht zu füttern, damit ihr Verhalten nicht noch mehr vom Menschen beeinflusst wird.

Bei Wintereinbruch reicht Adebar ein Kurzstreckenflug

Auch mit der Kälte kommen Störche gut klar: Wird es kalt, plustern sie ihr Gefieder auf und wenn der Winter mit Schnee und Eis daher kommt, begeben sich die Störche doch noch auf eine Flugreise. Allerdings nicht weit, denn etwas wärmere Gefilde inklusive ausreichendem Nahrungsangebot finden sie bereits am Bodensee und im Rheintal. Diese bevorzugten Kurzstreckenflüge haben beispielsweise die Störche in Donauwörth. Text/Foto: Marion Friedl

 

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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