Verschluckte Fremdkörper bedeuten Lebensgefahr

Copyright: Marion Friedl

Es ist schnell mal passiert, aber wenn ein Fremdkörper verschluckt wird, ist bei jedem Tier Alarmstufe Rot angezeigt! Was nichts in Maul, Rachen, Speiseröhre, Magen zu suchen hat, kann böse schaden oder sogar das Leben kosten. Das Tier muss sofort zum Tierarzt oder in die Klinik.

Gefahr droht überall

Vor allem Jungtiere entdecken die Welt, indem sie zu Hause und im Garten alles ins Maul nehmen und Spielzeug kaputt kauen. Unterwegs werden Steinchen oder Essensreste mitsamt Knochen aufgenommen. Ob Wolle, Gummiband, Münze, Murmel, Socke oder Quietschteil aus dem Spielzeug – es wurde schon viel aus Tieren operativ herausgeholt. Nicht alles kann einfach wieder ausgeschieden oder ausgespuckt werden.

Achtung bei diesen Symptomen

Darauf sollte man achten, wenn Hund, Katze oder Co. etwas verschluckt haben könnten:

  • Bauchschmerzen (Abwehr von Berührungen)
  • Verstopfung
  • Fressunlust
  • Würgen
  • Erbrechen
  • Manchmal Fieber
  • Teilweise Blut im Kot oder Erbrochenen

Das richten Fremdkörper an

Fremdkörper können dem Verdauungstrakt schaden. Nicht selten kommt es zur Verstopfung, weil das verschluckte Teil stecken bleibt. Ohne Hilfe droht ein  lebensgefährlicher Darmverschluss. Wurden spitze oder scharfe Gegenstände  verschluckt, wie z.B. Knochensplitter, Drahtteile oder Plastik, dann sind auf dem Weg vom Maul bis zum Darm blutende Verletzungen möglich. Fäden, Lametta, Schnüre oder Geschenkbänder können nicht nur die Darmwände verletzen, sondern sich auch verschlingen oder etwas zuschnüren. Auch hier kann es zum Darmverschluss kommen. Übrigens: Gegenstände können auch über die Nase in den Körper gelangen und die Atemwege/-organe schädigen.

Sofort zum Tierarzt!

Mit Erste-Hilfe-Maßnahmen kann man im Ernstfall wenig bis nichts erreichen. Man kann höchstens etwas Sichtbares aus der Mundhöhle heraus holen (z.B. ein Span von einem Holzstöckchen). Aber wenn der Fremdkörper richtig verschluckt und nicht mehr sichtbar ist, muss der Tierarzt ran. Ein Röntgenbild zeigt, wo sich der Übeltäter befindet und ob eine lebensrettende Operation nötig ist.

Risiken reduzieren

Vorbeugung kann Risiken verringern: Man sollte nichts unbeaufsichtigt liegen lassen (z.B. Nähzeug, Kinderspielzeug, Büroklammern etc.), das die Neugier und den Spieltrieb weckt und zur Gefahr wird. Mülleimer sollten sicher verstaut oder geschlossen werden, denn aus Tonnen mopsen sich Tiere schon mal ungesunde oder giftige Essensreste, Folien, Plastikflaschen, Klammern, Bindfäden und anderes vermeintliche Spielzeug. Es sollte nur tiergerechte Spielzeuge gekauft werden und die sollten einiges aushalten, damit z.B. keine Gummifetzen, quietschende Teile, Drähte, Wolle oder Glasaugen verschluckt werden. Daheim und beim Spaziergang sollte der Hund die Nase nicht dauernd auf dem Boden haben.

Wichtiges Kommando Nein

Mit Hunden und Katzen kann auch das Kommando Nein trainiert werden:  Dem  Vierbeiner wird ein Leckerli oder Spielzeug gezeigt, es heißt aber „Nein!“ und das Tier darf nichts fressen oder klauen. Wenn die Fellnase den Kopf wegdreht und nicht mehr versucht, die Beute zu erreichen, wird das verbotene Leckerli aus der Hand spendiert oder es wird mit dem verbotenen Spielzeug gespielt. Das konsequente Nein und die Belohnung beim braven Verhalten sagt dem Tier, was von ihm erwartet wird. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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