Im Sommer dürfen Meerschweinchen, Kaninchen, Vögel und Co. an die frische Luft. Doch ihre Open Air-Saison kann gefährlich werden. Die gute Nachricht: Viele Sommergefahren für Kleintiere sind mit einfachen Tipps und Handgriffen vermeidbar.
Wichtiger Schutz vor Beutegreifern
Beutegreifer können kleinen Sommerfrischlern gefährlich werden. Sie schleichen sich nicht nur an, wie etwa Fuchs, Marder oder auch die jagende Katze. Sie haben es womöglich auch aus der Luft auf die Tiere abgesehen, wenn beispielsweise Greifvögel zuschlagen wollen. Volieren sollten deshalb sowohl am Boden als auch oben dicht sein. Freilaufgehege brauchen ebenfalls einen undurchlässigen Bodenabschluss und oben eine Gitter-Abdeckung. Ist eine Abdeckung nicht möglich, wie etwa bei der Hühnerhaltung, muss ein sicheres Versteck angeboten werden. Das bedeutet: Der Stall muss für das Federvieh so zugänglich sein, damit es sich in Sicherheit bringen kann. Gleichzeitig sollte der Fressfeind nicht eindringen können.
Schattenplätze sind ein Muss
Die Hitze gehört natürlich auch zu den Sommergefahren für Kleintiere. Open Air-Genießer brauchen deshalb Schattenplätze als Rückzugsmöglichkeit, um sich vor der Sonne zu schützen. Doch aufgepasst: Die Sonne wandert und je nach Sonnenstand kann ein Schattenplatz auch mal verschwinden. Die Lösung: Mehrere Schattenplätze einrichten und kontrollieren, ob auch wirklich stets Schatten vorhanden ist. Sonnensegel, Unterstände oder natürliche Schattenspender, wie Büsche und Bäume, können dafür genutzt werden.
Zugluft kann krank machen
Übrigens: Ein laues Lüftchen ist angenehm für die Tiere, aber Zugluft kann zu Ohren- oder Augenentzündungen führen. Der Standort von Gehege oder Voliere sollte deshalb so gewählt sein, dass der Wind nicht zu stark um die Ohren pfeift bzw. in einem ständigen Windkanal durchrauscht. Ein geschützter Standort reduziert zugige Sommergefahren für Kleintiere.
Futter und Wasser müssen frisch sein
Im warmen Sommer kann auch die Qualität von Futter und Wasser leiden. Trinkwasser muss stets frisch und kühl sein. Deshalb muss es häufig gewechselt werden. Das gilt auch für Badestellen, denn in abgestandenem Wasser (übrigens auch bei Fischen) können sich auch ungesunde Bewohner tummeln, Mücken vermehren und Algen bilden. Vor allem Frischkost kann in der Wärme schnell verderben oder gären. Reste sollten deshalb nicht herum liegen und die Portionen sollten so bemessen sein, dass sie möglichst rasch aufgefressen werden. Weil die Portionen kleiner sind, kann auch zwischen den Haupt-Fütterungszeiten (möglichst am kühleren Morgen und Abend) ein Häppchen serviert werden, damit diese Sommergefahren für Kleintiere nicht gefuttert werden.
Unwetter können Lebensgefahr bedeuten
Immer wieder schlägt der Sommer auch mit Unwettern zu. Hagelkörner können verletzen oder gar zu tödlichen Geschossen werden. Zudem können sie Schattenplätze zerstören. Das kann auch bei Starkregen passieren und wenn der Boden kein Wasser mehr aufnehmen kann, bildet sich womöglich ein See aus Regenwasser, der für Nichtschwimmer gefährlich werden kann. Auch der Blitzschlag ist ein Risiko. Ein Sturm kann einen nahen Baum zum Umstürzen bringen und wenn der dann ins Freilaufgehege fällt, kann das böse enden. Um die Sommergefahren für Kleintiere zu reduzieren, sollten sie bei Unwettern ins Haus oder in den Stall umziehen und eine Open Air-Zwangspause einlegen.
Manchmal ist es zu warm für Beschäftigung und Bewegung
Die Wärme macht natürlich auch Tieren zu schaffen. Beschäftigung und Bewegung, wie etwa Spiele oder sportliches Kanin-Hopp, sollten deshalb in die kühleren Tageszeiten verlegt werden. Bei einer extrem heißen Hitzewelle sollten Anstrengungen ohnehin tabu sein. Schließlich soll keiner in Atemnot kommen oder Herz-Kreislauf-Probleme bekommen. Text/Foto: Marion Friedl