Das Leid von Mensch und Tier ist im Kriegsgebiet Ukraine groß und auch auf der Flucht in den Westen ist oft guter Rat nötig und auch jede Hilfe für Tiere ist willkommen. Die Flüchtlinge mit Haustieren sind nicht allein, aber dramatisch ist die Situation der Tiere im Zoo Kiew.
Zootiere in Kiew könnten verhungern und erfrieren
Der Zoo in Kiew bangt um seine Tiere, denn sie könnten verhungern oder erfrieren. Deshalb fordert der Zoo dringend einen Korridor, damit die Tiere gerettet werden können. Laut ZDF Heute fehlen im Zoo Brennstoffe, Futter und sogar Medikamente, um Tiere einschläfern zu können. Ein wenig Hilfe für Tiere war möglich: Mit Lastwagen sind wenigstens 6 Löwen, 6 Tiger, 2 Wildkatzen und 1 Wildhund nach Spanien, Belgien und Polen gebracht worden. Doch es warten noch viele Zootiere auf Hilfe, wie etwa Nashörner und Giraffen.
Der Berliner Zoo und Tierpark hat 20 Tonnen Futter an mehrere Zoos in der Ukraine geschickt und sammelt Spenden, um Zootieren weiter helfen zu können.
Peta im Dauereinsatz für Hunde und Katzen
Unermüdlich leistet die Tierschutzorganisation Peta Hilfe für Tiere. Ein Transporter brachte 20.000 Kilo Tiernahrung nach Odessa – es war nicht der erste Futtertransport in die Ukraine und es wird wohl auch nicht der letzte sein. Bis jetzt konnte Peta mit anderen Organisationen rund 500 Tiere in der Ukraine in Sicherheit bringen. Im stark bombardierten Charkiw konnten zahlreiche Hunde und Katzen aus einem Tierheim gerettet und nach Polen gebracht werden.
VDH sammelt auf Website Unterkünfte
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) begrüßt die zahlreichen privaten Initiativen zur Unterstützung der ukrainischen Hundefreunde. Darunter fallen Geld- und Sachspenden, aber auch das Angebot, Hunde aus der Ukraine nach Deutschland zu bringen und diese hier unterzubringen.
Es sind bereits zahlreiche Tiere nach Deutschland gebracht worden und diese Zahl wächst mit den zunehmenden Flüchtlingsströmen weiter. Problem: Flüchtlingsunterkünfte dürfen in der Regel keine Tiere aufnehmen und die örtlichen Tierheime kommen teilweise an ihre Belastungsgrenzen.
Der VDH möchte die bereits vorhandenen Angebote ergänzen und bündeln. Auf der speziellen Website des VDH können sich freiwillige Helfer anmelden, die Hunde und Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen möchten.
Mittlerweile haben sich laut VDH bereits über 900 Freiwillige für die Unterbringung von Hunden gemeldet. Der Verband hat die Liste der Anbieter von Unterkünften über seinen ukrainischen Partnerverband Züchtern und Hundehaltern in der Ukraine zugänglich gemacht, damit die Flüchtlinge sich frühzeitig mit den Anbietern in Verbindung setzen können.
ZZF spendet 10.000 Euro für Flüchtlinge mit Haustieren
Auch der ZZF will Flüchtlingen mit ihren Haustieren helfen. Ob Hund, Katze, Kleintier oder sogar Pferde – der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) hat 10.000 Euro gespendet und unterstützt damit zu gleichen Teilen die Arbeit der Hilfsorganisation Equiwent und des Vereins Tierfreunde Ukraine.
Viele Heimtiere von Flüchtenden wurden laut ZZF von Tierheimen in der Ukraine aufgenommen. Allerdings mussten diese wegen der Bombardierungen teilweise schließen und die Tiere werden privat versorgt. An den Grenzen zu Rumänien und Polen warten Hürden, weil Hunde, Katzen und Frettchen aus der Ukraine in der Regel keine Tollwut-Impfung haben.
„Mit unseren Spenden wollen wir den zurückgelassenen Tieren helfen und sie vor dem Tod retten. Außerdem wollen wir dazu beitragen, dass das enge Band zwischen Familien und ihren Heimtieren nicht auch noch zerrissen wird“, sagt ZZF-Präsident Norbert Holthenrich.
Equiwent: Unterstützung für Kliniken, Camps und Heimtiere
Die gemeinnützige Hilfsorganisation „Equiwent“ unterstützt geflüchtete Menschen und Tiere aus der Ukraine. Die mit dem deutschen Tierschutzpreis ausgezeichnete Organisation aus dem Münsterland ist vor allem in Deutschland und Osteuropa aktiv – seit Kriegsbeginn schwerpunktmäßig in der Ukraine bzw. an der Grenze zur Ukraine. Mobile Teams aus Ärzten, Tierärzten und Sozialarbeitern helfen in den Flüchtlingscamps Menschen aus den bombardierten Gebieten und ihren Heimtieren.
Tierfreunde Ukraine: Hilfe für herrenlose Tiere und Tierheime
Tierfreunde Ukraine ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Frankfurt am Main, der sich mit ehrenamtlichen Mitgliedern und Helfern seit über zehn Jahren um frei laufende Tiere in der Ukraine kümmert. Die internationale Gruppe von Tierschützern steht in engem Kontakt mit Freiwilligen und Tierheimen in der Ukraine und versorgt herrenlose Tiere und Tierheime mit Futter und Medikamenten. Text: Marion Friedl