Trick-Top-Ten für die Spielmuffel-Katze

Copyright: Marion Friedl

Es gibt sie tatsächlich: Diese besondere Art – genannt Spielmuffel-Katze. Sie liegt dekorativ auf einem erhöhten Platz, um zu sehen und um gesehen zu werden. Sie schnurrt genussvoll beim Dolce far niente, also dem süßen Nichtstun. Bei einer Spielaufforderung winkt diese Spielmuffel-Katze nur lässig ab. Doch jetzt werden wir dieser faulen Unlust mit zehn Tricks ein Ende bereiten.

Nicht immer funktioniert jeder Trick, denn die Spielmuffel-Katze ist kein Automat, der auf Knopfdruck aktiv wird. Katzen sind eigene Persönlichkeiten und deshalb ticken sie unterschiedlich. Das wollen wir gerne aktzeptieren, denn es gibt ja eine Auswahl in der Trickkiste.

Trick 1: Den Jagdtrieb wecken

Der Jagdtrieb ist angeboren – auch bei der Spielmuffel-Katze. Und angeborenes Verhalten kann man nicht verändern. Genau das machen wir uns zunutze: Ob kullerndes Bällchen, flitzende Fellmaus oder flatternde Feder – irgendwann siegt der Jagdtrieb und Mieze schlägt zu. Gut, manchmal dauert das. Aber wir geben nicht auf, haben Ausdauer und freuen uns umso mehr, wenn sie endlich mitspielt.

Trick 2: Die Neugier kitzeln

Katzen sind neugierig. Das ist super, denn wir werden diese Neugier kitzeln, um die Spielmuffel-Katze aus der Reserve zu locken. Sie will nicht spielen? Dann spielen wir eben allein mit einem Spielzeug, dass die Fellnase noch nicht kennt und das wir ihr auch nicht zeigen. Wir beschäftigen uns damit, lachen, bewegen uns, plappern vor uns hin, fiebern beim Spiel mit – bis die Spielmuffel-Katze nachsieht, was uns da so gut gefällt. Jetzt ist der richtige Moment für ein gemeinsames Spielchen.

Trick 3: Geschenke schüren die Freundschaft

Selbst die größte Spielmuffel-Katze registriert, wenn Frauchen aus dem Jagdrevier Supermarkt heim kommt. Und in der Einkaufstüte ist auch etwas für den Vierbeiner drin. Ob Leckerli, Plüschtier oder Duft – gekauft wurde, was erfahrungsgemäß gut ankommt. Tipp: Versuchen Sie es mit einer Baby-Spieluhr, die in einem Plüschtier steckt. Aufziehen und schon lockt der Musikklang die Katze herbei und sie wird sich mit dem klingenden Spielzeug und der beweglichen Aufziehschnur beschäftigen.

Trick 4: Neues muss erkundet werden

Was ist das denn? Etwa ein Trick? Da liegt doch was auf meinem Kratzbaum. Wer hat das dort hingelegt und was zum Geier ist das? Wenn es ums Tricksen geht, sind wir einfallsreich, oder? Da lassen wir unbemerkt ein Häppchen auf dem Kratzbaum liegen, damt sich die Katze nähert. Kaum ist sie da, ziehen wir an einem Bändchen und schon ist diese Neuheit weg geflitzt. Na, die will wohl vor dem Stubentiger Reißaus nehmen – das geht gar nicht und schon geht die Jagd auf die Beute los.

Trick 5: Dufte Sache für Mieze

Natürlich wissen wir, dass Katzen Lieblingsdüfte haben. Und damit werden wir die Spielzeuge und Spielorte präparieren: Rosenduft am Tunneleingang, Katzenminze auf der Maus, Sandelholz an der Reizangel, Lavendel am Intelligenzspiel – das wäre doch gelacht, wenn wir Lust und Laune der Spielmuffel-Katze nicht bessern könnten.

Trick 6: Natur indoor

Vor allem Stubenhocker könnten diesen Trick mögen: Weil ihnen die Erlebnisse in der Natur fehlen, holen wir die Natur in die Wohnung. Naturspielzeuge riechen toll und man kann sie doch tatsächlich artgerecht benutzen: Erde, Moos und Laub liefern Arbeit für die Nase und man kann es herum werfen und unter den Pfoten spüren. Ein dicker Ast ist doch wirklich artgerecht zum Krallen wetzen und zum Klettern.

Trick 7: Rühr mich nicht an

Manchmal muss man die Spielmuffel-Katze ein wenig ärgern, damit sie in die Gänge kommt. Nehmen Sie eine lange Feder und streicheln Sie die Katze mit dieser Feder kurz. Dann eine längere Pause und danach wieder ein Federstreicheln. Wenn die Katze die Feder mit der Pfote abwehren oder erwischen will, darf die Feder zucken und eine neue Streichelstelle suchen. Berührungen animieren zum Spiel – wetten?

Trick 8: Was macht die denn für Geräusche?         

Nicht selten straft uns die Spielmuffel-Katze mit Nichtachtung. Das ist nicht nett. Nun sind wir aber beleidigt. Und das tun wir mit ungewohnten Geräuschen kund. Ob Sie  traurig fiepen, beleidigt prusten oder gar protestierend schreien – Hauptsache, die Katze sieht nach, was Sie für Geräusche machen. Und wenn sie maunzt, können Sie mitmaunzen und ihr einen Ball zuschubsen.

Trick 9: Leckere List für verfressene Katzen

Ihre Spielmuffel-Katze ist verfressen? Super! Leckerlis sind Motivation pur. Allerdings wird das Häppchen nicht einfach so spendiert. Die Katze muss es sich  erarbeiten: Ein Käsestück am Bindfaden zappelt unter der Couch und will von der Katze erjagt werden. Trockenfutter wird in zerknüllten Zeitungsbällen versteckt oder als Spur von einer Sportstation zur nächsten gelegt (z.B. Couch-Lehne, Tunnel etc.).

Trick 10: Pflege mit Spielfaktor

Fellpflege ist ein Muss – auch für die Spielmuffel-Katze. Man kann die Pflege auch mit einem Spiel verbinden. Hinten wird gebürstet, vorne schaukelt die Feder oder ein Grashalm vor der Nase. Auf der Bürste liegt ein Leckerli und diese Bürste bewegt sich auf die Katze zu, damit sie im richtigen Moment zuschlägt. Hoppla, was ist denn da aus der Jackentasche direkt vor die Katzennase gesprungen? Eine Fellmaus? Na, die traut sich was. Das kann Mieze doch nicht einfach so hinnehmen…

Einfach mal gefahrlos ausprobieren

Probieren Sie die Tricks einfach aus – ich bin gespannt, was bei Ihrem Liebling besonders gut funktionert. Berücksichtigen Sie die Vorlieben Ihrer Katze und nehmen Sie Rücksicht auf Ängste: Wer sich vor Wasser fürchtet, fährt nicht auf den Zimmerbrunnen oder tropfenden Wasserhahn ab. Wenn die Katze gerne frisst oder sehr neugierig ist, dann wird das ausgenutzt. Achtung: Erlaubt ist alles, was nicht gefährlich ist. Deshalb keine giftigen Pflanzen als Naturmitbringsel präsentieren,  Duftöle nicht mit Schleimhäuten, Nase und Augen in Verbindung bringen und nur ungefährliche, katzentaugliche Spielzeuge verwenden. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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