Tierarztmobil hilft bei Altersarmut

Copyright: Marion Friedl

Tierärztin Dr. Claudia Gomez und ihre Assistentin Elke Wolf erleben in ihrem Tierarztmobil in Bonn-Auerberge bewegende Schicksale. Viele Senioren stehen Schlange, denn oft reicht die schmale Rente nicht für teure Behandlungen. Im Tierarztmobil finden sie und ihre Vierbeiner Hilfe.

Rettung für Kendra

Die siebenjährige Corgi-Hündin Kendra trottet gemeinsam mit ihrer Schwester und ihrer Besitzerin um die Ecke. Auf den ersten Blick sieht man, dass etwas mit ihren Hinterläufen nicht stimmt. „Meine Kendra hatte vor rund vier Monaten einen Unfall, bei dem sie sich eine Verletzung an den Nervenbahnen neben der Wirbelsäule zuzog“, berichtet ihre Besitzerin. Auf nassem Gras war sie beim Spielen ausgerutscht. Seitdem war Kendra bei vielen Tierärzten. Doch keiner konnte helfen und man wollte sie sogar einschläfern.

Das kam gar nicht in Frage. Dr. Claudia Gomez nahm die Herausforderung an und dank Lebenswillen und Kampfgeist kann Kendra wieder laufen. Etwas eingeschränkt, zwar, aber es klappt. Mehrmals täglich behandelte Frauchen ihre Kendra mit einem Tens-Gerät, das wie ein Neurostimulator wirkt. Mit Erfolg, denn der Hunde-Rollstuhl wird nicht mehr benötigt. Kendras Behandlung übernimmt, wie auch bei allen anderen Patienten, der Verein Einsatz für Tiere in Not (ETN). „Das Tierarztmobil ist ein wahrer Segen“, sagt die Rentnerin.

Die Nachfrage und die Kosten steigen

Das Tierarztmobil Bonn ist ein Pilotprojekt, das sich rein über Spenden finanziert. Mit gutem Grund, denn auch in einer scheinbar wohlhabenden Stadt wie Bonn wird die Altersarmut zu einem immer größer werdenden Problem. Die Patientenkartei wächst täglich. Doch nicht nur die Nachfrage steigt, sondern auch die Kosten. Nur mit genügend Spenden gibt es auch für andere Patienten ein Happy-End, wie es Kendra erleben durfte. Wer das Tierarztmobil Bonn unterstützen möchte, findet auf der Website des ETN alle Informationen zum Projekt.

Hilfsprojekte für Tiere in Not

Not hat viele Gesichter: Das verwahrloste Pferd, verletzte Tiere in Katastrophengebieten oder Streuner, die getötet werden sollen und Tiere, die ihr kurzes Leben in der Massentierhaltung ohne Tageslicht, zusammengepfercht und mit Schmerzen verbringen. Not bedeutet aber auch Artensterben und Verlust von Lebensräumen. Der Verein mit Sitz im Bergischen Land ist  regional, national und international tätig und koordiniert Hilfsprojekte, plant Aktionen und vermittelt Tiere. Auf dem Hof des Vereins finden unter anderem Pferde, Ponys, Ziegen, Schafe und Hühner eine Zuflucht bis zur erfolgreichen Vermittlung. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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