Teure Hüftgelenksdysplasie beim Hund

Copyright: Marion Friedl

Eine Hüftgelenksdysplasie (HD) ist nicht nur mit starken Schmerzen verbunden. Die Behandlung kostet auch viel Geld und das ist ohne Tier-Versicherung oft kaum zu schaffen.

Zurückzuführen ist die Hüftgelenksdysplasie auf ein lockeres, nicht korrekt ineinandergreifendes Hüftgelenk. Dadurch nutzt sich der Knorpel ab und es entstehen  Arthrosen. Je länger der Zustand besteht, umso schwerwiegender werden die Veränderungen am Gelenk. Deshalb ist ein frühzeitiges Eingreifen die beste Vorsorge.

Große Hunderassen leiden häufiger an HD

Besonders häufig von der HD betroffen sind große Hunderassen, wie Labrador, Schäferhund, Boxer, Golden Retriever und Berner Sennenhund. Es muss nicht unbedingt eine genetische Vorbelastung vorliegen, denn auch Nachkommen von gesunden Elterntieren können erkranken.

Wie Bernd Buttkus von der Uelzener Versicherung weiter mitteilt, kann die HD grundsätzlich  bei jedem Hund auftreten, denn neben der Rasse können auch Lebensbedingungen, Haltung, Futter und andere Umstände Einfluss haben. Bei schweren Verläufen beginnen die Veränderungen der Gelenke bereits im Welpenalter.

Häufiges Symptom: Das Aufstehen fällt schwer

Klassische Anzeichen für die Dysplasie sind Probleme beim Aufstehen, Treppenlaufen und auf längeren Spaziergängen. Auch das sogenannte „Bunny Hopping“ ist ein Anzeichen für Hüftprobleme. Dabei springt der Hund beim Loslaufen mit beiden Hinterbeinen gleichzeitig unter den Köper, anstatt die Beine abwechselnd zu nutzen. Einige Vierbeiner haben einen  schwankenden Gang mit Hüftschwung. Andere Hunde lahmen sichtbar.

Beim Verdacht einer Hüftgelenksdysplasie sollte ein Tierarzt die Fellnase gründlich orthopädisch untersuchen. Bei Anzeichen, die auf HD hindeuten, wird der Patient in Narkose geröntgt. Hierfür können einige Hundert Euro an Kosten anfallen.

Mögliche Behandlungen bei Hüftdysplasie

Abhängig vom Schweregrad der Hüftgelenksdysplasie und vom Alter des Tieres sind laut Bernd Buttkus unterschiedliche Therapien möglich.

Ist der Hund sehr jung und noch nicht ausgewachsen, kann die Verödung einer Wachstumsfuge (Juvenile Pubis Symphysiodese) werden. Dadurch erhält der Oberschenkelkopf eine bessere Überdachung. Dafür wird eine Zugschraube durch die Wachstumsfuge zwischen den Sitzbeinen gebohrt, damit der Knochen an dieser Stelle nicht  weiterwachsen kann. Der Eingriff ist relativ unkompliziert und den Hunden geht es nach der Operation schnell wieder gut. Aber: Der Eingriff  kann 1.000 Euro oder mehr kosten. Noch teurer wird es, wenn der Hund nach der OP Rehamaßnahmen braucht.

Bei jungen Hunden ist eine drei- bzw. zweifache Beckenschwenkosteotomie möglich. Dabei wird das Becken an zwei oder drei Stellen zersägt und mit Platten neu ausgerichtet. So erhält das Hüftgelenk mehr Stabilität.

Leichtere Fälle von HD können ohne Operation behandelt werden. Meistens wird eine Kombination aus Schmerzmitteln und Physiotherapie eingesetzt.

Teures künstliches Hüftgelenk

Bei ausgewachsenen Hunden kann ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden. Dabei wird der Oberschenkelkopf abgesägt und ein künstliches Gelenk aus Metall in Oberschenkel und Becken eingesetzt. Das alte Gelenk wird dadurch vollständig ersetzt.

Diese Operation ist sehr teuer und aufwändig. Sie bietet dem Hund bei erfolgreicher Behandlung eine hohe Lebensqualität, weil er das künstliche Gelenk schmerzfrei und ohne Einschränkungen sein Leben lang benutzen kann. Hat der Hund eine beidseitige Dysplasie, wird zunächst nur eine Seite operiert, damit der Hund nach der Operation ein intaktes Bein hat, um es zu belasten. Einige Monate später wird dann die andere Seite operiert.

Kommt es zu Komplikationen wie einer Infektion, kann der Verlust des Gelenks drohen. Die häufigste Komplikation nach der Operation ist eine Ausrenkung des künstlichen Gelenks. Damit es gar nicht erst dazu kommt, muss der Hund nach der OP sehr ruhig gehalten werden.

Die schmerzlindernde Operation ist mit hohen Behandlungskosten verbunden. So fallen pro Seite Kosten von etwa 5.000 Euro an. Hinzu kommen Ausgaben für die Nachuntersuchungen, Medikamente und Physiotherapie. Das können noch einmal 1.000 bis 2.000 Euro sein.

Ist eine Endoprothese nicht möglich, kann das Hüftgelenk bei Tieren mit geringem Körpergewicht entfernt werden. Ob diese sogenannte Femurkopfhalsresektion funktioniert, kann nur der Tierarzt im Einzelfall entscheiden. Die Kosten für diesen Eingriff sind geringer (circa 800 bis 1.200 Euro je Seite), aber dem Hund fehlt dadurch sein Gelenk und die Muskulatur muss die Stabilisierung übernehmen. Die Tiere sind nicht mehr voll belastbar.

Die richtige OP-Versicherung kann viel Geld sparen

Damit Hundehalter nicht alleine auf den OP-Kosten sitzen bleiben, empfiehlt sich eine  OP-Versicherung. Die Uelzener Versicherung bietet zusätzlich Reha-Bausteine an, damit auch die Physiotherapie nach der OP abgesichert werden kann. „Der Hund und seine Gesundheit ein Leben lang liegen uns am Herzen“, sagt Uelzener-Versicherungsexperte Bernd Buttkus. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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