Tag des Hundes bringt Kimba zum Nachdenken

kimba-pcHeute ist Euer Kimba etwas nachdenklich. Nationaler Tag des Hundes ist heute und wenn ich daran denke, wie es anderen Hunden geht – heulen könnte ich wie ein Wolf.

Gebrochene Knochen und Hunde ohne Zuhause

In China werfen Sie Hunde in Käfigen vom Lkw und es ist ihnen egal, ob sich die Tiere die Knochen brechen und Schmerzen haben. In Spanien bleibt herrenlosen Hunden nicht viel Zeit für die Suche nach einem neuen Zuhause und dann droht ihnen das Ende in der Tötungsstation. In Griechenland leben immer mehr Hunde auf der Straße, weil sie ihr Zuhause verloren haben und ihre Besitzer sich das Futter für ihre Lieblinge nicht mehr leisten können. Aus Osteuropa reisen Vermehrer an und bringen auf Masse gezüchtete, kranke Welpen mit, um sie zu verkaufen. Versteht Ihr mich jetzt, warum ich heulen könnte?

Mir geht es gut: Der Blitz trifft zuerst Frauchen

Wenn ich im Fernsehen diese traurigen Augen von Hunden hinter Gittern sehe, dann weiß ich erst, wie gut es mir geht. Ich habe ein warmes, trockenes Zuhause, das auch noch groß genug für mich und mein Frauchen ist. Gemütlich ist es hier auf den Teppichen, auf der Couch, auf meinem Kissen und ich darf bei Frauchen schlafen. Da ich ein wohlerzogener Hund bin, schlafe ich nicht bei ihr im Bett – um das gleich mal zu betonen. Aber ich penne unter ihrem Bett. Was zwei Vorteile hat: Ich fühle mich da sicher wie in einer Höhle und wenn es gewittert, schlägt der Blitz erst in mien Frauchen ein, dann ins Bett und nur wenn er dann wirklich noch da ist, dann bin ich fällig.

Wohlerzogen hin oder her – in der Früh springe ich schon in Frauchens Bett und wecke sie mit einem Schnauben ins Ohr oder einem feuchten Nasenstups auf die Backe. Und dann ist auch sie bereit für mein schönes Hundeleben: Frühstück, Gassi gehen, an Haufen schnuppern, im Garten werkeln, Mittagessen, Faulpelz-Nickerchen, jede Menge Spielzeug für Spaß und Tollerei, zwischendrin ein Leckerli, Fellpflege, Abendessen, vor dem Fernseher kuscheln, auf dem Kissen dösen, meinen Dackel-Kumpel besuchen und, und, und… Naja, einige Dinge könnte sie sich sparen, dann wäre mein Hundeleben noch schöner: Erziehung ist doof, die Fellpflege müsste nicht so oft sein und Tierarztbesuche mag ich auch nicht. Aber mein Gott, wenn es ihr so wichtig ist, dann mache ich eben mit.

Ich arbeite gerne mit für ein gutes Leben

Das denke ich mir auch immer bei ihren heißgeliebten Foto-Sessions: Seit Frauchen diesen Tierblog hat und bei Facebook ist, muss ich als Model arbeiten und immer wieder Beiträge schreiben bzw. schreiben lassen, weil das mit den Pfoten und der Tastatur nicht ganz so perfekt klappt. Immerhin: Honorar bekomme ich immer. Entweder ein Leckerli oder ein Spiel mit Frauchen und manchmal kommt sogar ein Fresspaket ins Haus, damit ich Futter für einen Tierblog-Beitrag testen kann. Obwohl die statt Futterdosen gerne auch mal Spielzeug schicken könnten, muss ich sagen: Gar nicht so schlecht mein Job. Wenn man mal von dem Maulkorb absieht, den mir mein Frauchen über die Schnauze gestülpt hat. Hast Du’n Vogel? Das habe ich mir gedacht. Ich braver Hund soll so ein dusseliges Ding tragen – so gehe ich nicht aus dem Haus. Was sollen denn die anderen von mir denken? Aber ich habe dann schnell gemerkt: Das ist nur fürs Foto und es gibt Honorar dafür.

Apropos Honorar: Frauchen hat nette Auftraggeber, denn sie kann Gott sei Dank viel zu Hause arbeiten und deshalb muss ich auch nicht lange allein zu Hause bleiben. Da helfe ich ihr natürlich gerne bei der Arbeit, zumal sie immer zu mir sagt: „Wenn’s dem Kimba gut geht, geht’s mir auch gut.“ Und wenn es uns beiden gut geht, stimmt die Kasse und Urlaub ist auch drin: Vier Tage Berchtesgadener Land haben wir uns heuer gegönnt – okay, das ist nicht viel und nicht lang, aber länger wollten die Auftraggeber und das Internet nicht auf uns verzichten. Naja, den Rest vom Urlaubsgeld haben wir nach und nach im Biergarten ausgegeben, denn der ist nur einen kurzen Spaziergang vom Arbeitsplatz entfernt. Feine Sache…

Ich wünsche mir ein gutes Zuhause für alle Hunde

Ja, ich kann schon froh sein, dass es mir seit fast zehn Jahren so gut geht. Frauchen sagt, dass es auch bei uns arme Hunde gibt. Die sitzen im Tierheim und warten auf einen Platz oder sie werden ausgesetzt, weil die Menschen ohne ihre Vierbeiner in Urlaub fahren wollen. Meine Güte, wie schrecklich… Wenn ich mir etwas am nationalen Tag des Hundes wünschen darf, dann das: Für jeden Hund ein gutes Zuhause und Menschen, die Hunde mögen und nicht aussetzen, quälen oder sogar vergiften. Auch solche Leute soll es bei uns geben. Was ich denen wünsche, sage ich jetzt lieber nicht. Sonst darf ich womöglich keinen Tierblog-Beitrag mehr schreiben und Frauchen kriegt Schimpfe und die Kasse bleibt leer – und dann geht es uns beiden nicht gut. Und wer will denn so was? Ich nicht. Ich will einfach Hund sein – aber bitte mit meinem Frauchen und in meinem sicheren Zuhause. Text: Kimba / Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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