Stereotypie: Das kann der Katze helfen

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Es kann vorkommen, dass sich Katzen kurzzeitig einen sportlichen Spaß machen und deshalb hin- und herlaufen oder dass sie dies vor lauter Aufregung tun, wenn sie vor dem Fenster etwas Interessantes entdeckt haben. Aber das ist äußerst selten. Das rastlose Hin- und Herlaufen ist eine ernsthafte Verhaltensstörung und wird Stereotypie genannt. Hilfe für die Katze ist dringend nötig!

Diese Verhaltensstörung hat Gründe

Stereotypie ist eine krankhafte Verhaltensstörung und man kann sie z.B. bei eingesperrten Tieren beobachten. Ein Klassiker ist die Raubkatze, die im Zoo am Käfiggitter hin- und herläuft. Auch Haustiere tun dies, wenn Abwechslung, Abenteuer, Freiraum und Reize fehlen oder wenn eine traurige Vorgeschichte vorliegt, wie etwa die Käfighaltung im Labor oder das Einsperren in einem einzigen Zimmer.

Freigang ist kein Allheilmittel

Super, wenn es genügt, der Katze den ersehnten Freigang zu ermöglichen. Doch das ist oft nicht das Allheilmittel bei Stereotypie. Vermeiden Sie es, die verhaltensgestörte Katze durch Streicheln, Hochheben oder Kuscheln von ihrem rastlosen Tun abzuhalten. All das wird als Belohnung für das stereotype Verhalten verstanden und bestärkt die Katze darin, weiterhin auf und ab zu laufen.

Abwechslung zum richtigen Zeitpunkt

Spiele, Abwechslung, Aufgaben für den Kopf, Kuscheln, Streicheleinheiten sind bei Stereotypie zwar notwendig, aber zum richtigen Zeitpunkt! Genutzt werden müssen die Ruhephasen, also wenn die Katze nicht herumtigert. Das sind manchmal nur wenige Sekunden, aber genau die gilt es, zu erwischen. Nur in diesem Moment kann das erwünschte, ruhige Verhalten belohnt und bestärkt werden.

Verlockende Ablenkungsmanöver

Gute Ablenkungsmanöver sind Mitbringsel, wie etwa Getreidehalme, ei duftender Bananen-Karton, Moos oder ein dicker Kletterast aus dem Wald. Wetten, dass die Katze neugierig das unbekannte Ding inspiziert und darüber ihre Stereotypie vergisst. Das ist Ihr Signal! Jetzt müssen Sie mit der Katze spielen: Ziehen Sie eine Fellmaus am Ast entlang, damit die Katze der Beute folgt. Fordern Sie sie auf, die vorher im Moos oder im Karton versteckten Leckerlis zu suchen. Lassen Sie Mieze in der Luft nach den Halmen greifen. Loben und streicheln Sie die Katze für jeden Erfolg!

Natürliche Hilfe und Beratung mit dem Tierarzt

Manchmal ist es nötig, die Katze z.B. mit Bach-Blüten oder Medikamenten zur Ruhe zu bringen, um überhaupt mit der Abwechslungs- und Ablenkungstherapie beginnen zu können. Generell sollten Sie immer einen Tierarzt aufsuchen. Text/Foto: Marion Friedl

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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