So wird Gassi gehen im Herbst zum Erlebnis

kimba-kuerbis2Augen auf: Irgendwo einen Kürbisstand gesichtet? Dann nix wie hin – und zwar mitsamt Hund, denn Kürbisse gehören zum Herbst und sind ein besonderes Schnupper-Erlebnis für die Hundenase. Kimba hat auch geschnuppert und logisch, dass ich den Kürbis gekauft habe, denn andere Kunden sollen Kürbisse bekommen, die nicht mit einem Hunde-Bussi getauft wurden.

Kürbisse kaufen, Laub aufwirbeln und Totholz apportieren

Gassi gehen im Herbst kann zum echten Hundespaß werden – auch wenn gerade mal kein Kürbisstand in der Nähe ist. Laub gibt es in Hülle und Fülle: Also reingesprungen ins Vergnügen und das bunte Blätterzeug durch die Luft wirbeln. In so einem Laubhaufen kann ein Hund herrlich toben, buddeln, schnuppern und stöbern. Wer das Ganze noch aufwerten will – bitteschön: Hinterrücks ein Wurfspielzeug hinein geworfen und schon wird im Laubberg etwas Tolles gefunden, mit dem zu zweit gespielt werden kann. Am Ende dürfen gerne ein paar Blätter für die Dekoschale mitgenommen werden.

Der Wind mistet bei den Bäumen fleißig aus und wirft überflüssige Äste herunter. Wie praktisch: Das eignet sich für Spielspaß zum Nulltarif, denn so ein Stock kann geworfen und vom Hund apportiert werden. Allerdings: Nicht jeder Hund mag bei herbstlichen Temperaturen den Stock aus dem See fischen – verständlich, denn es kann im Wasser empfindlich kühl an Pfoten und Bauch werden.

Pfützenspringen und Baumstamm-Akrobatik mit Aromatherapie

Doch es gibt Ersatz für das Bad im See – auch wenn der ein wenig dreckig macht. Beim Pfützenspringen kann dank Gummistiefel auch der Mensch mitmachen und so springt man von Pfütze zu Pfütze und bekommt die Fango-Packung ab, für die – ich möchte es mal humorvoll formulieren – andere Leute viel Geld im Schönheitssalon hinblättern. Aber Achtung: Trotz Pfützen sollte die Wasserflasche für die durstige Hundekehle mitgenommen werden, denn das ist sauberes Wasser und in den Pfützen tummeln sich womöglich schädliche Bakterien und Keime, die im Hund nichts zu suchen haben.

Natürlich stolpert man beim Herbst-Spaziergang auch über saubere Vergnügungen. Baumstämme im Wald zum Beispiel. Prima zum Balancieren – und das geht mit vier Pfoten oder auch mit vier Pfoten und zwei Beinen gleichzeitig. Über den einen oder anderen Baumstamm kann auch flott drüber gesprungen weden und eine Sitzbank ist nicht nur zum Ausruhen da, sondern der Hund kann auch unter der Bank durchrobben. Der Wald bietet noch viel mehr: Nämlich Bäume für einen Slalom-Lauf und gesunde Düfte für Seele, Geist und Atemwege. Das ist für Mensch und Hund eine Gratis-Aromatherapie in freier Natur.

Stationen für Sammler, Flitzer und Schnüffler

Keine Seltenheit in der Herbst-Landschaft ist der Kastanienbaum. Eine tolle Gelegenheit, Kastanien für eine Dekoschale zu sammeln. Gemeinsam suchen und gemeinsam auf Kostproben verzichten, denn das endet womöglich mit Bauchschmerzen – und wer will das schon? Richtig, kein Mensch und kein Hund will Bauchweh haben. Das gilt übrigens auch für Eicheln. Die bessere Alternative ist ein Leckerli aus dem Snackbeutel, den der Zweibeiner natürlich nicht zuhause vergessen hat. Bei feuchtem Herbstwetter sprießen im Wald auch die Pilze. Wer sich wirklich gut auskennt, darf Pilze für die Suppe mitnehmen, aber: Pilze sind tabu für den Hundemagen, denn Hunde können Pilze nicht verdauen und das kann sogar tödlich enden.

Nun aber Schluss mit Tabus und Aufpassen und Verbieten. Jetzt geht es ab auf die Wiese: Auf dem Weg dorthin werden noch ein paar Tannenzapfen gesucht und gesammelt. Auf der Wiese riecht das Gras besonders saftig und frisch – und es ist vielleicht ein wenig nass an den Hundebeinen. Aber wen juckt das schon, wenn der Ball durch die Luft fliegt und man hinterher flitzen kann. Wenn dann auch noch ein Hundekumpel dazu kommt und ebenfalls mitmischen will – umso besser. Dann können sich die Vierbeiner vergnügen und die Besitzer ratschen oder am Wegesrand ein paar Gräser und Zweige für die Herbstdeko daheim einsammeln.

Vom Felder-Lauf zum Fluss-Steinwurf

Rennen, rennen und noch mal rennen kann der Hund jetzt über die weiten Felder, denn da steht nichts mehr im Weg. Die Felder sind abgeerntet und bieten jede Menge Platz für Power-Laufrunden. Obwohl: Hie und da gibt es noch Felder, die etwas hergeben. Die letzten Sonnenblumen des Jahres zum Beispiel. Die eine oder andere Blume kann für die Bodenvase geschnitten und sollte natürlich auch ehrlich bezahlt werden, bevor die Herbst-Gassi-Runde weitergeht. Vielleicht führt sie ja zu einem Bach oder Fluss, an dem man große Kieselsteine sammeln kann. Zuhause können die bemalt werden und echte Hingucker auf der Flurkommode sein. Beim Sammeln der Steine hat der Hund ganz sicher auch eine Beschäftigung, denn am Ufer gibt es immer interessante Gerüche, denen die Hundenase folgen kann. Außerdem kann ein Stein ins Wasser geworfen werden, damit der Hund hinterher hechten kann.

Perfekter Herbstausklang mit Hunde-Picknick

Abgerundet werden kann der Spaziergang mit Gemütlichkeit: Ein lauschiges Plätzchen, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen und den Sonnenuntergang zu beobachten. Für diese grandiose Idee werden die Thermodecke und ein kleiner Snack für den Hund und eine Brotzeit für den Menschen ausgepackt. Und schon wird es ein gemeinsamer Genießeraugenblick und ein perfekter Ausklang eines perfekten Herbstspaziergang. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

No comments yet Categories: Hunde Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*