Schwanzwedeln ist nicht immer Freundlichkeit

Copyright: Marion Friedl

Das Schwanzwedeln beim Hund zeigt nicht immer Freundlichkeit an. Zwar zeigt der Hund seine Freude, wenn wir heim kommen und er uns meist mit waagrecht gehaltenem Schwanz fröhlich wedelnd begrüßt. Auch vor einem Spiel oder dem Spaziergang wedelt er hocherfreut. Doch manchmal warnt er uns auch mit der Rute.

Das kann zum Schwanzwedeln führen

Das passiert in verschiedenen Situationen: Sie wollen etwas durchsetzen, aber der Hund will das nicht. Der Hund wird im Schlaf erschreckt. Beim Träumen kann sich der Schwanz auf und ab bewegen.  Er ist sauer, weil Beschäftigung und Bewegung fehlen. Das Tier kennt Sie nicht und verteidigt seinen Besitzer oder sein Revier. Fatal: Ein Kind läuft vor ihm schreiend weg. Ein Hund hört neun mal so gut wie der Mensch und das Schreien ist sehr laut. Das Davonlaufen weckt zudem den Jagdtrieb. In all diesen Fällen wedelt der Hund mit dem Schwanz: Mal angespannt und langsam, mal schnell und aufgeregt, mal mit Unterbrechungen und unsicher, mal selbstbewusst und hoch erhoben.

Achtung bei hoch erhobener Rute

Aufgepasst, wenn der Hund die Rute hoch empor streckt und angespannt wedeln lässt. Das ist Dominanz und Stärke. Tipp: Rückwärts gehen und die Distanz zum Hund vergrößern. Das signalisiert: Ich will keinen Ärger und ziehe mich zurück. Ist es Ihr eigener Hund, den Sie sehr gut einschätzen können, dürfen Sie auch in die Hocke gehen. So machen Sie sich kleiner und sagen: Ich hab’s nicht böse gemeint und weiß, dass ich im Ernstfall unterlegen bin. Bei fremden Hunden ist die Hocke tabu, denn Sie können das Verhalten dieser Hunde schlechter einschätzen als das Ihres eigenen Hundes. Was, wenn der fremde Hund Sie umrennt? Dann sind Sie tatsächlich unterlegen: Der Hund steht über Ihnen und kann seine Stärke ausspielen.

Unsicherheit bei Mensch und Hund

Überlegen Sie sich ein strenges „Aus“ – vielleicht lässt sich Ihr Hund den Schneid abkaufen, aber ob es ein fremder Hund tut, ist ungewiss. Und: Hunde riechen, wenn der Mensch unsicher ist oder Angst hat. Dann ist das Kommando unglaubhaft. Beobachten Sie sich einfach schlau und sehen Sie Ihrem Hund und auch dem  Schwanzwedeln zu.

Hängt die Rute entspannt nach unten, ist alles okay und wie gewohnt. Hängt sie nach unten und wedelt langsam, wartet der Hund ab, was kommt und entscheidet dann, ob er waagrecht vor Freude oder erregt mit aufgestellter Rute wedeln soll. Text/Foto: Marion Friedl

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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