Der Vulkanausbruch auf La Palma hat auch Not und Leid bei den Tieren verursacht. Dank des Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) konnte der Tierschutzverein „Arycan“ auf der Kanareninsel Gran Canaria die Tierschützer im Katastrophengebiet auf der Insel La Palma unterstützen.
Tragödie für Menschen, Wildtiere und Haustiere
Glühend heiße Lavaströme fließen über große Teile von La Palma und zerstören alles, was ihnen in den Weg kommt. Nicht nur die Lebensräume von unzähligen wilden Tieren in der Natur wurden in den vergangenen Wochen vernichtet, berichtet Lisa Höller vom ETN. Auch viele Häuser wurden ein Opfer der Naturgewalt. Das ist für die Menschen und für zahlreiche Haustiere eine Tragödie. Vielen Tierbesitzern blieb bei der überstürzten Evakuierung nichts Anderes übrig, als Fenster und Türen zu öffnen und zu hoffen, dass ihre geliebten Vierbeiner einen sicheren Ort finden und überleben.
Tiere in Not irren über die Insel
Laut ETN irren viele Katzen, Hunde und andere Haustiere hungrig, krank und verletzt über die Insel. Die Tierschützer vor Ort geben ihr Bestes, um die Tiere einzufangen, erste Hilfe zu leisten und im besten Fall ihre Besitzer ausfindig zu machen. Dafür benötigen sie Fallen, die aber nur in geringer Anzahl zur Verfügung stehen.
Hilfslieferung für Tierschützer vor Ort
Schnelle Hilfe leistet ihnen nun der Tierschutzverein Ayrcan auf Gran Canaria. Seit 2013 engagiert sich der ETN mit dem Verein auf der Kanareninsel, um das Leid von Streunern zu lindern. Andrea Hansen vom Verein Arycan steht im engen Kontakt mit den Tierschützern auf La Palma: „Es musste schnell eine Lösung gefunden werden. Mit dem Auto haben wir Hundefallen, Katzenfallen, Fangnetze, Pipetten gegen Föhre und Zecken sowie Medikamente für Tiere auf die Insel geliefert.“
Das war kein leichtes Unterfangen: Wegen des Ausbruchs des Vulkans Cumbre Vieja wurden alle Flüge nach La Palma annulliert. An den Häfen bildeten sich endlose Schlangen und die Fähren sind überlastet. Nun heißt es erst einmal abwarten und hoffen, dass die Tierschützer vor Ort mit den Materialien schnell helfen können. „Wie gut, dass wir dank des ETN genügend Fallen hatten. Neue Lieferungen dauern Monate, weil das Material oft aus England kommt und mit dem Brexit alles noch komplizierter und teurer geworden ist“, erklärt Hansen. Sollten in den kommenden Wochen noch mehr Fallen benötigt werden, wird eine weitere Lieferung geplant. Text: Marion Friedl