Schnecken haben die Welt erobert

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Die einen leben im Wasser, die anderen an Land. Schnecken haben unterschiedliche Lebensärume. Das gehört wohl zum Erfolgsrezept, denn diese Weichtiere haben die Welt erobert. Es gibt sie einfach überall.

Weltweit gibt es laut Wikipedia zwischen 43.000 und 100.000 Arten, wie es in den meisten Schätzungen angegeben wird. Damit zählen die Schecken zu den artenreichsten Tieren, die übrigens uralt sind: Die ältesten Schneckenfossilien sind 530 Millionen Jahre alt.

Es gibt Zwerge und Riesen

Manche Schnecken kann man glatt übersehen, denn sie erreichen eine Körpergröße im Millimeterbereich. Aber es gibt auch Riesen unter den Schnecken, die meist bis zu 20 Zentimeter aufs Maßband bringen. Aber es geht in Ausnahmefällen laut Wikipedia noch viel größer: 90 Zentimeter (Große Rüsselschnecke) sind aber das Maximum. Weitere Unterschiede sind Tiere mit Schneckenhaus und Nacktschnecken ohne Haus auf dem Rücken. Ein kalkhaltiges Schneckenhaus beeindruckt optisch mit einer nach rechts drehenden Spirale. Außerdem können einige Schnecken sehen und andere nicht. Wenn Schecken auf den Fühlern schwarze Punkte haben, dann sind das die Augen, die allerdings nicht so wirklich gut sehen. Aber immerhin: Sie können hell und dunkel unterscheiden. Ist doch schon mal was…

Auf der Schleimspur geht es voran

Die Fortbewegung ist ein wenig mühselig. Der Schneckenkörper schiebt sich nach vorn, macht einen Knick, entfaltet sich wieder und dann geht es für den nächsten  „Schritt“ wieder von vorne los. Aber ein wenig erleichtern können sich die Schnecken dieses Prozedere. Sie schleimen herum und rutschen dann auf ihrer Schleimspur – nein, sie rutschen nicht aus – sie rutschen nach und nach vorwärts.

Schnecken haben fast alles, was man zum Leben braucht

Wer an Land lebt, atmet mit der Lunge und wer im Wasser lebt, hat Kiemen. Ansonsten haben alle Schnecken die selbe Standardausstattung: Herz, Magen, Darm, Leber, Nieren, Speiseröhre. Uuups – Nase vergessen? Nein, die gibt es nicht. Aber Schnecken können mit ein paar Geruchszellen, die auf dem vorderen Körperbereich verteilt sind, mäßig Gerüche wahrnehmen. Erstaunlich, dass das alles in einer Schnecke Platz hat, aber es ist alles da, was man zum Leben braucht. Fast, denn Ohren haben Schnecken nicht. Dafür sind aber ein paar Adern sind vorhanden. Und darin fließt sozusagen ein Cocktail aus Blut und anderen Flüssigkeiten.

Als Weichtier mag man’s dunkel und feucht

Fast könnte man Schnecken als Vampire bezeichnen. Nein, die meisten Schnecken  haben keine Zähne. Aber sie sind keine Sonnenanbeter. Mit der Sonne haben sie nichts am Haus. Da tauchen sie lieber ab – entweder unter die kühle, feuchte Erde oder notfalls in eine schattige Spalte. Man zieht sich gerne ins eigene Haus zurück, das sich möglichst im Schatten befinden sollte, wenn man nicht austrocknen will. Auf Achse sind Schnecken vor allem in der Dämmerung, nachts und bei Regen. Der Weg führt langsam, aber sicher ans Buffet: Blumen, Salat und Pilze sind echte Leibspeisen. Nur wenige Schnecken fressen auch tote Tiere. Diese Aasfresser haben Minizähnchen, damit sie die Nahrung klein reiben können.

Unterirdisch findet man auch die Eier, die Schneckendamen nach der Paarung diskret ablegen und verstecken. Wer im Wasser lebt, legt keine Eier, sondern lässt Larven schwimmen. Übrigens: Landschnecken sind Zwitter – Wasserschnecken nicht.

Wohl dem, der nicht obdachlos ist

Auch das Winterquartier der Landschnecken liegt tief unter der Erde in einer frostsicheren Zone. Schwierig wird das mit dem Rückzug nur, wenn ein Feind naht. Die sind nämlich in der Regel schneller als mit Scheckentempo unterwegs. Gut, wenn man die eigene Hütte dabei hat. Da kann man den Kopf einziehen und Haustür – also den offenen Bereich am Schneckenhaus – zuschleimen. Obdachlose Schnecken können zar versuchen, sich vom Acker zu machen, aber sie müssen auf großes Glück hoffen. Igel, Vögel, Füchse, Mäuse, Frösche, Schlangen, Maulwürfe – sie alle genehmigen sich gerne eine Schnecke und versorgen sich so mit Eiweiß. Weit verbreitet sind bei uns die Weinbergschnecken, die noch einen anderen  Essfeind fürchten müssen. Den Menschen. Text: Marion Friedl / Foto: Josep Monter-Martinez Pixabay

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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