Ratten sind gar nicht so schlimm

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Punker hatten in den 1980er Jahren gerne mal eine Ratte auf der Schulter. Aber damals wie heute gibt es Leute, die so gar nicht zum Ratten-Fanclub gehören. Obwohl  Ratten als Haustiere reinlich sind und keine schlimmen Krankheiten übertragen.

Ratten brauchen Gesellschaft

Sollte sich Ihr Kind eine Ratte als Haustier wünschen, gibt es eine Kleinigkeit anzumerken. Ratten sind gesellig und sozial. Deshalb leben sie in Gruppen. Pech für Sie, wenn Sie sich gerade an den Gedanken gewöhnen, dass eine Ratte bei Ihrem Kind einzieht. Zwei Tiere sind das Minimum. Ach ja, da wäre noch etwas: Ratten vermehren sich gerne. Verlassen Sie sich nicht auf Ihr wachsames Auge, sondern lassen Sie das Männchen besser kastrieren.

Von wilden Ratten kann Gefahr ausgehen

Sagt man Ratte, folgt spontan und sofort das Wort Pest. Richtig, die Ratten brachten die Pest. Aber keine Angst vor dem tierischen Mitbewohner im Kinderzimmer. Die Ratten im Mittelalter waren keine gepflegten Haustiere. Sie streunten auf Müllhalden und in Abwasserkanälen herum und handelten sich dort ansteckende Krankheiten ein. Auch heute sollte man bei wilden Ratten vorsichtshalber Abstand halten.

Hygiene ist Hausratten wichtig

Sobald bei Ihnen eine Ratte als Haustier eingezogen ist, werden Sie feststellen: Das sind reinliche Tiere. Hygiene ist den Nagern wichtig und deshalb putzen sie sich oft und sie haben einen festen Platz als Toilette für die großen Geschäfte. Das restliche Heim braucht allerdings Reinigungspersonal. Urin hat nämlich nichts in der Kot-Ecke zu suchen. Stattdessen wird gepinkelt wo es gefällt und wo gerade das Revier markiert werden muss.

Keine Angst vor Krankheiten

Zahme, saubere Haustier-Ratten übertragen so gut wie nie Krankheiten auf den Menschen. Klar, ein kleines Restrisiko bleibt immer. Aber mal ehrlich: Auch ein Biss von Hund oder Katze kann Krankheitserreger übertragen. Und ekeln Sie sich vor diesen Fellnasen? Nö. Und hat jemals eine Ratte bei Ihrem Anblick gerufen: Igitt, ein Krankheitsbringer! Nö. Dabei hätte die Ratte Recht, denn der Mensch kann die Ratte z.B. mit einer Erkältung anstecken. Uuups. Jetzt sind doch glatt Sie das Gesundheitsrisiko für die Ratte.

Aufgepasst: Ratten nagen und klauen

Sagen Se besser Nein zum unbeaufsichtigten Freilauf in der Wohnung. Neben pinkeln und knabbern haben Ratten eine dritte schlechte Angwohnheit: Sie klauen Essen. Deshalb sollten Ratten ihren Bewegungsdrang nicht ohne Aufsicht in der Wohnung ausleben. War da nicht was? Genau! Die Ratte auf der Schulter des Punkers. Man kann Ratten auch Gassi führen. Es gibt spezielle Rattengeschirre mit Leinen. Und ein Käfig wie anno dazumal sollte sowieso tabu sein. Ein geräumiges Gehege ist viel besser.

Ein Gehege für Houdini  

Houdini wäre ein guter Rattenname. Der Magier konnte sich aus jeder misslichen Lage befreien. Ratten schaffen das auch: Gehen Sie getrost davon aus, dass Sie das pflegeleichte Linoleum im Gehege immer wieder mal erneuern müssen. Aber das ist das geringste Problem. Ratten nagen alles durch, was geht. Deshalb sollte das Gehege aus stabilen Materialen (z.B. Metall) bestehen. Achten Sie unbedingt darauf, dass verführerische und gefährliche Kabel, für Ausbrecher nützliche Gardinen und andere Hilfen außerhalb des Geheges sind.

Fitness hält gesund

Klar, die Ratten sollen auch gesund und fit bleiben. Die Haustiere brauchen deshalb ein großes Gehege, das auch ein gesundes Fuitness-Training möglich macht. Ratten laufen, spielen, klettern, relaxen und verstecken sich gerne. Gut, dass es für so viel Fitness- und Wellnesslust das passende Zubehör im Handel gibt. Rampe, Wippe,  Kletterturm, Seil, Hängematte, Höhle – es wird jede Menge angeboten und einiges können geschickte Bastler auch selbst bauen.

Das Basteln ist manchmal einfacher als gedacht: Kleine Häppchen in eine leere Klopapierrolle packen, Löcher reinpieken und die Enden verschließen – fertig ist das Futtersuchspiel. Das Futter kann  auch an einem Seil baumeln. Dann muss die sportliche Ratte arbeiten, um an den Happen zu kommen. Das ist dann nicht nur Ernährung, sondern auch Beschäftigung für Ratten, die mit guten Nasen ausgestattet sind und obendrein sehr aktiv und schlau sind. Wussten Sie, das Ratten Sprengstoff erschnüffeln können und bei der Minensuche helfen? Das ist Beweis für ihren tollen Geruchssinn und auch für ihre Gelehrigkeit. Deshalb sollten Ratten beschäftigt und mit Aufgaben gefordert werden.

Ernährungsbewusste Clowns mit Faible fürs Kuscheln

Geeignetes Futter gibt es im Handel. Ratten sind zwar Allesfresser, aber keine Mülleimer für Küchenabfälle. Sie wollen ja mit gesunden Tieren zusammenleben, die keine Krankheiten übertragen. Nicht wahr? Ratten bedanken sich für die gute Speisekarte mit Humor. Die Vierbeiner sind nämlich Clowns, die gerne Unsinn machen und Späße treiben.

Verkauft werden vor allem Farbratten. Der Name sagt es schon: Es gibt sie mit verschiedenen Fellfarben. Die putzigen Tiere werden maximal drei Jahre alt. Einen Tipp habe ich noch: Wenn man einer Ratte Freude bereiten will, dann kuschelt man mit ihr. Das lieben sie nämlich. Sie nicht? Probieren Sie es trotzdem aus… Text: Marion Friedl / Foto: Firelong Pixabay

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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