„Was für eine Woche, Paulchen.“
„Die Frauchen-Bilanz ist schon irgendwie irre, Pepino. Los ging es auf Facebook mit einem Maulkorb- und Seiten-Stubenarrest, obwohl wir nichts angestellt hatten. Ich hatte ja Frauchen in Verdacht.“
„Aber die war es auch nicht, wenigstens hat sie uns geglaubt, dass wir brav waren, Paulchen.“
„Und gut, dass auf unsere Freunde Verlass war, Pepino. Die haben unsere Geschichten geteilt und wir haben noch mehr Leute als normalerweise erreicht und mehr Freundschaftsanfragen bekommen.“
„Ätsch – damit hat Facebook wohl nicht gerechnet, Paulchen.“
Ein scheppernder Engel, ein verpasster Komet und grüne Außerirdische
„Womit wir nicht gerechnet hatten, war dieser gelbe Engel mit Flugproblemen, Pepino.“
„Oh ja! Der Schraubhuber flog so tief und hat geblubbert, gescheppert, geklappert und gekracht, dass mir mulmig wurde, Paulchen.“
„Das Ding heißt Hubschrauber, Pepino. Und Frauchen sagt, die werden gelbe Engel genannt, weil sie bei Pannen und Unfällen helfen.“
„Unglaublich… Der Engel hätte beinahe selbst Pannenhilfe gebraucht, Paulchen. Frauchen hatte die Ruhe weg und meinte, es trifft den Acker und nicht uns, wenn er auf die Nase fällt.“
„Welche Nase? Egal, es ging ja auch ohne Engel-Selbsthilfegruppe noch mal gut. Dafür haben wir den Kometen verpasst, Pepino.“
„Stell Dir vor, das wäre Frauchen damals passiert, als alle dem Kometen nach Bethlehem nachgelaufen sind, Paulchen.“
„Weihnachten hätte nie stattgefunden, Pepino. Erst hat sie nicht an den Kometen gedacht und am nächsten Tag hat sie ihn in den Wolken nicht gefunden.“
„Jetzt muss sie 6.766 Jahre warten, bis der Komet wieder kommt, Paulchen.“
„Wenn er nicht vorher kaputt geht, Pepino.“
„Immerhin haben wir Glühwürmchen gesehen, Paulchen. Die waren außerirdisch.“
„Das waren keine Männchen, sondern fliegende Punkte.“
„Aber sie waren grün wie Außerirdische, Paulchen. Und sie waren hübsch, aber ich habe keines von den grünen UFO’s erwischt.“
Linke Tricks und endlich mal Beute
„Bei den Kirschen lief das besser, Pepino. Da mussten wir nicht mal springen, um was abzukriegen.“
„Aber aufpassen mussten wir. Frauchen wollte uns doch tatsächlich eine hellrote Kirsche andrehen und die süßen, dunklen Kirschen selber essen. Gut, dass Dir das aufgefallen ist, Paulchen.“
„Sie meint wirklich, dass wir auf ihre Tricks reinfallen, Pepino.“
„Naja, sie hat es ja wieder gut gemacht und viel aus ihrem Jagdrevier heim gebracht, Paulchen.“
„Den Rabattmarken sei Dank, Pepino. Die hatten wahrscheinlich Mitleid mit unserer Jägerin und dachten: Motivieren wir sie zur Supermarkt-Jagd, damit sie endlich mal reiche Beute macht.“
„Leckerlis hat sie auch für uns erlegt, Paulchen. Wenn sie will, dann kann sie das anscheinend.“
Frauchen weiß nix, macht Arbeit und was hat sie nun wieder verbockt?
„Sie muss sich nur anstrengen. Es reicht halt nicht, allwissend zu sein, Pepino.“
„Du hättest ihr das fast geglaubt, Paulchen. Gut, dass Gott die Nummer nicht mitgekriegt hat, der wäre jetzt beleidigt, weil er doch der Allwissende ist und nicht Frauchen.“
„Das muss man erst mal durchschauen, warum Frauchen wusste, dass ich in der Sonne lag und dass ich an Leckerlis gedacht hatte, Pepino.“
„Das warme Fell hatte es ihr verraten und woran Du immer denkst, weiß jeder, Paulchen.“
„Nicht immer denke ich an Leckerlis, Pepino. Ich dachte wirklich, dass uns Frauchen verlässt.“
„Es sah ja auch danach aus. Plötzlich hatte sie das Bettzeug auf die Terrasse ausquartiert. Wer macht denn so was, Paulchen?“
„Frauchen, Pepino. Und sie hat das Bettzeug nicht nur gelüftet, sondern auch noch gewaschen.“
„Wahrscheinlich war das eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für uns, Paulchen.“
„Häh?“
„Naja, sie hat uns ziemlich viel Arbeit beschafft, Paulchen. Wir mussten das Bettzeug wieder einduften, damit Frauchens Bett wieder annehmbar nach uns riecht.“
„Manchmal ist Frauchen echt anstrengend, Pepino.“
„Du sagst es, Paulchen. Da hilft nur noch eine Siesta nach dieser Woche.“
„Oh nein! Daraus wird nichts, Pepino. Sie ruft uns. Was hat sie jetzt wieder verbockt…?“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl
Oh, da hat Frauchen noch mal Glück gehabt, dass ihr sie nicht ganz und gar herunter macht. Eigentlich könnt ihr doch froh sein, euer Frauchen zu haben…