Paulchen und Pepino wollen ja nicht stören

Copyright: Marion Friedl

„Psst, Paulchen! Frauchen arbeitet.“

„Na und? Ich muss sie dringend etwas fragen, Pepino.“

„Nicht jetzt. Wir sollen sie nicht stören, Paulchen.“

„Hat sie das gesagt, Pepino?“

„Sie sagte: Seid brav und leise.“

„Das klingt langweilig, Pepino.“

„Ist wohl nicht zu ändern, Paulchen.“

„Wer sagt das? Da wird uns doch was einfallen, Pepino.“

„Und was, Paulchen?“

„Bellen zum Beispiel. Das ist laut und deutlich, Pepino.“

„Das wird ihr aber gar nicht gefallen, Paulchen.“

„Fragt sie uns, ob uns brav und leise gefällt, Pepino?“

„Nein, und sie hat nicht gesagt, wie lange wir brav und leise sein sollen, Paulchen.“

Frauchen sitzt da, aber eigentlich ist sie gar nicht da

„Siehst Du: Ich finde, wir waren lang genug ruhig, Pepino.“

„Hm, aber eigentlich ist sie gar nicht da, Paulchen. Und wenn sie nicht da ist, können wir sie doch auch nicht stören.“

„Häh? Ich sehe nach… Sie sitzt drin und tut gar nichts, Pepino.“

„Sie macht dieses Channeling und ist bei den verstorbenen Tieren, Paulchen.“

„Schon wieder? Langsam braucht sie ein Dauerticket…“

„Ich glaube, sie spricht mit einem gestorbenen Hund, Paulchen.“

„Unglaublich: Der darf mit ihr reden, aber wir nicht. Das ist ungerecht Pepino.“

„Ich laufe jetzt mal an Frauchens Beinen vorbei und stolpere über ihren Fuß, Paulchen.“

„Gute Idee, Pepino. Ich bin gespannt auf ihre Reaktion…“

„Hm… Die Reaktion hätte besser sein können, Paulchen.“

„Sie hat nur einmal ihr Bein bewegt. Das war alles. Jetzt bin ich dran, Pepino.“

„Was hast Du vor, Paulchen?“

„Ich schubse sie mit dem Kopf am Ellenbogen…“

„Wau! Sie hat sich geräuspert und den Arm bewegt. Das war mehr als bei mir, Paulchen.“

Da geht noch mehr

„Zu zweit können wir vielleicht noch mehr erreichen, Pepino.“

„Ich springe ganz one zu stören auf den Stuhl neben ihr, Paulchen.“

„Und ich lege mich auf ihre Füße, Pepino. Das kann sie doch nicht stören, oder?“

„So machen wir das, Paulchen…“

„Caramba! Räuspern, Bein zucken und ein Auge geöffnet…“

„Da geht noch mehr, Pepino. Lass uns ein wenig wuffen. Nur ein kleines bisschen.“

„Ich bin dabei, Paulchen…“

„Cool! Sie hat gefragt, was wir wollen, Pepino! Wir wollen Leckerlis, nicht wahr?“

„Unbedingt, Paulchen. Und was wolltest Du Frauchen eigentlich fragen?“

„Das war meine dringende Frage an Frauchen, Pepino.“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

2 comments Categories: Paulchen + Pepino Schlagwörter:

2 thoughts on “Paulchen und Pepino wollen ja nicht stören

  1. Das schöne ist, wenn man etwas ausgeheckt hat, gar nicht mehr weiß was man eigentlich wollt. Toll macht ihr das.

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