Paulchen und Pepino warten auf die Zeitdiebe

Copyright: Marion Friedl

„Pepino, Samstag Nacht müssen wir wachsam sein.“

„Warum, Paulchen? Da schlafe ich.“

„Die Zeitdiebe gehen von Samstag auf Sonntag um, Pepino.“

„Was?! In unserem Haus?!“

„Die sind überall, Pepino. Niemand ist vor ihnen sicher.“

„Dios mio! Deutschland ist gefährlich!“

„Ähm… Eigentlich müsste es die in Spanien auch geben, Pepino.“

„Echt? Naja, wie gesagt: Nachts schlafe ich, Paulchen. Das habe ich in Spanien getan und das tue ich hier.“

„Aber nicht so lang, Pepino.“

„Ich schlafe einfach bis Frauchens Wecker läutet, Paulchen. Außer ich muss nachts mal.“

Die Zeitdiebe klauen eine Stunde und den Frühling

„Zwischen drei und vier Uhr entfällt die Pinkelrunde, Pepino. Die Stunde gibt es nicht.“

„Quatsch. Wo soll die denn einfach hin verschwinden, Paulchen?“

„Geklaut von den Zeitdieben, in den großen Beutesack gesteckt und verschleppt, Pepino.“

„Sauerei.“

„Genau. Die klauen sogar den Frühling, Pepino.“

„Der dauert nur eine Stunde lang?!“

„Naja, kaum war er da, war auch schon wieder weg. Und wenn die Nacht rum ist, dann haben wir Sommerzeit, Pepino. Also fällt Frühling aus oder wird verschoben.“

„Weiß der Osterhase das von der Zeitreise, Paulchen?“

„Hoffentlich. Aber wenn es uns gelingt, wach zu bleiben, dann könnten wir den Diebstahl vielleicht verhindern, Pepino.“

„Das wird schwierig, Paulchen.“

Frauchen geistert eine Stunde weniger rum

„Wenn es uns nicht gelingt, dann wird es morgens später hell und am Abend ist es länger hell, Pepino.“

„Bist Du Dir sicher? Kann es nicht auch umgekehrt sein, Paulchen?“

„Hm, ich weiß nicht recht… Frauchen sagte was von müde, keine Lust zum Aufstehen und abends fröhlich feiern bei guter Sicht.“

„Nicht in Zeiten der Ausgehbeschränkungen, Paulchen.“

„Stimmt auch wieder. Viel wichtiger ist ohnehin, wann unser Napf gefüllt wird, Pepino.“

„Du sagst es, Paulchen. Wenn das stimmt, was Du sagst, dann müssten wir… morgens später und abends eher, nein abends später und morgens eher oder vielleicht überhaupt später weil eine Stunde fehlt…“

„Das klingt irgendwie alles übel, Pepino.“

„Besser wir denken nicht darüber nach, Paulchen.“

„Wenn die Zeitdiebe eine Stunde klauen, dann fehlt die mitten in der Nacht und dann hüpft der Mond über die fehlende Stunde drüber, also wird es…“

„…wird es eine kurze Nacht. Eine Stunde weniger Schlaf, Paulchen. Die nehmen einfach eine Stunde Schlaf mit.“

„Unverschämtheit. Das arme Frauchen.“

„Warum? Was ist mit ihr?“

„Sie schläft ohnehin schlecht und wenn sie jetzt noch eine Stunde weniger hat, dann…“

„…dann geistert die eine Stunde weniger in der Wohnung rum. Ist doch gut, Paulchen.“

„So gesehen könnte es ja mal eine ruhigere Nacht werden, Pepino.“

„Außer der Wecker läutet zur falschen Zeit, Paulchen.“

„Mist… Woher weiß der Wecker, wann er ruhig und wann er laut sein soll, Pepino?“

„Ich nehme mal an, dass Frauchen ihn abgerichtet hat, Paulchen.“

„Dann kann sie ja am Wochenende wieder von vorne anfangen mit der Weckerschule, Pepino.“

„Sieht so aus, Paulchen. Sie muss ihm beibringen, dass er jetzt eine Stunde vorgestellt ist, weil die Zeitdiebe eine Stunde geklaut haben und die Nacht über die fehlende Stunde drüber hüpft.“

Bleibt das Problem mit den Näpfen und der Nachtwache

„Hm… Bleibt nur noch das Problem mit unseren Näpfen, Pepino.“

„Ich fürchte, die Näpfe werden dann gefüllt, wenn Frauchen wach ist. Egal, ob das früher oder später ist, Paulchen.“

„Wir sollten ihr vielleicht helfen. Wenn unsere innere Hunger-Uhr schlägt, dann sollten wir sie darauf aufmerksam machen.“

„Guter Plan, Paulchen. So machen wir das.“

„Noch was, Pepino: Wer übernimmt die erste Schicht Wache, damit wir die Zeitdiebe erwischen?“

„Das mache ich, Paulchen.“

„Echt? Warum?“

„Ich gebe meine Schicht an Frauchen ab. Die kann sowieso nicht einschlafen, Paulchen.“

„Mist… Die zweite Schicht bleibt an mir hängen und dann schlaft Ihr beide, Pepino.“

„Sei froh, Paulchen Dann stören wir Dich wenigstens nicht…“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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