Paulchen und Pepino schauen skeptisch in die Zukunft

Copyright: Marion Friedl

„Hm, wie findest Du diesen Raum, Pepino?“

„Irgendwie leer und ungemütlich, Paulchen.“

„Frauchen sagt, das soll mal das spirituelle Schamanen-Zimmer werden, Pepino.“

„Das hier?! Ich trete in den vergeistigten Streik, Paulchen.“

„Ich dachte mir schon, dass der Raum Deine Vorstellung von einem Arbeitsplatz nicht gerade erfüllen wird, Pepino.“

„Scheckiger Holzboden, Löcher in der schmuddeligen Wand und irgendwie kalt. Ich  sollte mir vielleicht einen Hundepulli zu Weihnachten wünschen, Paulchen.“

„Keine schlechte Idee, Pepino. Wozu die den Heizkörper aufgehängt haben, wenn er nicht warm macht?“

Das Schamanen-Maskottchen streikt

„Ich möchte hier nicht arbeiten, Paulchen. Das kann Frauchen alleine machen.“

„Vielleicht zaubert unsere Schamanennudel irgendwie Wärme ins Zimmer, Pepino.“

„Das wäre ein Anfang. Aber der Raum sieht nicht inspirierend aus, Paulchen.“

„Hm, Frauchen hängt bestimmt das große Tuch mit dem Wolf, dem Mond und dem Übergang zur geistigen Welt auf, Pepino.“

„Wenigstens ein schönes Bild. Aber es dürfte zu groß für die Wand sein, Paulchen.“

„Mist. Dann wird das wohl auch nichts, Pepino.“

„Ob räuchern etwas hilft, Paulchen?“

„Was fragst Du mich, Pepino? Du bist doch Frauchens Schamanen-Maskottchen.“

„Tja, aber ich bin ratlos, Paulchen.“

„Vielleicht hilft ein Gebet, Pepino.“

„Ich versuche es: Geistige Welt, danke für das neue Zuhause. Ich mag es sehr, aber könntest Du diesen Raum aufpeppen?“

„Warum sind Deine Augen zu, Pepino?“

„Hat sich was verändert, Paulchen?“

„Nö.“

„Das hatte ich befürchtet. Ich wollte das nicht sehen, Paulchen.“

Wir arbeiten an der spirituellen Arbeitswelt

„Okay, wie sagst Du immer: Man soll optimistisch sein, Pepino.“

„Das ist schwierig, Paulchen.“

„Stell Dir den weißen flauschigen Teppich vor, Pepino. Karten liegen auf dem Tisch und eine Regenbogenkerze brennt. An der Wand heult der Wolf und von der Decke baumelt ein Traumfänger. Man riecht eine Räuchermischung, die Klangschale macht Bing und Bong und auf einer Kommode steht das magische Kisterl.“

„Es sieht aus wie unser jetziges Zimmer, Paulchen.“

„Dann ist die spirituelle Arbeitswelt doch in Ordnung, Pepino.“

„Wäre wäre das bessere Wort, Paulchen.“

„Armer Pepino. Du siehst ziemlich traurig aus. Ich werde Dir helfen.“

„Und wie, Paulchen?“

„Ich werde beim Einrichten und Dekorieren die Aufsicht führen, Pepino.“

„Und ich schleppe alles an, das Frauchen im Zimmer verteilen soll, Paulchen.“

„Du solltest auch den niedrigen Tisch anschleppen, Pepino. Da kannst Du besser auf die Karten schauen.“

„Ähm… Wie soll ich den Tisch schleppen, Paulchen?“

„Na gut. Ich schubse ihn für Dich an die richtige Stelle, Pepino.“

„Danke, Paulchen. Auf Dich ist Verlass. Ich ziehe mir ein weiches Kissen zum Tisch.“

Leckerlis statt Edelsteine könnten beflügeln

„Was hältst Du davon, wenn wir in dem hohen Glas die Edelsteine gegen Leckerlis austauschen, Pepino?“

„Aber die Steine sind wichtig, Paulchen.“

„Irgendeine Schublade wird schon noch frei sein für das Zeug, Pepino. Leckerli würden den Raum zu einem Mega-Tempel machen, der meinen Spirit beflügelt.“

„Okay, wenn es Dir hilft, Paulchen.“

„Und wie, Pepino. Vor allem, wenn die Leckerlis ohne Ja-Nein-Orakel spendiert werden.“

„Vielleicht wird es doch nicht so schrecklich. Du hast ausnahmsweise gute Ideen, Paulchen.“

„Ausnahmsweise?! Ich spüre schon den beflügelnden Spirit, Pepino.“

„Heb bloß nicht ab, Paulchen.“

„Du wirst sehen, Du bekommst einen super Arbeitsplatz, Pepino.“

„Danke. Du darfst mir auch gerne assistieren, Paulchen.“

„Häh?! Ich dachte, das ist Frauchens Job…“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl  

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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