Paulchen und Pepino kann nur der Kaiser helfen

Copyright-Marion Friedl

„Wonach hältst Du Ausschau, Paulchen?“

„Ich überprüfe, ob irgendwer auszieht. Wir brauchen ein neues Zuhause, Pepino.“

„Hm… Sieht nicht so aus, als würde etwas frei, Paulchen.“

„Das ist schon das zweite Mal, dass wir umziehen müssen, weil ein Vermieter das Haus verkauft und der neue Eigentümer selber einziehen will, Pepino.“

„Deshalb seid Ihr in Franken gelandet und ich durfte hier einziehen.“

„Genau, Pepino. Und jetzt sind wir schon wieder auf der Suche. Frauchen findet einfach nichts Passendes. Zu groß, zu klein, zu viel Miete, zu weit weg. Irgendwas ist immer.“

„Aber es gibt schöne Häuschen, Paulchen.“

„Ja, aber die wollen alle nur verkaufen, Pepino. Frauchen hat aber kein Geld für einen Hauskauf. Nicht mal für eine Anzahlung.“

„Mist… Ich glaube, daran sind wir schuld, Paulchen.“

„Wieso?“

„Naja, zähle mal zusammen, wie viele Leckerlis wir fressen, Paulchen.“

„Stimmt, Pepino, Frauchen sagte mal, dass wir ihr irgendwann noch die Haare vom Kopf fressen“

„Igitt. Alles fressen wir auch nicht.“

„Du nicht, Pepino. Ich schon.“

Wir bräuchten den Spenden-Kaiser

„Wir müssen Frauchen irgendwie helfen, Paulchen. Dann könnte sie auch diesen Beratungsraum einrichten mit Platz für unsere Online-Lesungen und für Webinare. Das braucht sie für die nächste Krise. Wie wäre es mit einer Spendenaktion?“

„Nie und nimmer bekommen wir so viel Geld zusammen, Pepino.“

„Da gab es mal einen, der hat gewettet, dass nicht mal jeder Dritte eine Mark spenden würde und dann kamen 1,2 Millionen Mark zusammen, Paulchen. So viel bräuchten wir gar nicht.“

„Das hat der Euro sowieso halbiert. Außerdem war das der österreichische Kaiser, Pepino. Und der hat einen Hilfsverein gegründet.“

„Ich dachte, er war nur ein Film-Kaiser. Aber egal, das könnte auch bei uns funktionieren, Paulchen.“

„Wir sind aber nicht berühmt und wir haben keinen Verein für einen guten Zweck, Pepino.“

„Moment mal, Paulchen… So viele Hunde gibt es nicht, die Spenden sammeln. Wir sind also auch etwas Besonderes. Und hey: Sind wir kein guter Zweck?!“

„So gesehen… Ich weiß nicht, Pepino.“

„Vielleicht hilft uns ja jemand und macht eine Spendenaktion für uns. Wir kriegen das alleine nicht hin, Paulchen.“

„Das wäre cool, Pepino. Der Spenden-Kaiser hätte Erfahrung…“

„Ich glaube, der lebt nicht mehr. Wir müssen das Ganze wohl anders angehen, Paulchen.“

Lottospieler, Buchautoren oder Sänger mit Napf?

„Und wie?“

„Lotto spielen, Paulchen.“

„Da dürfen keine Hunde mitspielen, Pepino.“

„Mist… Wir schreiben mal wieder ein Buch, Paulchen.“

„Das dauert zu lang, Pepino.“

„Wie wäre es, wenn wir uns den Napf schnappen und uns singend vor die Tür setzen, Paulchen? Vielleicht wirft jemand Klimpergeld in den Napf.“

„Gute Idee, Pepino. Aber hier gehen nicht viele Leute vorbei.“

„Blödsinn, die Gassigänger sind hier unterwegs, Paulchen.“

„Ja, das sind drei mal am Tag dieselben Leute. Ich glaube nicht, dass die drei mal bezahlen, Pepino.“

Verzicht würde Frauchen nur Sorgen machen

„Da hilft nur eins, Paulchen. Verzicht auf Leckerlis. Das spart Geld.“

„Das ist machbar, Pepino. Der Hundeschrank ist noch voll. Wir können eine ganze Weile auf Nachschub verzichten.“

„Aber irgendwann ist der Hundeschrank leergefuttert, Paulchen. Und dann?“

„Lass uns besser gleich den Hundeschrank plündern, Pepino.“

„Häh? Ich dachte, wir verzichten, Paulchen.“

„Für gute Ideen braucht man Leckerlis, Pepino. Außerdem würde sich Frauchen Sorgen um uns machen, wenn wir keine Leckerlis mehr fressen.“

„Das wollen wir auf keinen Fall, Paulchen. Die hat schon genug Sorgen. Wir sollten uns stärken und warten, bis sich ein Kaiser meldet…“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl  

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

2 comments Categories: Paulchen + Pepino Schlagwörter:

2 thoughts on “Paulchen und Pepino kann nur der Kaiser helfen

  1. Ihr seid echt klasse, finde es super, wie ihr versucht Frauchen zu helfen. Ich drücke euch ganz fest die Daumen und Happy die Pfötchen. Damit es endlich mit dem richtigen Häuschen klappt.

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