Paulchen und Pepino: Ich will kein Knallfröschlein sein

Copyright: Marion Friedl

„Das ist so richtig blöd gelaufen, Paulchen. Frauchen hat einfach Weihnachten verschoben.“

„Meckerst Du mich an, oder was?

„Wegen Dir war Weihnachten einen Tag später, Paulchen. Du hast dauernd Streit mit mir angefangen.“

„Ich war gestresst, Pepino. Tagelang habe ich nach den Engelchen und dem Christkind Ausschau gehalten und niemand hat sich blicken lassen.“

„Vielleicht hättest Du einfach nur am 24. lauern sollen. Dann wärst Du nicht gestresst gewesen und es wäre pünktlich Weihnachten gewesen.“

„Ich mach das nächstes Jahr so, Pepino.“

„Vergiss es nicht, Paulchen.“

Der spanische Strategie-Zwerg macht mich kirre

„An Silvester kommt nichts dazwischen. Versprochen, Pepino.“

„Das könnte ruhig ausfallen, Paulchen. Da kracht, zischt und pfeift es. Ich hasse das. So etwas macht mir Angst.“

„Du hast doch im Garten sogar vor dem Müllauto und dem Traktor Angst, Pepino.“

„Aber Silvester ist noch schlimmer, Paulchen.“

„Du wirst gar keine Zeit für Angst haben, Pepino. Wir sind nämlich bei Smokey eingeladen und da sind auch noch andere Hunde.“

„Du meinst, ich jage Dich und Smokey wieder durch den Garten bis Ihr nicht mehr könnt und nach Luft schnappt?“

„Bilde Dir nur nichts ein, Du spanischer Zwerg.“

„Pah! Ich war richtig gut! Du willst es nur nicht zugeben, Paulchen.“

„Mit Deinem Zick-Zack-Lauf hast Du mich ganz kirre gemacht, Pepino. So läuft doch kein Hund…“

„Eben. Das war meine Strategie, Paulchen.“

„Seit wann hast Du eine Strategie, Pepino?“

„Seit es nötig ist. Ich bin kreuz und quer gelaufen, habe jeden von Euch umdrehen lassen und dann seid Ihr zusammengestoßen und ich bin ab durch die Mitte. Wenn das keine Strategie ist….“

„Das passiert uns nicht noch mal, Pepino. Wir kennen jetzt Deinen Trick. Du schlägst Haken wie ein Hase.“

Mit einem Bauch voll Leckerlis kann man sich nicht rühren

„Wer weiß, ob das der einzige Trick von mir ist, Paulchen.“

„Den anderen kenne ich auch, Pepino: Manchmal kommst Du von der Seite und wenn wir uns zu Dir umdrehen wollen, dann rennst Du unter unseren Bäuchen durch.“

„Und zwar rapido… Haha – und Du kannst Dich gar nicht so schnell drehen und wenden, wie ich flitze, Paulchen.“

„Das denkst Du Dir, aber wenn ich will, dann…“

„…klappt es auch nicht, weil Dein Bauch voller Leckerlis ist, Paulchen.“

„Besser als da drin sind die Leckerlis nirgendwo aufgehoben, Pepino.“

„Meinetwegen, aber krieg keinen Hängebauch. Ich muss darunter noch durchpassen. Aber friss nur, wenn Du Dich nicht mehr rühren willst…“

„Verlass Dich nicht darauf, Pepino. Ich werde an Silvester ein Leckerli weniger fressen und dann zeig ich Dir, was in mir steckt.“

„Du meinst echt, das eine Leckerli wird es raus reißen?“

Ich will kein Knallfröschlein sein

„Logisch! Nimm Dich in Acht! Ich werde abgehen wie eine Rakete, Pepino.“

„Aber krach, pfeif und zisch nicht, Paulchen!“

„Dir werden die Kippohren schlackern, Pepino.“

„Oh nein! Wenn es Dich zerreißt, renne ich zu Frauchen!“

„Mach das. Ich krieg Dich trotzdem!“

„Zerrissen?!“

„Häh?“

„Naja, zerrissen ist kaputt, Paulchen.“

„Für Dich kleines Knallfröschlein reicht es noch, Pepino.“

„Mist… Das wird doch nicht der Knaller… Ich brauche Hilfe… Ich will kein Knallfröschlein sein…“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*