Paulchen und Pepino glauben fast alles

Copyright: Marion Friedl

„Warum rennst Du eigentlich immer hinter Frauchen her, Pepino?“

„Sie könnte verloren gehen, Paulchen.“

„Erfahrungsgemäß treibt sie sich im Haus herum und taucht irgendwann wieder bei uns auf, Pepino.“

„Du hast die Ruhe weg und pennst einfach weiter, Paulchen. Du hast ja keine Ahnung, was Du versäumst.“

„Bestimmt nichts Aufregendes, Pepino.“

In der Auffangstation war gar kein Faultier

„Letztens sagte sie, dass sie in die Auffangstation für jeden Scheiß geht, Paulchen.“

„Seit wann haben wir denn so was, Pepino?“

„Angeblich saß da ein Faultier rum und hat auf den Erfolg gewartet, Paulchen.“

„Hast Du es gesehen, Pepino?“

„Nein, es waren gerade keine Besuchszeiten, Paulchen.“

„Wo soll denn diese Auffangstation gewesen sein, Pepino?“

„Ich habe es überprüft und nur das Klo gefunden, Paulchen. Ohne Faultier und es sah so aus wie immer.“

„Mann, Pepino. Du solltest nicht alles glauben. Frauchen meinte, sie geht aufs Klo, um Geschäfte zu machen.“

„Sie braucht vielleicht unsere Hilfe beim Verhandeln, Paulchen.“

„Ich fass es nicht… Egal, nimm Frauchen nicht immer wörtlich, Pepino.“

„Das könnte aber Ärger vorbeugen, Paulchen. Sie hat mal gesagt, dass sie immer Recht hat auch wenn sie nicht Recht hat.“

„Damit wollte sie uns eine unangenehme Erziehungsmethode erklären, Pepino.“

„Oh..“

Das Monster hat nur Gras gefressen

„Letztens wäre ich aber auch beinahe auf ihre Story reingefallen, Pepino. Da sagte sie zu mir, dass sie das schnittige Grünland-Monster über die Weide schubsen muss.“

„Wau! Ein echtes Monster? Und wo war die Weide, Paulchen?“

„Sie hat mich sogar eingeladen beim Monster-Training zuzuschauen – und was hat sie getan? Sie hat einfach nur im Garten Rasen gemäht, Pepino.“

„Wie unspektakulär, Paulchen.“

„Genau, Pepino. Deshalb darf man nicht alles glauben und nicht so viel erwarten, wenn Frauchen etwas sagt. Man könnte enttäuscht werden.“

Vertreibung aus dem Tempel der schlafenden Hunde

„So wie damals, als sie von unserer Vertreibung aus dem Tempel der schlafenden Hunde sprach, Paulchen?“

„Oh ja, Pepino. Sie meinte einfach das Wohnzimmer, in dem unsere Schlafcouch steht.“

„Und die sie manchmal für ihr Eigentum hält. Frauchen ist echt eigenartig, Paulchen.“

„Ich bin mir sicher, dass nicht alle Hunde so ein schräges Frauchen haben wie wir, Pepino.“

„Vielleicht sollten wir ihr ein wenig nacheifern, Paulchen?“

„Warum nicht, Pepino? Dann würde sie mal merken, wie das ist, wenn man dauernd irgendeinen Mist in die Ohren gedrückt bekommt.“

Blind Taste für das schräge Frauchen

„Was hältst Du davon, wenn wir sie im Futterhaus besuchen, etwas von Proben für eine Fernseh-Show faseln und ihr ein Blind Taste vorschlagen, Paulchen?“

„Das klingt vielversprechend, aber kannst Du es sicherheitshalber übersetzen, Pepino?“

„Wir besuchen Frauchen in der Küche. Sie muss die Augen schließen und darf dann probieren, Paulchen.“

„Was soll das bringen, Pepino?“

„Wir jubeln ihr unser Hundefutter als Menü Surprise unter und fressen ihren Schweinebraten, Paulchen.“

„Das klingt super, Pepino! Manchmal hast Du doch gute Ideen…“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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