„Pepino, wir müssen nächste Woche gut aufpassen, wenn Frauchen unsere Näpfe füllt.“
„Warum das denn? Bislang hat sie da ganz ordentlich gearbeitet, Paulchen.“
„Am Mittwoch ist der Fasching vorbei…“
„Super! Ich habe es nicht so mit ballernden Cowboys und schreienden Indianern, Paulchen.“
„Aber danach kommt die Fastenzeit, Pepino.“
„Was ist das, Paulchen?“
„Da bekommt man weniger zu fressen, Pepino.“
„Was?! Erst soll ich zunehmen, weil ich Haut und Knochen war und jetzt wird mit dem Futter rumgeknausert?“
„Erschreckend, nicht wahr Pepino?“
„Und wie, Paulchen. Stell Dir vor, die Näpfe sind nur noch halb so voll, weil es heitßt: Friss die Hälfte.“
„Wir werden jämmerlich zugrunde gehen, Pepino.“
„Das ist ja schlimmer als eine Straßenhund-Saison in Spanien ohne Touristen, Paulchen.“
„Es kommt noch schlimmer, Pepino: Womöglich gibt es auch weniger Leckerlis.“
„Dann werden wir ja davon auch nicht mehr satt, Paulchen! Eins steht fest: Fastenzeit kann weg. Die braucht kein Hund.“
Wir werden geschwächt am Gartenzaun hängen
„Jeder Hund, dem wir bislang ordentlich Bescheid gekläfft haben, wird sich über uns lustig machen, Pepino.“
„Oh nein! Wir müssen doch auf unseren Ruf achten, Paulchen.“
„Der ist echt in Gefahr, wenn wir geschwächt am Gartenzaun lehnen und nur noch ein jämmerlicher Japser aus unseren Kehlen kommt, Pepino.“
„Eine grauenvolle Vorstellung. Aber das würde uns Frauchen niemals antun, Paulchen.“
„Meinst Du? Ist Dir aufgefallen, dass kein Reserve-Futtersack mehr da ist, Pepino? Da ist nur noch die volle Futter-Tonne. Damit müssen wir wohl auskommen.“
„Zu zweit?!“
„Scheint so, Pepino.“
„Wie lange dauert die Fastenzeit, Paulchen?“
„Ich weiß nicht, Pepino. Aber ich glaube, sie wird erst vom Osterhasen beendet.“
„Was der Schnuckel kann, müssten wir doch auch hinkriegen, Paulchen.“
„Das sollten wir, wenn wir nicht klappernd durch die Gegend laufen wollen, weil kein Fleisch mehr unsere Knochen zusammen hat, Pepino.“
Der Überlebensplan steht: Gut, dass Du mich zum Amigo hast
„In Spanien läuft das so: Bei Hunger wird entweder gebettelt oder vom Tisch geklaut, Paulchen.“
„Das kriegen wir hin. Beides. Und wenn Frauchen uns nichts gibt oder aufpasst, dass wir nichts mopsen, Pepino?“
„Ich kann Schranktüren öffnen, Paulchen. Das ist kein Problem.“
„Cool! Du bist zwar klein, aber richtig gut drauf, Pepino. Die Leckerlis sind uns sicher.“
„Gut, dass Du mich zum Amigo hast, Paulchen. Ohne mich würdest Du Dein Leben ziemlich schnell aushauchen.“
„Notfalls würde mir auch etwas einfallen, Pepino.“
„Naja, wenn es ums Fressen geht, traue ich es Dir sogar zu. Gibt es hier Fischer, Paulchen?“
„Hin und wieder lungern die am Bach herum, aber nur im Sommer, Pepino.“
„Mist… Dann können wir den Fischdiebstahl streichen, Paulchen.“
„Igitt. Fisch. Ich bin doch keine Miezekatze, Pepino.“
„Wenn Du Hunger hast, wirst Du notfalls zur Miezekatze, Paulchen.“
„Wir können auch beim Nachbarn betteln. Der ist nett und lässt immer was springen, Pepino.“
„Notfalls setzen wir auf Facebook einen Hilferuf ab, damit unser Kumpel Smokey was aus seinem Napf abgibt. Oder wir büxen aus und laufen rüber zu dem blauen Haus. Da ist ein Zooladen drin. Und gleich daneben ist ein Gasthaus mit leckerem Essen.“
„Super! Der Überlebensplan steht!“ Text: Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl