Paulchen und Pepino erforschen den Schnee

Copyright: Marion Friedl

„Paulchen, was ist das?“

„Das ist Schnee, Pepino.“

„Caramba! Das soll Schnee sein?!“

„Und wie findest Du ihn, Du Spanier?“

„Naja… Das ist einfach weißes Wasser, Paulchen. Es ist nass und kalt.“

„Sorry, aber das passiert manchmal in Deutschland, Pepino.“

„Das hat mir vorher niemand gesagt, Pauchen.“

„Wärst Du dann in Andalusien geblieben, Pepino?“

„No! Wenn schon auswandern, dann richtig. Außerdem: Lieber dieses Zeug als Tötungsstation, Paulchen.“

„Ach ja, irgendwas ist halt immer, Pepino.“

Was machen wir mit dem Schnee?

„Und was machen wir jetzt mit dem Schnee, Paulchen?“

„Wir laufen einfach durch, Pepino.“

„Echt? Ich weiß nicht recht, Paulchen…“

„Angsthase! Schnee ist nicht schlimm, Pepino.“

„Okay, ich probiere es aus. Ich muss das erforschen, Paulchen.“

„Du solltest Dich mit der Erforschung beeilen, Pepino,.“

„Warum, Paulchen?“

„Der Schnee ist gleich wieder weg, Pepino.“

„Was?! Warum ist er gekommen, wenn er gleich wieder weg ist?“

„Wahrscheinlich wollte der Wetterheini da oben angeben und zeigen, dass er doch Winter machen kann, Pepino.“

„Hm… Ich habe mal gehört, dass man auf Schnee Schlitten fahren kann, Paulchen.“

„Nicht auf diesem Schnee, Pepino. Das ist mehr Wasser als Schnee.“

„Wer braucht denn so was?“

„Die Bayern, Pepino.“

„Häh? Wozu?“

„Sie mögen Winter, Pepino.“

„Aber wenn es kein richtiger Schnee ist, dann ist es auch kein richtiger Winter und dann brauchen ihn auch die Bayern nicht, Paulchen.“

Das weiße Zeug macht keinen Sinn

„Warum musst Du eigentlich immer so ein Klugscheißer sein, Pepino?“

„Ich hinterfrage Dinge gerne. Dann weiß man, ob sie Sinn machen, Paulchen.“

„Und wie fällt Dein Urteil aus, Pepino?“

„Das weiße Wasser hier macht keinen Sinn, Paulchen.“

„Und dafür hast Du so lange nachdenken müssen, Pepino?“

„Ich bin eben gründlich, Paulchen.“

„Okay, ich zeig Dir jetzt was. Komm mit an den Zaun, Pepino.“

„Und nun, Paulchen?“

„Schau mal da drüben. Da ist noch keiner durchgelaufen. Wenn man den Wasserschnee nicht berührt, dann sieht er toll aus, Pepino.“

„Hm, aber was habe ich davon, wenn ich ihn nicht berühren darf, Paulchen?“

„Mann, jetzt geht diese Fragerei schon wieder los…“

„Ist doch wahr. Jetzt macht das Zeug schon wieder keinen Sinn, Paulchen.“

„Doch, er sieht gut aus.“

„Aber ich habe nichts davon, Paulchen.“

„Du könntest Dich darüber freuen, dass er gut aussieht, Pepino.“

„Ohne etwas davon zu haben?“

Ich gehe frühstücken – da habe ich was davon

„Wo gehst Du hin, Pepino?

„Ich bin nass, mir ist kalt und ich habe Durst. Ich trinke jetzt den Wasserschnee, Paulchen. Da drüben ist er sauber.“

„Du bekommst Bauchweh, Pepino.“

„Warum?“

„Damit Du etwas von dem kalten Zeug hast.“

„Das will ich aber nicht, Paulchen.“

„Na endlich…“

„Was?“

„Die Sonne ist da. Die futzelt den Schnee weg und dann muss ich mir Dein Gequassel nicht mehr anhören, Pepino.“

„Pah! Ich gehe zu Frauchen und frühstücke erst mal. Da habe ich was davon.“ Text Paulchen und Pepino / Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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