Eine Gurke auf dem Boden und Mieze erschreckt sich zu Tode. Ein beliebtes Katzenvideo bei Facebook zeigt, wie hoch die Katze da mit allen Vieren in die Luft springen kann und danach macht sie sich aus dem Staub. Doch warum ist das so? Ich habe eine logische Antwort parat: Achtung Feind, Achtung Lebensgefahr!
Die Gurke ähnelt einer Schlange
Es ist nicht die Gurke an sich, die Katzen so verstört und verschreckt. Es liegt auch nicht an der Farbe oder am Geruch. Es liegt a) an der Form und b) am Ablageort. Das ist ganz einfach erklärt: Die Form ähnelt der einer Schlange und die tummelt sich bekanntlich auf dem Boden – eben da wo die Gurke liegt, die im ersten Moment so aussieht wie eine Schlange.
Vor Feinden nimmt man besser Reißaus
Schlangen aber können gefährlich sein: Entweder würgen sie ihre Opfer zu Tode oder sie spendieren einen tödlichen Biss. Die wenigsten Schlangen sind ungefährlich. Deshalb meldet sich bei der Katze der Urinstinkt: Achtung, Gefahr – nix wie weg! Sie erschrickt also vor der vermeintlichen Gefahr und nimmt sich vorsichtshaler nicht die Zeit, um nachzusehen, ob sich das Ding bewegt und ob das Ding wirklich eine gefährliche Schlange ist. Nein, sie nimmt Reißaus, wie sie es bei einer Feindbegegnung in freier Natur auch tun würde. Und das könnte ihr im Ernstfall das Leben retten.
An anderen Orten haben Katze und Gurke kein Problem miteinander
Hinzu kommt ganz sicher auch die Erfahrung, dass so ein gefährliches Ding – eben besagte Gurke – normaleweise nicht auf dem Boden herum liegt. Also muss das etwas Außergewöhnliches sein und vor dem nimmt man sich besser in Acht. Bester Beweis dafür: Entdeckt die Katze in der Küche auf der Arbeitsfläche, in einer Schüssel oder in der Einkaufstasche mal eine Gurke, dann kriegt sie keine Panik. Denn da gehört die Gurke hin, da findet man sie öfter und sie war noch nie eine Schlange an diesen Orten. Und damit ist Miezes Welt in Ordnung. Übrigens: Der Schreck ist so groß, dass man auf das Experiment Katze und Gurke dem Vierbeiner zuliebe verzichten sollte – das ist für uns Menschen vielleicht witzig, aber nicht für die Katze. Text/Foto: Marion Friedl