Klar, wer einen Bärenhunger hat, schlingt schon mal alles in sich hinein. Aber nicht nur hungrige Hunde schlingen. Es gibt Hunde, die das immer tun, obwohl sie regelmäßig und ausreichend Futter bekommen. Sie folgen einem uralten Instinkt.
Ein uralter Instinkt sorgt für gieriges Fressen
In vielen Hunden schlummert der natürliche Instinkt aus uralten Zeiten, als ihre Vorfahren in freier Natur auf die Jagdbeute als Nahrungsquelle angewiesen waren. Damals galt ganz klar das Motto: Fressen so lange es etwas gibt und zwar so viel, wie nur rein passt. Schließlich weiß man nie, wann wieder Beute gemacht werden kann.
Das Verhaltenserbe hat Bestand
Unsere Haushunde müssten eigentlich nicht mehr nach diesem Motto handeln, weil sie vom Zweibeiner gefüttert werden. Aber was, wenn der Dosenöffner die Fütterung vergisst, wenn er nicht heim kommt oder wenn der Futterschrank leer ist? Gut, vielleicht planen Hunde nicht im Voraus und machen sich solche Gedanken, aber sie handeln trotzdem noch wie ihre Ahnen. Instinkte kann man nämlich nicht einfach ablegen. Also behalten Hunde dieses Verhaltenserbe bei. Kaum steht der gefüllte Napf vor der Nase, geht es los: Die Hunde schlingen blitzschnell alles rein, was geht. Manchmal hat das zur Folge, dass der Hund kurz darauf erbricht. Manche Hunde haben auch permanent Durchfall.
Wenn Hunde schlingen, kann der Mensch tricksen
Allerdings kann der Mensch tricksen: Die noppenartigen Erhebungen in einem Antischling-Napf erschweren die Nahrungsaufnahme. Der Hund muss sich das Futter mit der Zunge und den Zähnen heraus holen und kann nicht alles auf einmal in sich hinein schlingen. Wichtig ist auch, dass sich der Hund auf feste Futterzeiten und ausreichende Futtermengen verlassen kann.
Mehrere Mahlzeiten bremsen die Gier
Wenn Hunde schlingen, sollten sie nicht den Napf morgens mit der gesamten Tagesration gefüllt bekommen. Schlingende Hunde teilen sich ihr Futter nicht über den Tag verteilt ein und heben sich nichts für den Abend auf. Normalerweise werden Hunde morgens und abends gefüttert. Ist die Gier jedoch sehr groß, sollte er die Tagesmenge an Futter besser auf drei Mahlzeiten verteilt bekommen. Text/Foto: Marion Friedl