Bei den Menschen sind Neujahrsläufe beliebt, aber im Tierblog interessiert es uns weniger, wie schnell die Menschen unterwegs sind. Stattdessen starten wir doch mal den Neujahrslauf der Tiere und gehen dabei der Frage nach: Wie schnell sind die eigentlich? Die einen bringen es auf einen Affenzahn, andere setzen auf ordentliche Durchschnittsgeschwindigkeiten und wieder andere – nun ja – sind eher nach dem Dschungelbuch-Motto „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ unterwegs. Aber egal – irgendwann kommt bei diesem Neujahrslauf der Tiere, der zu Lande, zu Wasser und in der Luft ausgetragen wird, jeder an. Und außerdem heißt es ja auch: Die Letzten werden die Ersten sein.
In der Luft ist der Turbo Standard
Pfeilschnell sind zwei Greifvögel: Im Sturzflug schafft der Wanderfalke schon mal unglaubliche 380 km/h und der Steinadler nimmt die Verfolgungsjagd mit rund 320 km/h auf. Danach kommt erst mal länger nichts und dann legen der Graukopfalbatros mit 127 km/h und die Taube mit 100 bis 120 km/h tolle Fluggeschwindigkeiten hin. Sehen lassen kann sich auch das Tempo des Wellensittichs mit 60 km/h – vorausgesetzt ihn bremst keine Wohnungswand aus. Doch nicht alle Vögel flattern durch die Lüfte: Zu Fuß ist der Strauß unterwegs und das mit beachtlichen 70 km/h Spitzentempo, wenn es ihm pressiert. Die Laufleistung des Pinguins hält sich dagegen in traurigen Grenzen, aber im Wasser dreht er richtig auf und der Eselspinguin kommt dann mit gut 35 km/h Reisegeschwindigkeit voran; bei der Jagd kann er sogar noch schneller werden.
Im Wasser geht es rasant bis gemächlich zu
Bleiben wir doch noch ein wenig im Wasser: Der schnellste Fisch ist mit 75 bis 110 km/h der Fächerfisch. Doch nicht alles, was unter Wasser herumschwimmt, ist auch ein Fisch: Der Delfin ist ein Säugetier und mit 90 km/h ist Flipper recht schnittig unterwegs. Ebenfalls ein Meeressäuger ist der Orca-Wal und der schafft immerhin 65 km/h. Sehr viel gemütlicher geht es in der Unterwasserwelt der Seestern – genauer gesagt der Sonnenstern – an: Der schaukelt so mit äußerst langsamen 3 Metern pro Minute herum, aber es kann ja nicht jeder einen Turbo eingebaut haben. Nicht immer unter Wasser hält sich der etwa 40 km/h schnelle kalifornische Seelöwe auf. Abtauchen und auftauchen im Wechsel schafft auch das Flusspferd und es schafft zudem 30 bis 40 km/h.
Das große Rennen, Springen und Krabbeln an Land
Genug geplanscht – Zeit für den Landgang: Und zu Lande ist man beim Neujahrslauf der Tiere auch recht flott unterwegs. Spitzenreiter ist der Gepard mit 75 bis 110 km/h beim Sprint. Mehr Ausdauer beweist der mexikanische Gabelbock, der Langstrecken mit knapp 90 km/h meistern kann und mit dieser Geschwindigkeit beeindruckt auch der Springbock in Afrika. Zwischen 80 und 96 km/h sind bei der afrikanischen Thomson-Gazelle drin. 70 bis 80 km/h schnell sind das amerikanische Quarterhorse und das afirkanische Gnu. Der Feldhase liegt mit etwa 70 km/h gleichauf mit dem schnellsten Windhund und dem Greyhound. In diese Tempokategorie reihen sich zudem der afrikanische Wildhund und der Koyote ein. Das Känguru startet in Australien rennend und springend mit bis zu 64 km/h durch, im hohen Norden kann der Elch bis zu 60 km/h erreichen. Immerhin 55 bis 60 km/h packt auch ein Löwe locker und das Nashorn folgt ihm mit 45 bis 50 km/h. Wenn er will, kann auch der Esel auf Touren kommen: Bis zu 50 km/h sind möglich und dann saust er genauso schnell wie eine Katze. Unentschieden heißt es bei Eisbär und Elefant mit etwa 40 km/h Spitzenleistung. Manchmal dreht sogar der Schwarzleguan auf und punktet mit etwa 35 km/h. Die Meerschweinchen können mit bis zu 20 km/h ebenfalls auf Touren kommen. Nicht ganz so schnell sind Krabbler, wie der Sandlaufkäfer mit 9 km/h und die Kakerlake mit gut 5 km/h. Hetz mich nicht, sagt die Galapagos-Schildkröte und befördert ihre 300 Kilo Gewicht in etwa einer Stunde über 350 Meter weit. Nur wenn es wirklich sein muss, bewegt sich auch das Faultier für seine Begriffe flott, denn bei Gefahr beschleunigt es auf maximal 1,9 km/h. Text/Foto: Marion Friedl