Neue Hundeverordnung ist in Kraft

Copyright: Marion Friedl

Seit 1. Januar 2022 gilt eine neue Tierschutz-Hundeverordnung. Sie beinhaltet etwa besondere Vorgaben für die Welpenaufzucht und für die Hundehaltung. Die globale Tierschutz-Stiftung Vier Pfoten mahnt aber weitere Maßnahmen für echten Tierschutz an.

Kontakt zu Menschen und Artgenossen

Bei der Sozialisierung von Welpen muss zum Beispiel der Umgang mit einer Betreuungsperson von mindestens vier Stunden pro Tag gewährleistet sein. Generell ist bei der Haltung von Hunden beispielsweise der regelmäßigen Kontakt zu Artgenossen vorgeschrieben.

Stachelhalsbänder & Co. sind verboten

Laut der neuen Hundeverordnung sind Stachelhalsbänder und andere für die Tiere schmerzhaften Mittel grundsätzlich verboten. Dazu gehören auch Halsbänder mit Sprüh-, Ton-, Ultraschall- oder Vibrationsfunktion. Diese Artikel sollen den Tieren mittels Bestrafungen ein unerwünschtes Verhalten abtrainieren. Das ist ebenso mit etwas Geduld möglich.

Rüdiger Jürgensen von Vier Pfoten bemängelt: „Dass das Land Niedersachsen im Bundesrat einen Antrag eingebracht hat, der es Behörden erlauben soll, bei Diensthunden schmerzhafte Mittel wie Stachelhalsbänder zur Ausbildung einzusetzen, ist aus Tierschutzperspektive nicht nachvollziehbar. Die Bundesregierung muss hier ein klares Zeichen setzen und den Antrag entschieden zurückweisen, um keine völlig inakzeptablen Ausnahmen zu schaffen. Wenn schon Tiere für militärische und polizeiliche Zwecke genutzt werden müssen, darf ihre Ausbildung auf keinen Fall auf Schmerz und Angst basieren.“

Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht wichtig

Rüdiger Jürgensen nennt die neue Hundeverordnung einen „ersten Schritt in die richtige Richtung“. Allerdings würden wesentliche Punkte fehlen. „Die neue Bundesregierung muss das nun nachholen. Dazu gehört die schnelle Einführung einer bundesweiten Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und konkrete Maßnahmen, um den illegalen Welpenhandel zu stoppen, der hauptsächlich über Online-Plattformen und soziale Medien stattfindet“, so Jürgensen.

Was in der Verordnung fehlt, aber einen großen Einfluss auf das Wohlergehen von Millionen Tieren hätte, ist laut Vier Pfoten die verpflichtende, bundesweite Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen sowie die Regulierung des Online-Handels mit Tieren. Beides wurde zwar im Koalitionsvertrag festgeschrieben, doch die neue Bundesregierung muss diese Maßnahmen auch zeitnah angehen, um Tierleid zu verhindern. Text/Foto: Marion Friedl

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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