Wer wissen will, wie ein Tier tickt, der muss es beobachten. Unsere Eichhörnchen werden nun in Bayern genauer unter die Lupe genommen. Der Bund Naturschutz in Bayern (BUND) setzt dabei auch auf die Mithilfe der Bürger. Hierfür hat er eine neue Eichhörnchen-App bereit gestellt.
Eichhörnchen-App für Beobachter
Die neue App „Eichhörnchen in Bayern“ hilft nicht nur, um Beobachtungen festzuhalten. Der Nutzer bekommt auch Infos über die Eichhörnchen. Sie sind geschützt, aber nicht in ihrem Bestand gefährdet.
Der Rasen ist die Vorratskammer
Trotzdem macht ihnen einiges das Leben schwer. Dazu zählen versiegelte Flächen und Gärten ohne Rasen. Wiesen brauchen sie nämlich, um im Herbst Eicheln und Nüsse als Wintervorrat zu vergraben. Doch was steht eigentlich auf dem Speiseplan der Eichhörnchen? Samen, Nüsse, Eicheln, Knospen, Pilze, Blüten und Beeren gehören ebenso dazu wie Insekten, Würmer, Schnecken und auch mal ein Ei oder gar ein Vögelchen.
Mehrere Kobel für den Tapetenwechsel
Auch jede Baumfällung macht Eichhörnchen zu schaffen. Der BUND will einen besseren Baumschutz in besiedelten Gebieten erreichen, denn die Hörnchen mit dem buschigen Schwanz turnen nicht nur in den Wipfeln herum, sondern sie bauen sich dort auch Nester, die Kobel genannt werden.
Übrigens: Eichhörnchen sind fleißige Baumeister, denn sie bauen und benutzen gleich mehrere Kobel. Warum? Naja, tagsüber nutzen sie den einen Kobel, nachts einen anderen und wenn sie Tapetenwechsel brauchen, stehen weitere Appartements zur Verfügung. Es soll ja nicht langweilig werden. Einige Eichhörnchen bauen nur zwei Kobel und andere bis zu acht Kobel. Wer zu wenig selbst gebaut hat, reißt sich einfach eine unbewohnte Spechthöhle in einem Baumstamm unter die Pfoten.
In Tarnfarben durch die Wälder
Für manche Beobachter ist es vielleicht irritierend, dass nicht nur die bekannten rotbraunen Eichhörnchen unterwegs sind. Doch bei den anders gefärbten Tieren handelt es sich in der Regel nicht um Zuwanderer. Braun, grau, schwarz – das Outfit ist kein modischer Hingucker, sondern ein Tarnanzug. Wer in dunklen Nadelbäumen lebt, trägt dunklere Farben als Artgenossen in helleren Laubbäumen. Allerdings: Das Weiß am Bauch ist immer angesagt.
Falls sich jemand wundern sollte, dass im Sommer Eichhörnchen mit Kurzhaar-Look an den Ohren herum springen: Die Haarbüschel (Pinsel) gingen beim Fellwechsel im Frühjahr verloren und werden erst zum Winter hin wieder länger.
Augen auf und die App füttern
Wer bei der Eichhörnchen-App mitmacht, kann unter anderem dazu beitragen, dass man mehr über die Anzahl der Tiere erfährt und ihre Standorte aufspürt. Also: Augen auf in Parks, Gärten und beim Waldspaziergang! Text/Foto: Marion Friedl