Miezes Schnurrhaare sind ein Stimmungsbarometer

Copyright: Marion Friedl

Die Schnurrhaare der Katze werden auch Sinushaare oder Tasthaare genannt. Zum Tasten benutzt die Samtpfote diese Haare auch, aber sie tastet damit nicht nur auf der Jagd und um Abstände abzuschätzen. Sie kann mit den Schnurrhaaren auch die Temperatur erfühlen. Und damit nicht genug: Sie spricht auch noch damit: Die Tasthaare sind nämlich ein Stimmungsbarometer und das zeigt uns an, ob die Katze auf Krawall gebürstet ist, ob ihr etwas nicht geheuer ist oder ob sie glücklich und zufrieden ist.

Ein Durchhänger signalisiert Zufriedenheit

Die Schnurrhaare vor allem seitlich von Nase und Maul machen einen lockeren und entspannten Eindruck, wenn alles in bester Ordnung ist. Sie hängen durch und signalisieren schlichtweg Zufriedenheit und Glück.

Gespreizte Schnurrhaare bedeuten Aufmerksamkeit

Doch wenn sich die Schnurrhaare nach vorne bewegen und gespreizt aussehen, dann ist es vorbei mit der Entspannung und es bricht die Zeit für Anspannung an. Jetzt hat irgendetwas die Aufmerksamkeit des Stubentigers erregt und das muss genauestens beobachtet werden. Es könnte ja eine Maus als Jagdbeute sein.

Achtung, ich bin stinksauer!

Doch Achtung, in Zweifelsfällen und Streitsituationen kann aus Anspannung schnell Ärger werden. Ist die Fellnase sauer, dann bleiben die Schnurrhaare auch vorne, aber sie werden noch deutlicher und imposanter zur Schau getragen. Gleichzeitig wandern die Ohren optisch nach hinten. Was dabei schwer zu beurteilen ist: Ob die Katze stinksauer ist oder ob sie aus Angst so ärgerlich ist. Dazu muss der Mensch schon selber die Situation und die Ursache des Stimmungswechsels beurteilen.

Unterm Strich aber bleibt die Folge gleich: Diese Katze ist – ob als aggressiver Angreifer oder zur angstvollen Verteidigung – auf Krawall aus und könnte durchaus eine Attacke starten. Geht sie daraus erfolgreich hervor, dann sieht die Katze mitsamt ihren mitteilsamen Schnurrhaaren wieder ziemlich zufrieden aus: Tja, so sehen eben Sieger aus. Text/Foto: Marion Friedl

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

No comments yet Categories: Katzen Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*