Kind und Hund können ein tolles Team werden

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Wussten Sie, dass Hunde Kinder erst ab etwa 12 Jahren als Autoritätspersonen anerkennen? „Das ist ein wirklich guter Grund, Kind und Hund nicht unbeaufsichtigt zu lassen“, sagt Marion Friedl von MuT Mensch und Tier in Cham-Untertraubenbach (Oberpfalz/Bayern). „Bei jüngeren Kindern versuchen die Hunde sie zu dominieren, was man beispielsweise am Aufreiten erkennt. Sie können auch mal respektlos sein und ein Kind umwerfen. Und: Sie lassen sich von Kindern nicht ohne weiteres erziehen.“

Auf dem Weg zum Dream-Team müssen Hund und Kind lernen

Dennoch: Es ist nicht Hopfen und Malz verloren, denn auch Kinder können Hunden sagen, wo es lang geht und dann werden die beiden nicht selten ein Dream-Team. Damit das aber klappt, muss nicht nur der Hund lernen, sondern auch das Kind: Je mehr es weiß, umso geringer ist auch das Risiko eines Beißunfalls mit dem eigenen oder auch einem fremden Hund. Der kleine Zweibeiner sollte wissen, dass der Hund vom Wolf abstammt und was Hund und Wolf immer noch verbindet. Das Kind muss lernen, was Hunde mögen und was nicht: Das Spielzeug oder Futter wegnehmen ist keine gute Idee, am Schwanz ziehen und kneifen sollte tabu sein und man kippt dem Hund auch keinen Sand über den Kopf, weil das nicht immer toleriert wird.

Verantwortung und Rücksichtnahme sind auch Kindersache

Natürlich muss das Kind auch lernen, Verantwortung zu übernehmen und einen rücksichtsvollen Umgang mit dem Hund zu pflegen. Die Verantwortung ist altersabhängig, aber das Füttern und Bürsten sind verantwortungsvolle Tätigkeiten, bei denen Kinder oft schon mithelfen können. Rücksichtnahme bedeutet, dass man den Hund nicht überfordert, wie etwa mit zu schnellem Radfahren. Es bedeutet aber auch, dass dem Hund nichts passieren darf, das ihm weh tut und das womöglich zu einem Verhaltensproblem führen kann. Beispiel: Der Fußball trifft den Hund – das tut weh und der Hund wird keinen Spaß mehr an diesem Spiel haben. Womöglich reagiert er sogar aggressiv, wenn er künftig den Ball sieht.

Risiken minimieren bei Begegnungen mit fremden Hunden

Ein kritisches Thema ist auch die Begegnung mit einem fremden Hund. Läuft das Kind auf den fremden Hund zu und umarmt ihn oder fasst ihn ohne Vorwarnung an, dann  kann das eine Überforderung für den Hund sein. Erst mal die Hand zum Beschnuppern reichen – denn bei Hunden gehen Kontakte durch die Nase. In anderen Fällen kann es sein, dass das Kind vor dem Hund wegläuft oder schreit: Das Schreien kann den Hund, der neun mal so gut hört, ziemlich nerven und das Wegrennen weckt womglich den Jagdinstinkt und es kann zu bösen Beißunfällen kommen. Das Kind sollte also rechtzeitig lernen, wie man sich einem fremden Hund nähert und wie man sich verhält, damit möglichst keine kritische Situation entsteht

Training mit Geduld, Konsequenz und Wissen

„Wer sich einen Hund in einen Haushalt mit Kindern holt, der hat doppelt viel Arbeit, denn Hund und Kind müssen erzogen und zu guten Partnern gemacht werden“, erklärt Marion Friedl, die unter anderem Ausbildungen in Tierpsychologie und Tiernaturheilkunde hat. „Das braucht Geduld, Konsequenz und Wissen. Dieses Wissen muss kindgerecht vermittelt werden, es müssen die Fragen der Kinder beantwortet werden und es muss geübt werden.“

Ein Kurs vermittelt kindgerecht Wissen und Praxis

Ein Kinder-Kurs am 9.2.2019 von 14 bis 16 Uhr bei MuT Mensch und Tier in Untertraubenbach 45, 93413 Cham-Untertraubenbach macht genau dies möglich. Kinder ab dem Grundschulalter können mit Marion Friedl (Autorin des Buches/Ebooks Kind und Hund – Werde ein Hundeversteher) spielerisch lernen, bekommen Infos und dürfen Fragen stellen. Gerne dürfen auch eigene Hunde mitgebracht werden, allerdings werden dann auch die Eltern gebraucht, die auf die Hunde aufpasssen, während die Kinder fleißig lernen. Aber das Kind hat dann auch die Möglichkeit, etwas mit dem eigenen Hund zu üben oder etwas vorzuführen, das für Kind und Hund ein Problem darstellt. So wird Lernen und Problemlösung kombiniert. Infos und Anmeldung zum Kurs (15 Euro pro Kind): Telefon 09461 – 8939908 oder per Kontaktformular auf www.mut-menschundtier.de

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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