Mann, war das scheußlich in der Tierklinik. Aber jetzt ist Euer Kimba wieder fast der Alte. Okay, Frauchen hat mich gut vertreten und letzte Woche auf mein neues Buch „Kimba, der Glücklichmacher“ hingewiesen. Aber heute bin ich wieder dran und es geht um Hunde für Allergiker.
Auch ohne Fellwechsel gibt es keine Garantie
Es gibt tatsächlich Menschen, die sich einen Hund wünschen, aber keinen ins Haus holen, weil sie allergisch sind. Okay, mit mir wären die Leute nicht gut beraten, weil ich das ganze Jahr über Haare verliere und mir auch zwei mal im Jahr einen Fellwechsel gönne. Mein Frauchen nennt mich manchmal Flusenschleuder. Ts, ts, ts… Na gut, es gibt in der Tat Rassen, die sich besser als Hunde für Allergiker eignen könnten. Doch Achtung: Es gibt keine Garantie, dass es klappt.
Vor allem Schuppen verursachen Allergien
Hunde für Allergiker verlieren weniger Haare und/oder verzichten auf Fellwechsel. Deshalb ist das Allergie-Risiko niedriger, aber nicht ausgeschlossen. Grund: Auch wenn man von Tierhaar-Allergie spricht – die Allergie wird weniger von den Haaren als von den Schuppen hervorgerufen. Und Schuppen verliert jeder, der Haut hat – also auch ein Nackthund, der übrigens auch geeignet sein kann und den es als Afrikaner, Peruaner, Mexikaner oder Chinesen gibt. Aber die armen Hunde frieren leicht und sind nicht ganz so robust wie Hunde mit Fell.
Fellpflege und Hygiene sind ein Muss
Ist Fell vorhanden, dann muss die Frisur natürlich regelmäßig gekämmt und gebürstet werden. Schließlich will man gut aussehen und beim Hundedate Pluspunkte sammeln. Aber lassen wir das Thema – bei der Fellpflege werden abgestorbene Deck- und Unterhaare beseitigt und was nicht mehr da ist, kann nicht in der Nase kitzeln oder Augen tränen lassen. Manche Hunde für Allergiker müssen zusätzlich beim Hundefrisör geschoren (z.B. Pudel, Portugiesischer Wasserhund) bzw. getrimmt (z.B. Havaneser) werden. Eine gewissenhafte Fellpflege und Hygiene zu Hause (staubsaugen, Haare von Polstern etc. entfernen, Tierbett säubern) können Allergierisiken mindern.
Es gibt sogar Allergietests für Zuhause
Manchmal glauben Zweibeiner übrigens, dass sie eine Allergie gegen Hunde haben, aber sie wissen es gar nicht mit Sicherheit. Gewissheit kann ein Arztbesuch bringen, aber es gibt auch einen Allergietest für zu Hause. Das ist doch mal praktisch. Man kann natürlich auch die Probe für echte Kerle machen: Den Hund beim Züchter besuchen und wenn da geschnieft, geweint und nach Luft gejapst wird – dann ist das gar kein gutes Zeichen. Wer mit Verzögerung allergisch reagiert, kann ja fragen, ob er den Hund für ein Probe-Wochenende zu sich nehmen darf. Nicht traurig sein, wenn auch Hunde für Allergiker nicht für Euch geeignet sind: Mit dem Probebesuch oder Probe-Wochenende habt Ihr wenigstens den Vorteil, dass Ihr den Hund noch nicht gekauft habt. Ihr könnt ihn zurückbringen und der Vierbeiner hat eine neue Chance auf ein Zuhause.
Das sind tolle Hunde für Allergiker
Große und mittlere Hunde, die viel Auslauf/Bewegung brauchen und lieber in einem Haus mit Garten als in einer Wohnung leben, sind:
- Portugiesischer Wasserhund
- Spanischer Wasserhund
- Irish Water Spaniel
- American Water Spaniel
- Labradoodle (Kreuzung Labrador und Pudel)
- Goldendoodle (Kreuzung Golden Retriever und Pudel)
Kleine Hunde, die gerne Gassi gehen, aber für Wohnungen geeignet sind:
- Yorkshire Terrier
- Havaneser
- Malteser
- Bologneser
- Bichon Frisé
- Shi Tzu
- Bolonka Zwetna
- Bedlington Terrier
Zwei Rassen, die es jeweils in kleinen, mittleren und großen Größen gibt und die je nach Größe unterschiedlich viel Auslauf, Bewegung und Platz brauchen:
- Pudel
- Schnauzer
Da ist doch wohl für jeden etwas dabei. Am besten kauft Ihr Euch ein Buch mit allen Hunderassen oder stöbert im Internet nach den Rassen, die mal gelockt und mal mit glattem Haar, mal einfarbig und mal bunt und eben auch in verschiedenen Größen daher kommen.
Ob groß oder klein: Jeder kann etwas
Gelehrig, freundlich und familientauglich sind die genannten Rassen eigentlich alle. Und natürlich brauchen alle Erziehung und Zuwendung. Aber hey, ganz im Vertrauen: Manche sind ein wenig eigensinnig und geltungssüchtig (z.B. Yorkshire Terrier). Naja, die Kleinsten müssen halt auch mehr auf sich aufmerksam machen, damit man sie nicht übersieht oder so. Kann man doch verstehen, aber liebenswert sind alle Minis und sie üben auch gerne mal ein Kunststück ein.
Besonders gelehrig und arbeitsfreudig sind beispielsweise Labradoodle und Goldendoodle. Auch die Pudel lernen gerne, aber sie sind auch sehr verspielt. Quirlig und neugierig sind die Schnauzer. Alle genannten großen und mittleren Hunde haben Gemeinsamkeiten: Sie lieben Bewegung, Aufgaben, Auslauf und sie schwimmen gerne. Text: Kimba / Foto: Marion Friedl