„Achtung, Kimba! Foto!“ Das nervt irgendwie. Okay, ich mache es gerne für Frauchen, die mich immer wieder für den Tierblog und für meine Facebook-Seite ablichtet. Aber manchmal habe ich keinen Bock, wenn es länger dauert bis Frauchen das Ergebnis gefällt. Also dachte ich mir, ich helfe hier mit ein paar Tipps weiter, damit das mit dem Hunde fotografieren schneller klappt.
Ohne Leckerli-Honorar arbeitet kein Hund gerne
Mal ehrlich: Am liebsten arbeitet man für Lohn, oder? Logisch, dass wir Hunde auch nicht ohne Honorar arbeiten. Ich weiß inzwischen, wenn eine Pose von mir im Kasten ist, bekomme ich das Leckerli-Honorar. Aber manchmal zapple ich herum, weil es mir zu lange dauert. Dann zeigt mir Frauchen schon mal das Honorar und fotografiert einhändig. Sie sagt, diese Fotos werden meistens toll, weil ich da sitze und die Kippohren in aufmerksame Habacht-Stellung bringe, während meine Augen das Leckerli vor Ihrer Brust anstarren. Sie hat aber Glück, dass ich nicht vor lauter Vorfreude sabbere. Das würde auf dem Foto nicht gut aussehen. beim Hunde fotografieren kommt es eben auch auf Schönheit an.
So landet die Nase im Päckchen
Mit Leckerlis kann man beim Hunde fotografieren viel erreichen. Frauchen versteckt die manchmal in einem Karton, einem Spielzeug oder einer Decke, damit ich die Nase rein stecke. Wenn ich zum Beispiel an Weihnachten ein Päckchen bekomme, dann landet so ein Leckerli im offenen Päckchen, damit es ein schönes Danke-Foto wird.
Duftöl als Alternative zum Leckerligeruch
Die Welt geht bei uns Hunden ja durch die Nase. Deshalb interessieren uns auch ungewohnte Düfte. Ein einziger Tropfen Aromaöl reicht und schon wandert die Nase da hin, wo Frauchen sie haben will. Das ist die Alternative zum Leckerli, damit ich nicht zu dick werde, sagt sie. Sie achtet darauf, dass der Duft nicht abgeleckt wird und das Öl nicht frisch ist, damit es nicht meine Augen, Nase und Schleimhäute reizt.
Mit Spielzeug und Sportprogramm zum Ziel
Die Kommandos Sitz, Platz, Bleib, Komm, Aus, Nein, Fuß und Bring’s habe ich natürlich gelernt. Damit steuert mich Frauchen beim Hunde fotografieren sozusagen. Sie wirft einen Ball und ich soll hinterher sprinten und ihn bringen. Da klickt es dann im Sportprogramm der Kamera oft und schnell hintereinander. Sie benutzt das Spielzeug auch als Belohnung. Wenn ich vor einem bestimmten Motiv Platz mache und brav dort bleibe, dann spielt sie hinterher mit mir und dem Spielzeug.
Assistenten und Leberwurst am Ohr
Manchmal hat sie auch einen Assistenten – der macht dann Geräusche, wenn ich z.B. zur Seite schauen soll. Oder er hält das Leckerli hoch oben, damit ich meinen Kopf empor strecke. Soll ich jemandem etwas ins Ohr flüstern, streicht Frauchen Leberwurst ans Ohrläppchen. Das darf ich dann sauber machen. Ein super Job!
Ohne rote Augen bin ich kein Höllenhund
Frauchen legt Wert darauf, dass ich nicht wie ein Höllenhund aussehe. Das passiert manchmal, wenn meine Augen im Blitzlicht leuchten. Sie benutzt dann am Fotoapparat die Funktion „Rote Augen“. Am besten wird das Foto, wenn sie nicht direkt in meine Augen blitzt, sondern der Blickkontakt zur Kamera etwas seitlich ist.
Der Hintergrund kann sich auf die Helligkeit auswirken
Auch der Hintergrund muss stimmen. Brauner Hund vor braunem Hintergrund – keine gute Idee. Schwarz sieht ziemlich depressiv und traurig aus. Rot kann zu heftig sein. Aber Blautöne, Grün, Gelb und Beige sind hübsche Hintergrundfarben (Alternative zu teuren Farbleinwänden: bunte Laken). Auch mit Weiß macht man nichts falsch, wenn der Hund nicht gerade ein weißes Outfit hat. Aber Achtung: Wenn die Kamera die dominante weiße Farbe als vorrangige Helligkeit betrachtet, dann kann es sein, dass der Hund vor dem strahlend-hellen Weiß dunkel absäuft, weil nicht der dunkle Bereich, sondern nur der helle Bereich registriert wurde und die Kamera diese Helligkeit als ausreichend bewertet hat.
So wird die Sonne ausgetrickst
Manchmal will man den Hund da fotografieren, wo die Sonne hinscheint. Dann schimpft Frauchen immer über das Gegenlicht. Aber es gibt einen Trick: Sie blitzt in die Sonne rein. Ohne Blitz hätte ich viel zu helles Fell gehabt. Die Sonne kann aber auch einen anderen Effekt erzielen: Wenn kein Gegenlicht ist, sondern ich in die Sonnenumgebung schaue, dann werden meine Augen schmaler. Frauchen sagt, dann sehe ich aus wie ein Fuchs und drückt auf den Auslöser. Aber nicht immer will sie einen Fuchs fotografieren. Wenn es doch der Kimba sein soll, setzt sie mich so hin, dass ich seitlich an der Sonne vorbei schaue. Ist zu wenig Licht, kann mit einer zusätzlichen Lampe seitlich auf den Hund geleuchtet werden: Dann blendet das Licht nicht, es gibt keine leuchtenden Augen und der Hund ist prima beleuchtet.
Auf die Größe der Hunde achten
Große nach hinten, Kleine nach vorne. Dieses Motto hat bei Frauchen immer in der Schule gegolten, wenn Klassenfotos gemacht wurden. Mit ihren 1,60 Metern war sie immer vorne dabei. Bei mir ist das unterschiedlich. Ich bin kleiner als ein Collie, aber größer als ein Yorkie – also richtet sich meine Position immer nach den Models, die mit mir vor der Kamera posieren.
Auf Augenhöhe mit dem Hunde-Model
Wer einen Hund von unten nach oben fotografiert, könnte ein Gruselfoto geknipst haben. Von oben herab, sieht der Hund kleiner aus, als er ist. Wenn sich der Mensch mit dem Hunde-Model auf Augenhöhe begibt, wird es ein super Foto. Einfach mal ausprobieren.
Habt Ihr noch weitere Foto-Tricks auf Lager? Ich bin gespannt – vielleicht lernt ja mein Frauchen noch was und vielleicht gibt es einen Trick, der mir gut gefallen könnte. Gebt Eure Tipps und Tricks fürs Hunde fotografieren doch einfach hier mit einem Kommentar weiter – ich freue mich darüber! Text: Kimba / Foto: Marion Friedl