Kimba weiss Rat: Hilfe für Tiere im Schnee

Copyright: Marion Friedl

Ich habe ja Glück, hier in der Oberpfalz. In unserem Dorf sind nur ein paar Flocken runter gekommen und die bleiben nicht lange liegen. Aber andernorts geht es in diesem Winter richtig zur Sache. Das macht auch den Tieren zu schaffen. Deshalb will ich heute mal daran erinnern, dass man den Tieren derzeit unter die Pfoten, Hufe, Flügel und sonst was greifen sollte. Tiere im Schnee brauchen eben auch mal Hilfe.

Das Vogelhäuschen fleißig füllen

Vielfach wird die Nahrungssuche für Tiere im Schnee echt schwierig. So ein kleiner Vogel kommt durch die dicke Schneedecke überhaupt nicht durch und das bedeutet: Hunger, Energieverlust und womöglich ein unnötiger Tod. Ein Vogelhäuschen mit Futter, Meisenknödel und auch mal einem Äpfelchen kann Leben retten. Und nicht vergessen: Das Vogelhaus von Schneelasten befreien, damit das Dach nicht einbricht oder gar die ganze Futterstation zusammenbricht – womögllich mitsamt Vogel. Mann, wie krieg ich dieses Bild wieder aus dem Hundekopf?

Eichhörnchen freuen sich über Nüsse

Apropos Futterstation: Auch Eichhörnchen können Hilfe und Futter brauchen. Die schlummern ja immer wieder vor sich hin, aber wenn sie wach werden, dann flitzen die zur Wiese, um sich die verbuddelten Nüsse und Eicheln zu gönnen. Aber jetzt ist diese Wiese verschwunden: Der Winter hat sie geklaut und der Schnee ist viel zu tief für kurze Buddel-Pfötchen. Für Eichhörnchen gibt es Futterhäuser für Nüsse.

Nagerfutter unterm Vordach

Bestimmt hat unter einem Vordach ein unzerbrechlicher Teller mit Nagerfutter Platz. Es sollte nicht nass werden, aber Mäuse und Co. freuen sich darüber. Vielleicht haben Sie auch das eine oder andere Möhrchen, das Sie Hasen bzw. Kaninchen spendieren können. Aber achten Sie darauf, dass es nicht tiefgekühlt wird. Gefrorene Kost verursacht Bauchweh und Durchfall. Auch ein Wassernapf kann angeboten werden, aber es sollte wirklich Wasser und kein Wassereis im Napf sein.

Bieten Sie Hilfe bei der Wildfütterung an

Gehen Sie bei der Hilfe für Wildtiere keine Risiken ein: In den Wäldern ist es  gefährlich, weil die dicken Schneepolster Bäume umfallen lassen. Deshalb halten Sie sich fern von Bäumen und gehen Sie am besten nicht in den Wald. Aber wenn Sie den Förster oder Jäger kennen, fragen Sie ihn, ob er z.B. etwas für die Wildfütterung benötigt. Manchmal ist die Fortbewegung für Tiere im Schnee anstrengend. Sollten Sie ein erschöpftes Wildtier sehen, fassen Sie es nicht an (das wäre zusätzlicher Stress fürs Tier) und melden Sie das Fundtier beim Jäger/Förster oder Tierschutzverein.

Wasservögel füttern kann teuer werden

Achtung: Falls Sie Wasservögel füttern wollen, fragen Sie im Rathaus nach, ob das erlaubt ist. Manchmal kostet es sogar Strafe, wenn Enten und Co. gefüttert werden. Wenn es erlaubt ist, sollten Sie z.B. zu Haferflocken greifen. Brot tut weder Enten noch anderen Vögeln gut, weil das Brot zu viel Salz enthält und im Magen aufquillt.

Gassi gehen mit Abstand zu Dachlawinen

Nehmen Sie sich auch in Acht vor Dachlawinen. Die können plötzlich vom Hausdach herunter fallen und nicht nur Sie begraben, sondern auch Ihren Hund oder Ihre Katze. Gehen Sie deshalb mit genügend Abstand zu dick verschneiten Dächern Gassi und – wenn ohne Gefahr möglich – kehren Sie das eigene Hausdach ab, damit nichts auf Mieze und Co. herunter fällt. Wenn dies nicht möglich ist, dann sperren Sie den gefährlichen Bereich so großzügig und clever ab, dass Mensch und Tier nicht in Gefahr geraten.

Rund um den Stall muss geschippt werden

Das gilt auch für Offenställe: Halten sich Pferde nah beim Stall auf, kann Ihnen bei großer Schneelast auch vom Stalldach eine weiße Last auf den Kopf fallen. Wenn die Koppel extrem verschneit ist, dann müssen Sie wohl kräftig schippen, damit die Versorgungswege zum Stall (natürlich nicht nur zu Offenställen, sondern auch zu anderen Nutztier-Ställen) frei bleiben und damit die Pferde Auslauf haben. Achtung bei Eisglätte: Hier können die Tiere ausrutschen und sich womöglich ein Bein brechen.

Vorsicht, wenn Sie mit Ihrem Tier unterwegs sind

Noch ein Vorsichtstipp für Autofahrer mit und ohne Tier: Vermeiden Sie unnötige Autofahrten und informieren Sie sich vorher, welche Strecken frei und ungefährlich (z.B. ohne Waldgebiet) sind. Fährt das Tier mit, bitte Decke, Wasser und Futter einpacken für den Fall einer Autopanne oder eines Staus. Übrigens: Auch Bahnfahrten können womöglich in einer Schneewehe enden. Flugreisende mit Tier sollten sich vorab informieren, ob der Flieger womöglich gar nicht abhebt.

Unterstützung für Tierretter bei Schneeschäden

Halten Sie auch Augen und Ohren offen, ob ein Tierheim, Gnadenhof, eine Auffangstation oder eine Privatinitiative für Tiere durch den Schnee in Not geraten. Vielleicht brauchen die Leute Unterstützung beim Schneeräumen oder bei der Versorgung der Tiere, wenn es beispielsweise ein großes Gnadenhof-Gelände für Nutztiere ist. Gut möglich, dass der Schnee Schaden anrichtet und eine teure Reparatur notwendig wird: Dann können Sie den Tierrettern mit einer Spende, Baumaterial oder mit handwerklichem Geschick helfen.

Auch mal gastfreudlich eine Tür offen lassen

Wer eine Garage, einen Schuppen oder ein Gartenhaus hat, sollte bei diesen Schneemassen die Tür gastfreundlich offen lassen. So manche Tiere im Schnee freuen sich über ein trockenes Plätzchen, um zu rasten oder zu schlafen. Und manchmal ist es auch die Nachbarkatze, die beim Freigang das Fell trocknen muss oder einen Schneeschauer abwarten will. Es schadet nichts, wenn im Unterschlupf eine Decke oder Stroh herum liegt, damit man sich trocken wälzen kann. Text: Kimba / Foto: Marion Friedl      

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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