Hallo, ich bin’s, Euer Kimba. Zur Zeit spitze ich meine Ohren ganz schön, denn reihum werden Urlaubspläne geschmiedet. Wenn ich so zuhöre, gibt mir da schon einiges zu denken und mir wird klar: Ein Urlaub mit Hund muss gut geplant sein.
Es gibt tatsächlich fliegende Hunde
Es gibt tatsächlich Hunde, die fliegen müssen. Wozu haben wir vier Beine bekommen? Zum Laufen. Und wenn wir fliegen sollten, hätte man uns Flügel spendiert. Aber wir sind keine Vögel, sondern Hunde. Das sieht Gott sei Dank auch mein Frauchen so: „Ich fahre nur da hin, wo mein Hund mit kommen kann und das im Auto.“ So lautet ihre Devise. Super! Damit scheidet England aus: Außerdem „regnet es da viel“, sagt Frauchen. Danke, das haben wir auch daheim und dort gibt es auch noch eine Quarantäne für Hunde, die länger dauert als der Urlaub. Nicht mit mir!
Bitte nicht zu heiß und keine bösen Mücken
Nun ist es ja so bei mir: Ich habe ein dickes Fell und komme deshalb leicht ins Hecheln. Frauchen bürstet mich fleißig und ich schenke ihr jedes Mal viele Haare, aber dieses dusselige Fell wird trotzdem nicht dünner. Zu heiß sollte es also im Urlaub nicht werden, zumal die zickige Westie-Dame Ronja über den heißen spanischen Sand unter ihren Pfoten gemeckert hat und der lustige Bobtail Bobby über die Hitze in Italien gestöhnt hat. Aber auch andere Gefahren gibt es: In Schweden war es nicht zu heiß, aber der Dalmatiner Anton wurde am See derart von bösen Mücken gepiesakt, dass er sich dauernd scheuern und kratzen musste.
Lebensgefahr in Dänemark? Ich will da nicht hin!
Über Dänemark hat Frauchen schlimme Geschichten gefunden: Die einen schrieben von 1400, die anderen von 2000 Hunden, die getötet worden sind, weil sie auf einer Rassenliste stehen oder den Listenhunden ähnlich gesehen haben. Jeder getötete Hund, ist einer zu viel – das sage ich! Ein Herrchen soll sich sogar umgebracht haben, weil man seinen Hund getötet hat und der hat einem Listenhund nur ähnlich gesehen. Wenigstens sehe ich Lassie ähnlich. Das ist ein Hütehund, aber schützt mich das? Wenn ein Hund beißt und die Wunde auch nur mit einem Stich genäht werden muss, kann das in Dänemark das Todesurteil für den Hund sein.
Was passiert dort mit mir, wenn ich meine Zähne zeige? Im Schlaf zuckt meine Lefze und jeder sieht den Reißzahn. Frauchen findet es süß, aber die dänischen Behörden auch? Manchmal bleibt ein Hundegutti in der Backe hängen und dann reiße ich mein Maul auf und renne zu Frauchen. Die puhlt das Ding raus, aber wenn ein Däne beim Anblick meiner Beißerchen wömöglich umkippt, wäre ich dann schuld? Als es beim Nachbarn gebrannt hat, da hatte ich richtig Angst. Wenn es brenzlig riecht – und wenn es nur ein Grill ist – recke ich seitdem die Nase in die Luft, ziehe meine Vorderlippe hoch und beim Wittern sieht man meine Vorderzähne. Müsste ich deshalb in Dänemark sterben? Angeblich wurde das Hundegesetz entschärft und noch kein Touristen-Hund umgebracht, aber ich sage: Nein, ich will da nicht hin! Deshalb habe ich Frauchen grinsend meine Zähne gezeigt und sie hat gesagt: „Keine Angst, da fahren wir sicher nicht hin. Wir gehen nicht das geringste Risiko ein.“ Dafür habe ich ihr sofort ein Bussi ins Gesicht geschlabbert.
Urlaub in Bayern ist zum Jaulen schön
Frauchen hat dann etwas Schlaues gesagt: „So viele Touristen kommen nach Bayern und wir leben hier. Machen wir Urlaub daheim.“ Genau: Am Bodensee war es sehr schön und es gab nicht nur Wasser, sondern auch Wiesen, über die ich sausen durfte. Im Bayerischen Wald haben mir die schattigen Wege gefallen, aber der Luchs war nicht da. Naja, man kann nicht alles haben. Im Berchtesgadener Land gibt es Kühe, Wiesen, Wälder, Felder, Flüsse, Seen – alles da. Auch Berge. Aber die sehe ich mir lieber von unten an, denn ich bin kein Kletteraffe. Ich führe Frauchen immer in den Biergarten mit der besten Sicht auf die Berge. Schifferl fahren auf dem Königssee war toll. Mitten auf dem See hat einer Trompete gespielt und aus den Bergen kam die selbe Melodie als Antwort. Echo nannten die Menschen das. Beim zweiten Mal habe ich mitgesungen und es jaulte echt zurück! Frauchen hielt dann die Hand auf für meine Gage, aber keiner ließ etwas springen. Ganz schön geizig…
Die Österreicher sind auch nett zu Hunden
Im Berchtesgadener Land ist es nicht weit bis Österreich. Dort sind sie auch nett zu Hunden und in Salzburg schnupperte ich mich durch den Zoo. Eigentlich sollen Hunde in Österreich einen Maulkorb tragen. Frauchen hat den immer dabei, aber bislang hat keiner gemeckert, dass ich ihn nicht getragen habe. Supernett von den Österreichern! In dieses bayerisch-österreichische Eck würde ich gerne wieder fahren und mein Frauchen kann anscheinend meine Gedanken lesen. „Da können wir uns noch viel anschauen. Hast Du Lust, Kimba?“ Das hat sie mich gefragt und ich habe mich im Kreis gedreht. Klar, dass sie das richtig mit „Ja“ übersetzt hat. Damit steht fest: Ich mache da Urlaub, wo es für Hunde schön ist und weil ich in München wohne, muss ich nicht mal lange Auto fahren. Text: Kimba / Foto: Marion Friedl