Katzen und Hunde helfen über Trauer hinweg

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Haustiere gelten immer mehr als Familienmitglieder und haben wichtige soziale Aufgaben.  Wenn Menschen ihre Lebenspartner durch Trennung oder Tod verlieren, können z.B. Katzen und Hunde helfen: Sie sagen Trauer, Depression oder Einsamkeit den Kampf an.

Katzen und Hunde helfen bei Einsamkeit und Depression

Es ist ganz normal, dass mit der Trauer über einen Verlust auch ein Gefühl von Einsamkeit oder eine Depression entstehen kann. Eine Forschergruppe um Dawn C. Carr von der Florida State University hat mit einer ersten Langzeitstudie untersucht, welchen Einfluss Heimtiere auf die Trauerbewältigung und die psychische Gesundheit in dieser Phase haben können. Im Magazin „The Gerontologist“ schrieben die Wissenschaftler: „Insgesamt legen unsere Studienergebnisse nahe, dass Begleittiere dabei helfen, depressive Symptome und Einsamkeitsgefühle bei Personen mittleren und höheren Alters nach einem großen sozialen Verlust abzuschwächen.“

Tiere können keine Wunder vollbringen

Auf Basis einzelner Daten der großen Health and Retirement Study (HRS), die seit 1992 in den USA läuft, haben sich die Forscher auf vier Vergleichsgruppen konzentriert: Menschen mit Hund oder Katze und Menschen ohne Tier wurden jeweils unterteilt in Personen mit und ohne Verlust.

Bei einem großen Verlust zeigte sich bei Menschen mit Heimtier ein signifikanter Unterschied zu Personen ohne Tierkontakt: „Heimtiere sind zwar nicht in der Lage, eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit als Folge eines Verlusts komplett zu verhindern. Unsere Beobachtungen legen aber nahe, dass sie die negativen Auswirkungen minimieren können.“

Forschung soll fortgesetzt werden

Wie der Industrieveband Heimtierverband (IVH) weiter mitteilt, haben diese ersten Ergebnisse gezeigt, dass Heimtiere bei der Trauerbewältigung helfen können. Viele Hunde- und Katzenhalter werden das Gefühl kennen, dass sie sich gegenüber ihrem Tier in schweren Zeiten besser öffnen können als sich bei anderen Menschen auszusprechen. Allerdings muss das noch weiter untersucht werden, so die Wissenschaftler. Für genauere Analysen – etwa zur Art und Anzahl der Tiere, zum Geschlecht der Trauernden oder zu anderen Verlustarten, wenn beispielsweise Kinder ihre Eltern verlieren – muss weiter geforscht und mehr Daten gesammelt werden. Text/Foto: Marion Friedl

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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