Meine Katze ist krank, sie schläft und döst den ganzen Tag. Dieser Gedanke schießt Katzenbesitzern hin und wieder durch den Kopf, wenn sie ihre Schlafmützen betrachten. Doch weit gefehlt: Katzen sind kleine Faulpelze und können es auf bis zu 17 Schlummerstunden bringen. Entsprechend viel liegen sie einfach faul herum, dösen und schlafen. Krank sind sie deshalb keineswegs – im Gegenteil: Sie sind rundum zufrieden.
Unruhe in der Nacht kann ganz normal sein
Der Katzenschlaf gibt den Menschen aber noch mehr Rätsel auf. Nachts werden viele Katzen unruhig, laufen umher, springen rauf und runter, maunzen und haben so gar nichts mit Nachtruhe am Hut. Die einen sorgen sich dann, ob ihre Mieze vielleicht Alpträume hat. Die nächsten vermuten krankhafte Schlafstörungen. Und wieder andere sagen genervt: Klar, wenn sie den ganzen Tag über nicht in die Puschen kommt, kann sie nachts nicht durchschlafen. Aber die Ursache für nächtiche Unruhe liegt meistens in der Natur der Katzen und ist daher ganz normal: Katzen sind eigentlich nachtaktive Tiere. Sie haben sich zwar sehr passabel dem Rhythmus der Menschen angepasst, aber vielfach fällt es Katzen schwer, sich gegen ihren eigenen Bio-Rhythmus zu wehren. Weil sie nachtaktiv sind, werden Katzen erst so richtig munter, wenn es dämmert. Dann gehen sie auf die Jagd, stromern durch die Gegend, ruhen sich zwischendrin wieder aus, treffen sich mit anderen Katzen und machen sozusagen die Nacht zum Tage. Und danach? Danach wird im Schlaf Energie und Kraft getankt.
Jung oder alt – wer schläft mehr?
Und dann ist da natürlich noch die Frage: Schlafen junge, erwachsene oder alte Katzen mehr? Kommen Kätzchen zur Welt verschlafen sie erst mal die meiste Zeit ihrer ersten zwei Lebenswochen. Doch dann beginnen sie, immer mehr wahrzunehmen und die Entdeckerphase beginnt, in der natürlich weniger geschlafen wird als zuvor. Außerdem gehen die Kätzchen ja bei Mama in die Katzenschule und da dürfen sie natürlich keine Schulstunde verpennen. Kinder- und Jugendzeit sind die quirligsten Lebensphasen. Auch als junge erwachsene Katze gibt es eine Sturm- und Drangzeit, doch schon sucht sich die Katze auch gerne ein Plätzchen für das Dösen zwischendrin. Mit jedem Lebensjahr wird mehr geschlafen und gedöst. Je älter eine Katze wird, umso gemütlicher und müder werden sie. Bei Senioren bedeutet das: Die Ruhe- und Schlafzeiten werden immer länger, denn sie müssen sich ausruhen, um fit für die aktiven Zeiten des Katzentages zu sein und um vielleicht auch die einen oder andern Zipperlein quasi wegzuschlafen.
Die Traumwelt der Katzen
Was natürlich alle interessieren dürfte: Träumen Katzen und wenn ja, was träumen sie? In der Verhaltensforschung geht man davon aus, dass Katzen in ihren Träumen Erlebtes, Eindrücke und Erfahrungen verarbeiten. Weil im Schlaf immer wieder Pfoten zucken, sich Schnurrhaare bewegen und das Näschen arbeitet, wird vermutet, dass es in den Träumen der Katzen immer wieder um die Jagd gehen könnte.
So sieht ein Katzen-Schlafparadies aus
Weil Katzen so gerne schlafen, sollte sie auch einen Wohlfühl-Schlafplatz haben. Würde man die Schlafmützen fragen, dann würde sie antworten: Trocken und warm soll es sein. Ich kuschle gerne und will relaxen. Das tue ich am liebsten allein und ungestört, aber ich will auch nichts verpassen. Deshalb sollte mein Schlafplatz mittendrin in unserem Zuhause sein, aber eben auch so gestaltet sein, dass ich mich zurückziehen kann. Okay, denkt sich jetzt der Katzenbesitzer: Ein Schlafplatz reicht also. Doch so einfach machen es uns die Katzen nicht. Sie wechseln gerne ab und wo sie schlafen, da dösen sie auch nicht automatisch. Das heißt: Sorgen Sie für Abwechslung im Katzen-Schlafparadies.
Ein Kissenauflage auf der Fensterbank ist gemütlicher Ausguck und Dösplatz zugleich. Eine Schlafhöhle im Wohnzimmer erfüllt zwei Katzenwünsche: Sie ist nah bei ihren Menschen und doch versteckt in der Höhle. Ein Kratzbaum mit kleinen Schlafhöhlen erfüllt ebenfalls den Wunsch nach Rückzugsmöglichkeiten, aber er darf zusätzlich auch mit einer Schlafmulde oder Hängematte zum Dösen und Relaxen ausgestattet sein. Wer für noch mehr Schlafmöglichkeiten sorgen will, kann zum Beispiel im Flur oder in einem anderen Raum ein Katzenhaus, Katzenkörbchen oder ein Liegekissen anbieten: Das ist praktisch, wenn Besuch kommt und sich die Katze wegen des Trubels etwas weiter weg von den Menschen ausruhen möchte. Das Katzenhaus passt übrigens auch gut auf den Balkon oder auf die Terrasse. Generell sollten Katzenschlafplätze warm, trocken, kuschelig und ohne Zugluft sein. Text/Foto: Marion Friedl