Katzen schnurren anders als Löwen

loeweHauskatzen und Raubkatzen sind nicht miteinander verwandt und sie unterscheiden sich in einigen Dingen. Katzen schnurren beispielsweise anders als Löwen. Dabei ist die Hauskatze eine echte Schnurr-Meisterin, denn sie schnurrt beim Ein- und Ausatmen. Der Löwe vollbringt dieses Kunststück nur beim Ausatmen und wenn Löwen schnurren, dann klingt das nicht so gemütlich wie bei Hauskatzen. Was Löwen schnurren nennen, hört sich für mich eher wie ein tiefes brummen oder grollen an. Auch schön, aber eben anders – naja, der Resonanzkörper eines mächtigen Löwens ist ja auch um einiges größer als bei der kleinen Hauskatze.

Wie schaffen die Tiere das große Schnurren?

Ganz geklärt ist das Geheimnis um das große Schnurren nicht, aber als wahrscheinlichste Ursache gilt das Zungenbein. Das ist bei Löwen elastisch und sie können damit imposant brüllen, aber nur beim Ausatmen schnurren. Bei der Katze ist das Zungenbein, das Zunge und Schädel verbindet, hart verknöchert und wenn die Atemluft darüber streicht, hören wir die Katze schnurren. Es könnte aber auch am Kehlkopf liegen: Der ist bei Löwen und Hauskatzen unterschiedlich beschaffen und das Schnurren könnte am Zucken der Kehlkopfmuskeln und des Zwerchfells liegen. Andere Meinungen gehen davon aus, dass das Schnurren an Blutwallungen oder an zwei schwingenden Hautfalten hinter den Stimmbändern liegen könnte.

Wann und warum wird geschnurrt?

Den ersten zufriedenen Schnurr-Mucks geben Katzen schon nach der Geburt an Mamas Milchbar von sich. Die Mutter schnurrt auch, weil das wunderbar beruhigend ist. Katzen schnurren aber nicht nur aus Wohlbehagen, sondern auch wenn sie Angst haben, gestresst sind, sich unwohl fühlen, Schmerzen haben oder krank sind. Das schnurren beruhigt sie, tröstet sie und soll Unangenehmes quasi wegschnurren. Hierüber können Sie mehr in einem weiteren Beitrag über das Katzenschnurren lesen.

Schnurren tut auch dem Menschen gut

Österreichische Forscher aus Graz gehen davon aus, dass das Schnurren der Katze auch den Menschen gut tut. Es soll beruhigen und bei Asthma, Schlafproblemen, Bluthochdruck und Stress helfen. Die schwingenden Töne und Vibrationen sollen die Muskulatur anregen, die Knochenfestigkeit verbessern und Knochenbrüche schneller heilen lassen. Ob das stimmt – wer weiß? Eines aber wissen alle Katzenbesitzer ganz ohne wissenschaftliche Untersuchungen: Schnurrt die Katze, fühlt sich der Mensch gut. Text/Foto: Marion Friedl

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Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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