Wenn es im Magen zwickt, futtert die Katze gern und viel Gras. Aber das ist nicht der einzige Grund für ein Gras-Häppchen. Wäre es so, dann hätten die Samtpfoten täglich Magenschmerzen. Haben sie aber nicht. Katzen lieben Gras, denn es ist auch ein natürlicher Helfer, der praktisch ist und obendrein gut schmeckt.
Wichtiger Helfer nach der Fellpflege
Ohne Gras würden Katzen in der Tat des öfteren Verdauungsprobleme bekommen. Das Gras ist nämlich ein Magen- und Darmputzer nach der Fellpflege, denn mit Gras rutschen die verschluckten Haare besser durch. Putzt sich eine Katze das Fell, dann leckt sie sich und zupft auch mal an einem Haarknötchen. Dann schluckt sie die Haare ab und wer schon mal nachgeschaut hat, was hinten wieder raus kommt, hat vielleicht gestaunt: Das sind nicht wenige Haare und manchmal sogar Haarknäuel, die ausgeschieden werden. Eine Putzkraft kann da nicht schaden. Deshalb sollte man auch stets Katzengras anzubieten – vor allem, wenn es eine reine Wohnungskatze ist, die mangels Freigang an keinem Grasbüschel vorbeikommt.
Folsäure als Nahrungsergänzung
Experten grübeln darüber, ob das Grasfressen weitere Gründe hat. Katzen lieben Gras vielleicht auch, weil es wegen des Folsäure-Gehaltes eine Nahrungsergänzung ist, die einer Anämie vorbeugt. Aber nichts Genaues weiß man (noch) nicht.
Beschäftigung und Ablenkung
Katzenbesitzer beobachten auch, dass ihre Mieze nicht nur nach der Fellpflege Gras nascht. Also muss was dran sein am grünen Gras. Katzen lieben Gras besonders im Frühjahr, wenn es frisch und saftig sprießt. Da aber Stubenkatzen auch ohne Bauchweh und ohne Jahreszeiten-Uhr gerne Gras fressen, könnte es auch eine Beschäftigungstherapie sein oder von seelischen Problemen ablenken. Wie dem auch sei – Katzen haben eben ihre kleinen Geheimnisse. Text/Foto: Marion Friedl