Katzen jagen vielfältig

Copyright: Gerald Förtsch

Katzen jagen an Land, im Wasser und sogar in der Luft. Ihre bevorzugte Beute sind Mäuse, aber es darf gerne auch mal Fisch, Geflügel, Echse oder Amphibie sein.

Auf die Plätze, fertig, Mäuselsprung!

Die Katze sitzt manchmal so lange vor dem Mauseloch, dass man denkt, die Maus ist gar nicht zu Hause. Doch dann springt die Katze mit rundem Rücken in die Luft, landet mit allen Vieren auf dem Boden und hat die Maus erwischt. Das ist der Mäuselsprung und woher der Name kommt, ist klar.

Die einfache Mäusejagd

Die Mäusejagd ist die einfachste Jagdmethode. Allerdings ist Ruhe und Geduld gefragt, damit die Katze nicht zu hören ist. Deswegen sitzt sie so reglos da. Dabei lauschen ihre hervorragenden Ohren auf jedes Geräusch im Mauseloch. Ihre Augen lassen das Mäuseheim nicht aus den Augen, denn sobald die Maus ausgehen will, muss sie zuschlagen. Hat sie die Maus erwischt, beißt sie mit dem Nackenbiss tödlich zu. Katzen jagen Mäuse aber auch für den Unterricht. Dann schleppt sie eine lebende Maus weg und lässt ihren Nachwuchs das Jagen üben.

Lust auf Fisch?

Anspruchsvoller ist die Jagdmethode, wenn die Katze Lust auf Fisch hat. Auch bei diesem Ansitz muss sie sich ruhig und bewegungslos verhalten, aber sie darf auch keinen Schatten werfen. Ihr Schatten wäre für die Fische ein Alarmzeichen. Stimmen die Voraussetzungen, schwimmt irgendwann ein Opfer nah genug heran. Dann schlägt die Katze mit der Pfote kräftig ins Wasser und katapultiert in hohem Bogen den Fisch an Land. Nun ist es Zeit für den Todesbiss – und natürlich auch für eine leckere Mahlzeit. Die Jagd auf Fisch zeigt: So wasserscheu sind Miezen gar nicht.

Königsdisziplin Vogeljagd

Die schwierigste Jagd ist die Jagd auf Vögel. Leichtes Spiel hat die Fellnase nur bei  flugunfähigen Jungvögeln im unbeaufsichtigten Nest bzw. in der Wiese. Auch an Futterstellen im Garten klappt die Jagd einigermaßen leicht. Aber wenn der Vogel im Baum oder Busch sitzt, wird es kniffelig. Versteckt und ruhig lauert die Katze, dann muss sie auf einen Ast springen, dort sicher landen und auch noch den Vogel erwischen.

Katzen jagen gefahrloser, wenn sie einen Vogel auf dem Boden entdeckten. Doch die sind verflixt schnell. Sie kann nicht einfach auf den Vogel springen, wie bei der Mäusejagd. Der Flattermann würde ihr garantiert entwischen. Also schleicht sie sich an, scheucht den Vogel auf und sobald er abhebt, springt die Katze in die Luft. Mit viel Glück erwischt sie den auffliegenden Vogel. Das ist eine echte Meisterleistung, die nicht immer gelingt. Wie die Reaktion einer enttäuschten Jägerin aussieht, kennen Katzenbesitzer: Fliegt ein Vogel vor dem Fenster weg, sieht die Katze ihm hinterher und gurrt ihm ein Abschiedslied.

Katzen jagen nie grundlos

Auch satte Samtpfoten gehen auf die Jagd, weil sie dem angeborenen Jagdtrieb nicht widerstehen können. Katzen könnten der Beute auch hinterher sprinten, aber sie spart sich diesen hohen Energieaufwand. Warum Katzen mit Beutetieren spielen, ist nicht ganz klar. Es könnte Training sein oder sie will ein wehrhaftes Tier, wie z.B. eine Ratte, auspowern. Ist das Opfer erschöpft, reduziert sich das Verletzungsrisiko für die Katze. Übrigens: Freuen Sie sich, wenn Ihre Katze eine Jagdbeute mitbringt. Sie versorgt ihren Menschen mit Nahrung. Text: Marion Friedl / Foto: Gerald Förtsch 

 

About

Ich heiße Marion Friedl und bin Tierpsychologin und Journalistin. Mehr Infos gibt es übrigens auf der Seite: Über mich.

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